Erstes Léman-Derby geht an Servette
Euphorisch war die Gruppe der Marooner, die am Samstag ans Derby reisten.
Etwa
50 Stück waren es auf verscheidene Gruppen verteilt, die den SFC unterstützen wollten.
Die Hinfahrt verlief wie immer positiv und man kam angeheitert in Genf an, wo die einen sich gleich mit den neuen
Retro-Shirts eindeckten.
Eingedeckt werden sollte auch Lausannes Torhüter
Fabio Coltorti, dies aber mit Bällen anstelle von Fussballtrikots.
So startete der SFC auch fulminant in die Partie und suchte den frühen Führungstreffer.
Bereits in der
2. Minute scheiterte
De Azevedo aus guter Position mit dem Kopf. Ein Warnschuss für die Lausanner Hintermannschaft, denn es ging gleich weiter mit der Genfer Offensiv-Power.
De Azevedo schickte
Yartey in die Tiefe und dieser wurde im allerletzten Moment von
Thierno Bah mit einer sauberen Grätsche gestoppt.
Servette dominierte weiter.
Moubandje konnte unbehelligt am gegnerischen Strafraum entlang laufen, ehe er zu
Vitkieviez passte, welcher
Rüfli anspielte.
Rüfli legte an der Grundlinie zurück zu
Moubandje, der zog sofort ab und sah seinen Schuss geblockt. Der Ball sprang jedoch direkt vor die Füsse von
Yartey, welcher dann mühelos einschieben konnte und das
1:0 bejubeln durfte.
Anschliessend dauerte es bis zu
Minute 18, ehe auch Lausanne-Sport mal zu einer Grosschance kommen sollte. Nach einem missratenen
Rüfli-Freistoss kickte
Coltorti den Ball gleich nach vorne, wo
Moubandje als hinterster Servettien katastrophal am Ball vorbei schlug und Lausannes
Lang eine 1-zu-1-Möglichkeit gegen
Gonzalez eingestehen musste.
Lang zog davon und liess
Gonzalez mit seinem Abschluss keine Chance und markierte das
1:1.
Dieses Tor nahm den Servettiens etwas den Wind aus den Segeln und man musste sich bis zu
35. Minute gedulden, bis sich
Kouassi gegen
Marazzi den Ball zurückeroberte und gleich zu
De Azevedo weiterleitete.
De Azevedo hatte alle Zeit der Welt, nahm Mass und zog aus der Distanz ab. Der Ball schlug für
Coltorti unhaltbar im Tor ein und Servette lag nach diesem klasse Tor mit
2:1 in Front!
Kurz vor der Pause bekam Servette einen Freistoss an der Strafraumgrenze zugesprochen.
De Azevedo übernahm die Ausführung und tippte das Leder leicht an, sodass
Baumann es stoppte und wieder
De Azevedo es um die Mauer herum zum
3:1 ins Tor zirkelte!
Zwei herrliche Tore innerhalb von nur 10 Minuten. Das wurde in der Halbzeitpause von einigen mit einem kleinen Südamerikansich angehauchten Tänzchen gefeiert.
Als es wieder los ging, drückte das in der ersten Halbzeit recht überforderte Lausanne etwas mehr auf das Gaspedal.
Kamber flankte in der
53. Minute von der Seite ins Zentrum, wo
Baumann und
Rüfli sich gegenseitig in einem Kopfballduell störten, sodass
Lang am hinteren Pfosten zu
Negrão köpfen konnte, welcher wiederum für
Lang auflegte und der seinen Treffer zum
3:2 erzielen konnte.
Lang hätte zu diesem Zeitpunkt allerdings längstens nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. Nach einer ersten gelben Karte für übertriebenen Torjubel, hätte er für hartes Einsteigen und taktischen Fouls schon längstens vom Platz gestellt werden müssen.
Jetzt war wieder Feuer im Spiel, denn die Waadtländer leckten Blut.
Negrão schlenzte nach einer Stunde einen Freistoss vor das Servette-Tor.
Gonzalez war aber auf seinem Posten und wehrte ohne Probleme ab.
Von Servette kam erst wieder nach
72 Minuten etwas Gefährliches.
Meoli klärte einen hohen Servette-Pass nur ungenügend.
Kouassi kam an den Ball und spielte einen Doppelpass mit
Karanovic.
Kouassi rannte mit dem Ball am Fuss in den Strafraum, wo er von
Bah ins Straucheln gebracht wurde und einen Penalty heraus holte.
Karanovic setzte sich den Ball auf den Penaltypunkt, nahm Anlauf, verzögerte kurz und versenkte eiskalt zum
4:2.
Danach war die Kuh gemolken und keine der beiden Mannschaften strebte noch grosse Offensiv-Bemühungen an.
So endete die durchaus ansehnliche Partie mit einem Pfiff des wenig überzeugenden Schiedsrichters Wermelinger und in Genf darf man sich über 3 weitere Punkte freuen.
Auf dem Heimweg gings dann wieder bunt zu und her. Nachdem man sich weidermal über die Verkehrssituation vor dem Stadion ärgern durfte und man einen kleinen Marsch unter die Füsse nehmen durfte, gings dann mit dem Zug wieder nach Hause.
Bömmel avancierte zum Papa und andere hatten sonst ihre „freudigen“ Diskussionen untereinander.
Servette FC – FC Lausanne-Sport 4:2 (3:1)
Stade de Genève : 17‘342 Zuschauer
Schiedsrichter : Daniel Wermelinger ; Beat Hidber, Walter Brosi
Tore : 7‘ Yartey (1:0), 18‘ Lang (1:1), 35‘ De Azevedo (2:1), 41‘ De Azevedo (3:1), 53‘ Lang (3:2), 73‘ Karanovic (Foulpenalty) (4:2)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Baumann, Routis, Moubandje ; Vitkieviez (64‘ Karanovic), Kouassi, Nater, Yartey ; De Azevedo (59‘ Pizzinat) ; Eudis (79‘ Esteban)
FC Lausanne-Sport : Coltorti ; Bah, Page, Meoli, Sonnerat ; Marin (46‘ Kamber), Muslin (68‘ Khelifi), Marazzi, Lang ; Moussilou, Roux (46‘ Negrão)
Verwarnungen : 18‘ Lang, 24‘ Routis, 52‘ Kouassi, 61‘ Baumann
Bemerkungen : Servette ohne Barroca, Schlauri (Verletzt), Diallo, Fall, Gross, Maric, Saleiro, Soares (Nicht im Aufgebot) ; Lausanne ohne Avanzini, Buntschu (Verletzt), Borges, Nlundulu (Nicht im Aufgebot)
Der Link zur Zusammenfassung des Schweizer Fernsehens:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=afdb0b88-486e-4041-814a-ab6880ccc3e4
Unrühmliches Nachspiel des Léman-Derbys
Im Anschluss an das Léman-Derby zwischen Servette und Lausanne vom Samstag (4:2) sind Servettes Vincent Rüfli und Lausannes Matt Moussilou nach Zeugen-Aussagen physisch aneinandergeraten. Der Genfer wurde dabei leicht verletzt und kündigte eine Klage an.
Der Vorfall spielte sich gemäss den Zeugen im Parking des Stade de Genève ab, als sich Moussilou, statt sich in den Lausanner Team-Bus zu begeben, Rüfli abfing, der zu seinem Privatwagen unterwegs war.
Rassistische Beleidigungen?
Der Kongolese Moussillou behauptet, Rüfli habe ihn und seine Familie während des Spiels rassistisch beleidigt. Er habe deshalb vom Genfer eine Erklärung verlangt. Der Streit eskalierte und resultierte bei Rüfli in einer offenen Wunde an der Stirn.
Erst der ehemalige Servette- und heutige Lausanne-Spieler Thierno Bah habe die beiden Streithähne trennen können. Aus Servette-Kreisen verlautete, der Zwischenfall habe sich unter den Augen eines Zivilpolizisten abgespielt.
Servette kündigt Klage an
Lausanne zeigte sich solidarisch mit seinem Spieler - und verhängte dennoch eine Busse gegen Moussilou. Wie hoch diese ist, solle erst in einigen Tagen bekanntgegeben werden.
Servette und Rüfli kündigten an, am Montag eine gerichtliche Klage gegen Moussilou zu deponieren. Ob der 29-jährige Stürmer auch von Seiten der Swiss Football League Konsequenzen zu befürchten hat, ist unklar. Die Liga hat auch bei Vorfällen ausserhalb des Stadions das Recht, ein Verfahren zu eröffnen.
Erinnerungen an 2001
Es ist nicht der erste unrühmliche Vorfall in einem Léman-Derby. 2001 hatte der Lausanner Pape Thiaw dem Genfer Sébastien Fournier bei einer Schlägerei in den Katakomben des Stadions die Nase gebrochen - der Senegalese war damals für 12 Spiele gesperrt worden. /
http://www.sport.sf.tv
/peter
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