So langsam wird es eng…
Zum ersten Spiel von Neo-Trainer
João Carlos Pereira, machten sich letzten Sonntag
12 Marooner mit dem Zug auf den Weg ins weite Genf.
Nach einer Zugfahrt voller kulinarischer Höhepunkte (nochmals ein grosses Danke an
Mozi,
Nadine und
Päuli), traf man im Stadion ein, wo auch der ein- oder andere weitere Marooner wartete und mit grossem Staunen feststellte, dass uns die
Section Grenat in ihrem eigenen Matchblatt eine ganze A5-Seite widmete. Mehr dazu aber noch im Verlauf der Woche.
Schliesslich war Zeit für Fussball und hoffentlich Zeit für einen Servette-Sieg, denn man durfte immerhin gegen ein Europa-League-geschwächtes Zürich antreten, das in der Tabelle erst noch weiter hinter klassiert ist.
Pereira überraschte bei seinem Debüt als Servette-Coach nicht und ersetzte lediglich die gesperrten und verletzten Spieler. Auch symstemtechnisch blieb alles beim Alten. Einzige Neuheit waren die beiden Junioren
Ludovic Paratte und
Paul Pasquier auf der Ersatzbank.
So verwunderte es auch nicht, dass der SFC zu Spielbeginn nicht erbarmungslos das Tor suchte, sondern eher abwartend auf Ballbesitz spielte. Der FCZ schien diese „Spielchen“ gerne anzunehmen und blieb selber auch nicht sehr aktiv. Trotzdem gehörte die erste Torchance dem „Z“, wie in seine Fans nennen,
Chermiti spielt auf den Flügel zu
Nikci, dieser flankt ins Zentrum, wo mittlerweile schon
Chermiti hingesprintet war und den Ball nicht richtig weiterverarbeiten konnte. Das ging gerade nochmals gut für die Grenats.
Wenig später musste man sich wieder bei
Chermitis Unverögen bedanken, dass man nicht in Rückstand geraten ist. Der Tunesier kam nach einem abgefälschten
Rodriguez-Schuss in Ballbesitz und drückte sofort ab. Der Schuss war aber allerhöchstens ein stärkerer Pass und bereitete
Barroca, der auch heute das Genfer Tor hüten durfte, keine Probleme.
Nach etwa
20 Minuten kam Zürich bereits zum dritten Mal gefährlich vor das Servette-Gehäuse.
Chermiti leitete einen hohen Ball zu
Margairaz weiter, der mit einem flachen Distanzschuss einen starken Reflex von
Barroca forderte. Der Portugiesische Torhüter rettete, sollte aber bloss eine Minute später ganz alt aussehen, als wieder dieser
Margairaz aus der Ferne einfach drauf hielt und wunderschön ins Lattenkreuz zum
0:1 traf. Das war in der
23. Minute und von Servette war noch keine Gefahr ausgegangen.
Immerhin konnte sich die Heimmannschaft nach dem Gegentreffer zusammenrappeln und „neutralisierte“ den FCZ fast vollständig. Im Vergleich zu den Spielen gegen Thun und Biel war nun zu sehen, dass der Ball besser zirkulierte und die Abwehr etwas solider wirkte. Letzteres könnte aber auch an der Tatsache liegen, dass die offensiv angehauchten Aussenverteidiger
Rüfli und
Moubandje durch die eher defensiver eingestellten
Routis und
Schlauri ersetzt wurden. Vor Allem
Christian Schlauri machte Freude. Denn, wer so lange nicht mehr richtig gespielt hat, und so selbsticher wieder einsteigt, der kann durchaus als Alternative für
Moubandje auf den Platz gestellt werden.
Mit dem Halbzeitpfiff kam dann der Frust wieder bei den Fans auf der Tribüne auf. Auch ein neuer Trainer kann eben aus einem Aufsteiger keinen Meisterschaftskandidaten machen.
Bei Wiederanpfiff stand beim SFC
Goran Karanovic für
Stéphane Nater auf dem Feld. Es sollte also etwas offensiver zu und her gehen.
Und dieser Wechsel schien isch in der
56. Minute beinahe bezahlt zu machen.
Karanovic kam an der Strafraumgrenze an den Ball und zog einfach mal ab.
Johnny Leoni im FCZ-Tor musste abwehren und tat dies nicht unbedingt sicher.
Diese Chance schien aber kein Weckruf für unsere Mannen gewesen zu sein. Gemütlich plätscherte das Spiel vor sich hin, ohne gross Gesprächsstoff zu geben. Auch von den Gästen kam nichts. Sie wären sicherlich zu schalgen gewesen. Dies konnte man erst recht behaupten, als ihr Mittelfeldspieler
Chaker Zouaghi nach einer zweiten gelben Karte mit
Gelb-Rot vom Platz flog und dem SFC sogar noch eine Überzahlsituation knapp 10 Minuten vor Schluss bescherte.
Servette versuchte auf den Ausgleichstreffer zu drücken und verpasste diesen nach einem
Schlauri-Weitschuss nur knapp. Allerdings sollte es das dann auch gewesen sein. Man hatte sogar noch Glück, dass die Limmatstädter einen Tritt von
Diallo in ein Luftloch nicht ausnützen konnten.
Ein äusserst enttäuschendes Spiel ging schliesslich zu Ende und es war schon fast ironisch, dass man als positiven Aspekt sagen musste, dass es wenigstens leicht besser als die vorherigen zwei Partien gewesen war.
So langsam rücken die Zürcher Klubs immer näher an Servette in der Tabelle heran und bringen den Barrage-Platz auch immer wieder näher in „Reichweite“. Wenigstens ist auf Lausanne-Sport verlass, das seine Spiele Woche für Woche verliert und den direkten Abstiegsplatz „verteidigt“.
Auf der Rückreise kam es dann noch zu einer kleinen Überraschung.
Steini, angetrieben von seiner Nikotinsucht, sendete eine m anderen Servette-Fan am Bahnhof wahrscheinlich Rauchzeichen, worauf sich dieser ebenfalls als Deutschschweizer outete.
So ging es mit einem „Mann mehr“ zurück über den Röstigraben nach Hause.
Servette FC – FC Zürich 0:1 (0:1)
Stade de Genève : 8‘797 Zuschauer
Schiedsrichter : Adrien Jaccottet ; Charles Helbling, Christoph Lanz
Tore : 23‘ Margairaz (0:1)
Servette FC : Barroca ; Routis, Roderick, Diallo, Schlauri ; Pizzinat (81‘ M’Futi), Pont ; Nater (46‘ Karanovic), Vitkieviez (73‘ Eudis), Yartey ; Saleiro
FC Zürich : Leoni ; Rodriguez; Teixeira, Béda, P. Koch ; Aegerter, Zouaghi ; Chikhaoui (59‘ Mehmedi), Margairaz, Nikci (81‘ Magnin) ; Chermiti (85‘ Barmettler)
Verwarnungen : 1‘ Saleiro, 12‘ Zouaghi, 45‘ Chikhaoui, 77‘ Nikci, 89‘ Leoni
Gelb-Rot : 82‘ Zouaghi
Bemerkungen : Servette ohne De Azevedo, Kouassi, Moubandje, Rüfli (Gesperrt), Baumann, Esteban, Eudis, Schneider (Verletzt), Gross, Maric, Monteiro (Nicht im Aufgebot), Debüt von Trainer João Carlos Pereira ; Zürich ohne Alphonse, Djuric, Gajic, Kukuruzovic (Verletzt), Brecher, Brunner, Djimsiti, Drmic (Nicht im Aufgebot)
Die Spielzusammenfassung des Schweizer Fernsehens gibt’s hier :
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=69480775-0fe4-43b9-a8a9-ae1098312f8b
/peter
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