Unentschieden gegen Vaduz

24.08.2009 00:00:00 | maroons

FCV besiegt Genfer Fluch

 
Im zweiten Auswärtsspiel innert vier Tagen kam der FC Vaduz in der Challenge League zu einem weiteren Punktgewinn. Gegen Servette Genf resultierte ein 1:1-(0:0)-Remis; der FCV entführte erstmals einen Punkt aus dem «Stade de Genève».
 
Fussball. – Noll hatte sein Team 0:1 in Front geschossen (68.), 24 Sekunden vor dem Abpfiff gelang Deugoué aus der Drehung der 1:1-Ausgleich (95.). Der Punktgewinn der Genfer war nicht gestohlen, denn ein überragender Jehle hatte eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen der Genfer zuvor zunichte gemacht.
Dank einer Steigerung gegenüber dem Thun-Spiel und der grossen Präsenz von Sutter versuchte der FC Vaduz, Fussball zu spielen. Die Rechnung wäre beinahe aufgegangen, der FCV ging jedoch fahrlässig mit seinen Konterchancen um und hätte die Entscheidung frühzeitig herbeiführen können. «Wir haben heute gezeigt, dass wir noch zulegen können. Die Mannschaft hat nach der kurzen Pause beeindruckend gespielt. Wir hätten allerdings den Sack zumachen müssen», urteilte auch FCV-Trainer Pierre Littbarski.
 
Keine Tore im ersten Abschnitt
 
Der FCV war in den ersten 20 Minuten mehrheitlich im Ballbesitz, doch Torgefahr konnte er kaum erzeugen, weil teilweise zu langatmig aufgebaut wurde. Burgmeier verlängerte am vorderen Fünfereck den Ball, doch leider war kein Abnehmer zugegen (10.). Als Torhüter Gonzalez den Ball ungenügend mit der Faust abwehrte, konnte Proschwitz nicht reüssieren (11.). Dreimal musste Torhüter Jehle eingreifen. Zuerst fischte er einen Eudis-Hinterhaltschuss aus dem Eck (7.), beim Kopfball von De Azevedo wurde er nicht wirklich geprüft (28.), die beste Tat Jehles war indes nach einem Schneider-Kopfball aus sieben Metern notwendig (37.). Ein gutes Auge hatte er, als der gefährliche Schuss des Portugiesen Tozé das Tor um wenige Zentimeter (41.) verfehlte. Einmal mehr tat sich der FC Vaduz schwer, sich in der Offensive zwingende Chancen zu erarbeiten. Burgmeier konnte sich zwar in der Aussenbahn immer wieder Vorteile verschaffen, doch seine Flanken erreichten Proschwitz nicht. Über die linke Angriffsseite erzeugte der FCV keine Gefahrenmomente.
 
Noll trifft nach Freistoss
 
In der zweiten Halbzeit ging der FCV in Front. Nach einem Sutter-Freistoss wurde Stuckmann im Luftduell gefoult, der Pfiff des Refs blieb aus, Noll reagierte am schnellsten, nutzte die allgemeine Verwirrung aus und überwand Torhüter Gonazalez mit einem Flachschuss aus sieben Metern (0:1).
Die Führung war nicht unverdient, denn der FCV tat längst mehr für die Offensive. Sutter hätte aus seiner Schusschance mehr machen müssen (46.), Franjic verzog klar (52.) und Stuckmann überschoss von der Strafraumgrenze (57.). Lediglich zwei Abschlüsse von De Azevedo musste Jehle bereinigen (52./55.). Der FCV hätte stattdessen alles klar machen können, kombinierte zielstrebiger, zeigte gefällige Kombinationen, doch Proschwitz-Rückpass auf Franjic fiel ungenügend aus (74.). Als der vierfache Saisontorschütze solo Richtung Strafraum lief, überschoss er das Tor (92.).
So kam es im Finish zum grossen Zittern: Eudis verzog den Ball aus optimaler Position (72.), danach rettete Jehle gegen Treand mirakolös (79.) und auch Tozé konnte Jehle nicht bezwingen (85.). Schliesslich gelang Servette der nicht unverdiente Ausgleich. Steil hatte drei Gegenspieler im Zentrum gegen sich, kam nicht an Deugoué heran, der aus der Drehung aus sechs Metern traf (1:1). «Es war vermeidbar. Weil ich von drei Genfern umzingelt war, hätte ich den Torschützen lediglich mit einem Foul stoppen können, doch dieses Risiko wollte ich nicht eingehen», ärgerte sich FCV-Verteiger Marco Steil über die fehlende Zuordnung.
 
Steigerung unerlässlich
 
Zieht man in Betracht, dass beide Teams um die Aufstiegsplätze mitmischen wollen, so muss beim FCV spielerisch noch eine weitere Steigerung eintreten, doch auch punkto Effizienz muss er zulegen. Zumindest der Fluch im «Stade de Genève» konnte mit dem ersten Punktgewinn abgelegt werden; in drei Auftritten gegen Servette und einem gegen den FC Sion setzte es bislang drei Niederlagen ab.
«Gegen ein Team wie den FC Vaduz muss man das erste Tor erzielen. Wenn wir 1:0 in Führung gegangen wären, hätten wir Chancen auf ein zweites Tor besessen. Unter den gegebenen Umständen sind wir über das 1:1 doch glücklich», urteilte Servette-Trainer William Niederhauser. / http://www.vaterland.li
 
Servette FC – FC Vaduz 1:1 (0:0)
 
Stade de Genève : 3‘155 Zuschauer
Schiedsrichter : Patrick Graf
 
Tore : 68‘ Noll (0:1), 95‘ Deugoué (1:1)
 
Servette FC : Gonzalez ; Schneider, Kusunga, Deugoué, Challandes ; Pont, Pizzinat ; Braizat (68‘ Tréand), de Azevedo ; Tozé, Eudis (75‘ Vitkieviez)
 
FC Vaduz : Jehle ; Rechsteiner, Steil, Noll, Cerrone ; Burgmeier (90‘ Kempe), Stuckmann, Franjic, Stegmayer, Sutter (86‘ Ritzberger) ; Proschwitz (93‘ Colocci)
 
Verwarnungen : 9‘ Pizzinat, 55‘ Noll, 57‘ Eudis, 81‘ Kusunga, 87‘ Ritzberger, 94‘ Stuckmann
 
Bemerkungen : Servette ohne Celestini (Verletzt), Boughanem, Esteban (Nicht im Aufgebot), ; Vaduz ohne Deana (Verletzt), Fischer (Krank), Bellon, Koitka, Petrick (Nicht im Aufgebot)
 
/peter