Zum Siegen braucht’s halt eben Tore…
In der Challenge League gewinnt der FC Wil auswärts gegen Servette mit 1:0: (fcwil.ch / 26.09.2013)
Der Bergholz-Klub hat sich für den schwachen Auftritt im Heimspiel gegen Schaffhausen rehabilitiert. Im Stade de Genève tritt Servette zwar überlegen auf, weiss aus dem spielerischen Übergewicht aber keinen Nutzen zu ziehen. Den Wilern genügt einen Penaltytreffer Pascal Cerrones, um Historisches zu bewerkstelligen: Erstmals in der 113-jährigen Vereinsgeschichte gewinnen die Äbtestädter ein Auswärtsspiel bei Servette.
Es war der neunte Wiler Gastauftritt bei Servette – und der erste erfolgsgekrönte. Zwar haben die Ostschweizer auch im neunten Gastspiel bei den „Grenats“ nicht mehr als einen Treffer zustande gebracht, dieser genügte aber in diesem Falle für drei Punkte. Der Erfolg gründete in einer soliden Defensive, in der Goalie Anthony Favre ein sicherer Rückhalt war. Da auch die Abwehrspieler ihren Job tadellos erfüllten und Aussenverteidiger Pascal Cerrone als entscheidender Torschütze herausstach, war für einmal die Defensive das Wiler Prunkstück. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir uns dieses Mal ein bisschen mehr auf die Abwehr konzentrieren als sonst“, sagte Wils Trainer Axel Thoma.
Es ergab sich eine spielerische Überlegenheit der Genfer. In der ersten Halbzeit erarbeitete sich der Super-League-Absteiger zwar noch kaum reelle Torchancen, nach dem Seitenwechsel aber schon. Wenige Sekunden nach Wiederbeginn lancierte Didier Crettenand Kevin Bua. Dessen Abschluss mit Brachialgewalt konnte Favre gerade nach an die Latte lenken. Es war der Auftakt in eine Phase, in der Angriff um Angriff auf das Wiler Tor zurollte. Mit vereinten Kräften konnten die Gäste allerdings Unheil verhindern und im fünften Auswärtsspiel der Saison bereits zum dritten Mal den eigenen Kasten sauber halten. Auch Crettenand traf Mitte der zweiten Halbzeit nicht, als er alleine vor Favre auftauchte und sich von diesem den Ball vom Fuss nehmen lassen musste.
18:3 Torschüsse für Servette
In Genf mochten sie nach dem Spiel von einer unglückliche Niederlage sprechen. Diese Ansicht ist zu teilen, wenn man sich die Statistiken des Spiels zu Gemüte führt: Beim Abpfiff hatte Servette 18 Schüsse abgegeben, Wil deren 3. Die Genfer hatten 12 Eckbälle getreten, die Äbtestädter deren 2. Zudem besass der Absteiger ein Plus in punkto Ballbesitz. Wils Trainer Axel Thoma mochte aber nicht von einem unverdienten Sieg sprechen. „Wir haben gekämpft wie die Löwen und nur relativ wenige ganz klare Chancen zugelassen. Mit Ach und Krach haben wir den Sieg erlangt.“
Vor über 3700 Zuschauern holte der FC Wil den vierten Auswärtserfolg in Serie. In diesen vier Partien hat er nur einen Gegentreffer zugelassen. So war hinterher festzustellen, der Plan der Wiler sei vollends aufgegangen. Eine defensiv konsequenter Auftritt gepaart mit Kaltschnäuzigkeit in der Offensive und dem nötigen Wettkampfglück ergaben den ersten Auswärtssieg bei Servette überhaupt – und die zumindest vorübergehende Rückkehr an die Tabellenspitze der Challenge League.
Wiler Auswärtsstärke
Die Differenz machte schliesslich ein Penalty, der deutlicher kaum hätte sein können und selbst bei den heissblütigen Servette-Anhängern keine Reklamationen nach sich zog. Bei einem Gegenstoss legte Martin Steuble für Jordan Brown quer, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Bevor er dies tun konnte, wurde er vom unsicheren Genfer Goalie Roland Müller gefoult, was den Wilern den dritten Penalty in dieser Saison einbrachte. Pascal Cerrone schnappte sich den Ball und verwertete sicher zum Siegtreffer.
Seit der Niederlage in der Auftaktrunde in Lugano hat der FC Wil auswärts nur noch gewonnen. Mit dem Erfolg im Stade de Genève hat er zum dritten Mal in dieser Saison auf eine Meisterschafts-Niederlage mit einem Auswärtssieg reagiert. Immer wird ein Auftritt wie in Genf allerdings nicht gut genug sein für drei Punkte. / http://www.fcwil.ch
Servette FC – FC Wil 1900 0:1 (0:0)
Stade de Genève : 3‘715 Zuschauer
Schiedsrichter : Roland Huwiler ; Efe Kurnazca, Stephan Jedelhauser
Tore : 73’ Cerrone (Foulpenalty) (0:1)
Servette FC : Müller ; Sauthier, Routis, Dams, Markovic ; Doumbia, Pasche ; Crettenand (77’ Moutinho), Tréand, Bua ; Placca (77’ Tadic)
FC Wil 1900 : Favre ; Bozic, Lekaj, Platero, Cerrone ; Muslin, Steuble ; Holenstein, Taipi (57’ Tahirovic), Brown (90’+1 Koubsky) ; Audino (85’ Stillhart)
Verwarnungen : 36’ Audino, 36’ Bua, 59’ Holenstein, 67’ Sauthier, 71’ Müller, 87‘ Brown
Bemerkungen : Servette ohne Fargues (Verletzt), Cespedes, Hasanovic (U19-Nationalmannschaft), Ben, Gazzetta, Guedes (Nicht im Aufgebot), Marazzi (Noch nicht qualifiziert), 47‘ Schuss von Bua an die Latte ; Wil ohne Lombardi, Zotti (Verletzt), Afsarli, Borges, Koller, Marlon (Nicht im Aufgebot), Wellington (Noch nicht qualifiziert)
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