Matchplan gegen Luzern geht nicht auf
Zweimal einen Rückstand aufgeholt
Nach dem bitteren Europa-Out unter der Woche, liefen die Servettiens gestern gegen Luzern in der Meisterschaft auf. Zur Super-League-Premiere von Neo-Trainer Gourvennec gab es nur ein Unentschieden.
Im Vergleich zum Shakhtar-Spiel stellte der Franzose das Spielsystem um, und rotierte auf diversen Positionen. In der Abwehr sollte Steve Rouiller seinen Abwehrkameraden Stabilität bringen. Der Walliser feierte sein Comeback nach einer Verletzungspause.
Zu Spielbeginn half all dies nichts. Denn da flankte Di Giusto einen Eckball zur Mitte. Spadanuda stand zuweit weg von Bewacher Njoh und nickte zum 0:1 ein.
Der Fehlstart des SFC wirkte wie Wasser auf die Mühlen der Zentralschweizer. Die Startphase war fest in der Hand der Gäste. Servette-Leihgabe von Moos, Spadanuda und Di Giusto hatten Chancen, den Vorsprung noch in der Startviertelstunde auszubauen. Mall musste aber (noch) kein zweites Mal hinter sich greifen.
Die Calvin-Städter schienen sich nun gefangen zu haben. In der Defensive griffen die Zahnräder ineinanderm Im Angriffsspiel herrschte jedoch noch Flaute. Erst kurz vor der Pause gab Jallow ein Statement ab. Der Schuss des Gambiers verfehlte das Gehäuse von Goalie Loretz.
Luzern brachte die Führung problemlos in die Pause.
Mit einem Dreifachwechsel läutete Jocelyn Gourvennec die zweite Hälfte ein. Der Trainer des Heimteams schien ein gutes Händchen gehabt zu haben. Der eingewechselte Mráz kommt direkt zu einer Torchance, kann diese aber nicht nutzen. Und auch Joker Stevanovic kam zu seiner Chance. Auf Zuspiel von Cognat stellte sich der Bosnier FCL-Keeper Loretz. Der Rückhalt der Gäste hielt die Null vorerst fest.
58 Minuten standen auf der Uhr, da kam auch der dritte Einwechselspieler zu seiner Torraumszene. Antunes lenkte einen Stevanovic-Corner aufs Tor - und versenkte! Das 1:1 war zu diesem Zeitpunkt ungemein wichtig. Denn plötzlich lag der Führungstreffer in der Luft. Nach schöner Vorarbeit von Cognat schiesst Mráz drüber. Den hätte der Slowake an anderen Tagen reingemacht.
Luzern hielt sich im zweiten Durchgang lange bedeckt. Dann fing von Moos einen Mráz-Rückpass ab. Sofort zündete der Schweiz-Brasilianer den Turbo. Baron und Rouiller versuchten den Angreifer abzufangen. Doch dabei riss Baron Raum für Di Giusto auf. Der Neuzugang der Luzerner bekam das Leder zugespielt. Ohne lange zu überlegen, zog Di Giusto trocken ab und wurde mit dem Tor zum 1:2 belohnt.
Wieder einmal kassieren die Grenats ein dummes Gegentor. Immerhin wussten sie zu reagieren. Cognat trieb die Kugel nach vorne. Am Sechzehnerrand setzte der Franzose zur Flanke an. Mráz stieg im Zentrum am höchsten und zwang Loretz zu einer Riesentat! Der Innerschweizer hielt den Vorsprung fest.
In der 89. Minute kam das Heimteam nochmals zu einer Chance. Über den linken Flügel preschte Cognat nach vorne. Im ersten Anlauf konnten die Verteidiger den Wirbelwind noch aufhalten. Im zweiten flankte er aber butterweich auf den zweiten Pfosten. Dort lauerte Stevanovic, der mit einem wuchtigen Kopfball das 2:2 erzielte! Wenigstens ein Punkt schien im Trockenen zu sein. Doch die Servettiens wollten mehr. In der Nachspielzeit kam Antunes frei zum Abschluss. Loretz muss abheben und kann das Geschoss gerade noch abwehren. Es wäre das golden Goal gewesen.
Etwas enttäuschend muss sich der Vize-Meister mit einem Punkt begnügen. Der Auftritt hatte positive Punkte, zeigte aber auch mentale Hürden auf, die es zu überwinden gilt. Die Arbeit wird Jocelyn Gourvennec auch in der Länderspielpause nicht ausgehen.
Servette FC – FC Luzern 2:2 (0:1)
Stade de Genève : 7'809 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic : Nicolas Müller, Susanne Küng
VAR : Luca Piccolo ; Hüseyin Sanli
Tore : 5' Spadanuda (0:1), 58' Antunes (1:1), 75' Di Giusto (1:2), 89' Stevanovic (2:2)
Servette FC : Mall ; Magnin, Rouiller, Baron, Njoh (78' Mazikou) ; Cognat, Ondoua (78' Fomba) ; Morandi (46' Stevanovic), Jallow (46' Mráz), Varela (46' Antunes) ; Ayé
FC Luzern : Loretz ; Dorn, Knezevic, Bajrami, Ciganiks ; Owusu (86' Winkler), Abe ; von Moos, Di Giusto (86' Ottiger), Spadanuda (68' Karweina) ; Grbic (68' Ferreira)
Verwarnungen : 71' Magnin
Bemerkungen : Servette ohne Anselme, Douline, Severin, Srdanovic (Verletzt), Atangana, Aubert, Guillemenot, Vincent, Zuka (Nicht im Aufgebot) ; Luzern ohne Löfgren, Villiger (Verletzt), Beka, Bock, Huwiler, Knaak, Meyer, Sadikaj, Wyss, Xhemalija (Nicht im Aufgebot)