Dauerthema: Anspielzeiten - Ein Bericht der SFL

03.01.2014 00:00:00 | maroons

Bericht der SFL über die Anspielzeiten der RSL und der BCL

Die Krux mit den Anspielzeiten: (sfl.ch / 01.01.2014)

Die Meisterschaften der Raiffeisen Super League und der Brack.ch Challenge League laufen auf Hochtouren – und dennoch sind die Anspielzeiten Dauerthema. Der Swiss Football League (SFL) sind wegen Einkaufszentren in den Stadien und aufgrund des TV-Vertrages in der Planung enge Grenzen gesetzt. SFL.ch bringt Licht ins Dunkle.

Während längeren Hitze- oder Kälteperioden stehen regelmässig die Anspielzeiten der Partien der beiden höchsten Schweizer Ligen im Brennpunkt der Diskussionen. Drei Fragen beschäftigen die Fans dabei am Häufigsten: Wieso wird am Samstag um 19.45 Uhr gespielt? Warum werden die Spiele der Raiffeisen Super League (RSL) am Sonntag um 13.45 Uhr angepfiffen? Und weshalb findet das Live-Spiel der Brack.ch Challenge League (BCL) am Montagabend statt?

«Seit der Reduktion der höchsten Schweizer Liga auf zehn Klubs verfolgt die Swiss Football League das Ziel, den Fans einheitliche Anspielzeiten anzubieten», erklärt Edmond Isoz, Senior Manager der Liga. Der Spielplan-Verantwortliche ergänzt: «Zudem werden seit 2003 in der höchsten Liga grundsätzlich zwei Spiele am Samstag und drei Partien am Sonntag angesetzt. Für eine bessere Planbarkeit der Fans und der Klubs verändern sich die Anspielzeiten im Verlauf des Jahres in beiden Ligen nicht mehr.»

Samstag: Moderne Stadien mit Einkaufszentren
Während sich die Fans über neue Stadien freuen, hatte die Mantelnutzung, die mit ihren Einkaufszentren einige dieser modernen Arenen überhaupt ermöglichte, einen Einfluss auf die Anspielzeiten für die Klubs der RSL. «An den Standorten Basel, Bern, St. Gallen, Thun und auch in Genf und Neuenburg gibt es innerhalb des Stadions ein Einkaufszentrum», erklärt Isoz die für Europa einmalige Situation. «Um die Sicherheit gewährleisten zu können und eine Vermischung von Besuchern des Einkaufszentrums mit Fussballfans bei der An- und Abreise zu vermeiden, wurde die Anspielzeit am Samstag in Absprache mit den Behörden auf 19.45 Uhr verschoben.»

In der BCL stellt sich diese Problematik (noch) nicht. Weil einzig das Stadion in Genf mit einem Einkaufszentrum verbunden ist, kann in der zweithöchsten Liga an der Anspielzeit von 17.45 Uhr festgehalten werden. In Genf allerdings können zu diesem Zeitpunkt keine Spiele angesetzt werden.

Sonntag: TV-Vertrag mit Teleclub
Die SFL schloss für die Zeitspanne von 2012 bis 2017 mit dem TV-Partner Teleclub eine Vereinbarung über fünf Jahre ab. In diesem Vertrag ist geregelt, dass der zur Unternehmensgruppe der CT Cinetrade AG gehörende Pay-TV-Sender alle 180 Partien der Raiffeisen Super League live und in voller Länge überträgt. In einer weiteren Vereinbarung überlässt Teleclub zudem dem staatlichen Sender SRG SSR das Recht, ein Spiel pro Runde live im Free-TV zu übertragen.

In der Folge wurde vereinbart, dieses parallel im Teleclub und auf den Kanälen der SRG ausgestrahlte «Free-TV-Spiel» in der Regel am Sonntag um 16.00 Uhr anzusetzen (Ausnahme: bei Wochenrunden um 20.30 Uhr). Gleichzeitig wünschte der Pay-TV-Anbieter, die zwei weiteren RSL-Partien vom Sonntag zeitversetzt anzubieten, um diese nicht durch die Ausstrahlung des Free-TV-Spiels zu konkurrenzieren. Die Liga einigte sich folglich mit Teleclub auf die Anspielzeit von 13.45 Uhr. Eine spätere Anspielzeit war nicht möglich, weil alle Sonntagspartien aufgrund vertraglicher Verpflichtungen spätestens um 18 Uhr beendet sein müssen.

Die Sonntagsspiele der Brack.ch Challenge League finden jeweils um 16.00 Uhr statt.

Montag: TV-Live-Spiel der Brack.ch Challenge League
Ebenfalls im TV-Vertrag mit Teleclub ist festgelegt, dass der Pay-TV-Sender jeweils am Montag um 19.45 Uhr eine Begegnung der zweithöchsten Liga live überträgt. Bei der Ansetzung wurde das Ziel verfolgt, der Brack.ch Challenge League für das Live-Spiel einen eigenständigen Platz zu geben. Die Ansetzung am Montag entspricht dem Wunsch des TV-Partners und ist für Spiele der zweiten Liga in ganz Europa zu einer Gewohnheit geworden.

An Wochentagsrunden (rund 3-4 pro Saison) werden die Spiele beider Ligen ebenfalls um 19.45 Uhr angepfiffen. Die Ausnahme bilden das Free-TV-Spiel auf den Kanälen der SRG, das um 20.30 Uhr angesetzt wird, und die Partien der letzten beiden Runden 35 und 36 beider Meisterschaften, die aus Gründen der sportlichen Fairness gleichzeitig ausgetragen werden.

Kurzfristige Anpassung der Anspielzeiten?
Je nach Hitze- oder Kälteperiode taucht der Wunsch nach einer kurzfristigen Anpassung der Anspielzeiten auf. «Im Sinne der möglichst hohen Planbarkeit für Fans, Klubs und TV-Partner und aufgrund der reglementarischen und vertraglichen Verpflichtungen sind die Möglichkeiten für die Liga stark eingeschränkt», weiss der Senior Manager. «Im Sommer werden die Schiedsrichter bei hohen Temperaturen angehalten, regelmässig Trinkpausen zu verordnen. Im Winter kann es sein, dass ein Spiel wegen des gefrorenen Bodens verschoben werden muss. Die Temperaturen alleine rechtfertigen aber in den allermeisten Fällen keine Verschiebung.»

Und übrigens: Eine von der SFL in Auftrag gegebene und von Meteo Schweiz durchgeführte Studie bestätigt, dass bei der Anspielzeit von 13.45 Uhr am Sonntag auch bei grosser Hitze kein gesundheitliches Risiko für Fans und Spieler besteht. Zwar ist die Sonneneinstrahlung am frühen Nachmittag intensiver, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Schadstoffbelastung ist dagegen am frühen Abend normalerweise höher, so die Schlussfolgerung von Meteo Schweiz. / www.sfl.ch