Interview mit Julian Jenkins

03.04.2014 00:00:00 | maroons

Das erste Interview mit unserem neuen CEO!

Jenkins: Servette ist ein schlafender Riese: (servettefc.ch / 2.4.2014)

Julian Jenkins wird Ende Saison den Posten als CEO des Servette FC übernehmen. Das Treffen mit dem 41-Jährigen Waliser welcher in der Zukunft eine tragende Rolle beim Servette FC übernehmen wird.

Julian, warum verlassen Sie Cardiff City FC und die renommierte englische Premier League, um künftig für den Servette FC tätig zu sein?
Ich traf Hugh Quennec an einer UEFA-Konferenz im November letzten Jahres. Beide Vereine hatten in der Vergangenheit mit grossen Enttäuschungen zu kämpfen, erlitten Managementfehler, aber beide haben ein enormes Potenzial. Man kann den englischen Begriff „sleeping giant“, schlafenden Riesen hierfür verwenden. Servette hat eine beeindruckende Geschichte und einen imposanten Palmarès. Wir wissen, dass wenn wir alles korrekt machen, der Verein durchstarten wird. Ich bringe spezialisiertes Wissen über Loyalität, Identifikation, Engagement und Rückgewinnung von alten Servette Stützen und der Genfer Gemeinde mit. Wir werden ein „Spieltagserlebnis“ bilden. Ich werde meine Erfahrungen einsetzen um den Verein wie eine Marke entwickeln, das Stadion füllen zu können und sicherzustellen, dass der Kontakt zu unseren Fans, der Community, unseren Partnern und der lokalen Wirtschaft gewährleistet ist. Es ist wichtig, dass wir den Club der Gemeinschaft näher bringen. Wir sind uns mit der Stadt und dem Kanton einig, wie wir den Verein wieder zurück an seinen Platz bringen. Als ich bei Cardiff City FC anfing waren zwischen 4‘000 und 6‘000 Zuschauer bei unseren Spielen. Heute haben wir 28‘000 bei jedem Spiel. Alle Saisonabos wurden verkauft. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, um dieses Ergebnis zu erzielen. Dieses Wissen kann ich nach Genf mitbringen.

Aus professioneller Sicht ist die Herausforderung Servette FC also für sie interessant, da es noch viel aufzubauen gibt. Dies kann man bei einem Verein nicht, der bereits an der Spitze ist.
Es ist eigentlich das ganze Konstrukt. Hugh Quennec hat sich bereits beim Eishockeyclub bewiesen. Der Klub spielte vor kleinen Massen und hatte ein schlechtes Image. Sehen Sie wo der Verein heute steht! Ich will eng mit Hugh zusammen arbeiten um auch mit dem Fussballverein dies zu erreichen. Wir können eine neue „Erfolgsgeschichte“ im Fussball werden. Das sind zwei verschiedene Sportarten. Einige Fans folgen beiden Sportarten, andere nur dem Fussball und nochmals andere nur dem Eishockey. Wir werden näher an unsere Fans treten um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Wir werden den Verein kommerzialisieren, und die Marke Servette vergrössern dabei aber die Werte des Vereins verteidigen. Wir wollen mit der ganzen Gemeinschaft zusammenarbeiten. Um den Verein zu vereinen müssen wir sicherstellen, dass wir alle zusammen in die gleiche Richtung gehen. Der Servette FC muss ein Verein werden, mit dem sich jeder identifizieren kann und auf den man stolz sein kann. Es ist unsere Aufgabe alle nötigen Parteien an dieser Entwicklung zu beteiligen.

Wer ist Julian Jenkins?
Julian Jenkins ist ein 41-jähriger Mann, ein Vater einer Familie mit drei Kindern. Meine Tochter ist 17, sie wird schon bald diplomieren. Ich habe zwei Söhne, die eigentlich meine Stief-Söhne sind. Sie sind schon gross. Einer ist 30 Jahre alt und hat ein 2 Jahre altes Mädchen. Der andere ist 24 Jahre alt, er ist ein grosser Eishockey-Fan. Er hat bereits Gefallen am Servette-Genève Hockey Club gefunden, er kennt schon alle Spieler und weiss über alle Resultate Bescheid. Meine Frau wird mit mir nach Genf kommen um hier zu leben. Meine Tochter wird nächstes Jahr an der Uni sein, aber uns regelmässig besuchen. Die Familie wird also regelmässig nach Genf einberufen. Darüber hinaus wollen alle hierher kommen in den Gratis-Urlaub (lacht). Ich liebe die Zeit mit meinem Umfeld, meiner Familie und meinen Freunden. Ich bin ein gewöhnlicher Typ, der die Chance hat ein schönes Erlebnis zu nutzen. Es ist seltsam, ich bin zum Servette FC nur durch puren Zufall geraten. Ich verspreche Ihnen, ich sage Ihnen die Wahrheit. Meine Frau sagte mir bevor ich ins Flugzeug stieg um zum UEFA Hauptsitz zu gehen: „Julian ich glaube nicht, dass du nur wegen dieser UEFA-Konferenz dahin gehst, du wirst da etwas anderes finden.“ Dann besuchte ich ein Spiel des Servette FC und das Ganze nahm seinen Lauf. Ich hatte den Eindruck es gäbe einige grosse Aufgaben zu erledigen. Wenn ich mich für etwas verpflichte, dann gebe ich immer 100%. Ich bin ein ehrlicher Mann, ich bin ein leidenschaftlicher Mensch, welcher hart arbeitet. Ich bin seit meinem 12. Altersjahr in den Fussball involviert, entweder auf dem Platz oder draussen wie jetzt. Ich liebe den Fussball. Fussball ist meine Leidenschaft, es ist ein spezifischer Arbeitsbereich. Alle Menschen, die für einen Club arbeiten, tun dies aus vielen guten Gründen. Aber sie tun es nicht einfach weil sie Fussball lieben, Fussball ist ihr Leben, es ist mein Leben...

Haben Sie noch eine Nachricht für die Fans des Servette FC?
Wir haben einen aussergewöhnlichen Verein. Einen aussergewöhnlichen Präsidenten. Es wird alles eine gewisse Zeit dauern. Hugh Quennec wird nicht aufhören, ich werde nicht aufhören und jeder der für diesen Verein arbeitet wird nicht aufhören bis der Verein an seinen Platz gebracht wurde. Wir haben 17 Meistertitel gewonnen, wir haben eine reiche Geschichte und bemerkenswerte Spieler die unser Trikot getragen haben. Wir wollen den Servette FC in einer gesunden Art und Weise aufbauen, eine solide finanzielle Stabilität aufbauen. Wir werden unser bestes geben, um immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es kann vorkommen, dass wir Fehler machen. Aber bleibt an unserer Seite, denn wir werden unsere Entscheidungen immer im Interesse des Vereins fällen. Dies ist ein Verein mit grossem Potenzial, der Schlüssel ist, dass der Verein einen aussergewöhnlichen Präsidenten hat.

Interview: Servette FC
Frei übersetzt: Kevin