Servette testet vier Ausländer und Marc Roger kommt in die Schweiz zurück

20.06.2007 00:00:00 | maroons

Auf der Suche nach Verstärkung haben die Genfer vier Spieler aus dem Ausland zum Test eingeladen: den Franzosen Stéphane Tritz (20) aus den Reserven des RC Strasbourg, den französischen Mittelfeldspieler N’Diasse N’Diaye (24) vom französischen 3. Ligisten Martigues, den Mittelfeldspieler Carlos von Real Saragossa aus Spanien und den angolanischen Stürmer Edson Siasia (23), der für Schiltigheim in der 4. französischen Liga in 30 Spielen 13 Tore erzielte. (db)   /www.football.ch    /   bö 

 

Spanien liefert Marc Roger aus

Verfahren der Genfer Justiz

Der frühere Präsident des Genfer Fussballclubs Servette, Marc Roger, kehrt bald in die Schweiz zurück. Spanien, wo er im Februar verhaftet worden war, hat dem Schweizer Auslieferungsbegehren stattgegeben.

(sda) Spanien will den früheren Servette-Präsidenten Marc Roger an die Schweiz ausliefen. Die spanische Justiz schreibt allerdings vor, dass Roger nicht im Flugzeug in die Schweiz überführt wird. Sein Gesundheitszustand erlaube keinen Flug.

Marc Roger habe nun drei Tage Zeit, um gegen den Entscheid der spanischen Richter zu rekurrieren, bestätigte François Canonica einen Bericht der Genfer Tageszeitung «Tribune de Genève» vom Mittwoch. Canonica ist Anwalt einiger Spieler, die beim Konkurs des Traditionsclubs Geld verloren haben.

Verhängnisvolle Reise nach Spanien

Ihrem Ex-Präsidenten wird von der Genfer Justiz vorgeworfen, für den Zusammenbruch des Servette FC mitverantwortlich zu sein. Er war deshalb im Frühjahr 2005 verhaftet worden. Die Genfer ermitteln gegen ihn unter anderem wegen Veruntreuung, und Urkundenfälschung.

Im Juni 2005 liessen ihn die Genfer Richter gegen eine Kaution von 300'000 Franken frei, worauf er die Schweiz Richtung Frankreich verliess. Seither blieb er jeder anberaumten Anhörung durch die Schweizer Untersuchungsbehörden fern.

Da Frankreich keine eigenen Staatsangehörigen ausliefert, war er in Frankreich vor der hiesigen Justiz sicher. Letzten Februar beging Roger aber den Fehler, nach Spanien zu reisen, wo er in einem Hotel in Sevilla verhaftet wurde.

Im Tresor des Hotels habe er 34'000 Euro deponiert, erklärte Canonica weiter. Dieses Geld sei von der spanischen Polizei beschlagnahmt worden und werde nun der Genfer Justiz ausgehändigt. Roger hatte erklärt, dass die Euro nicht ihm gehörten.

Canonica möchte, dass Roger nicht auf dem direkten Landweg in die Schweiz überführt wird. Zu gross sei die Gefahr, dass Roger in Frankreich ein Unwohlsein vortäusche und so den Genfern erneut entwische. Er schlägt vor, dass Roger per Schiff nach Italien gebracht wird und von dort per Auto in die Schweiz gelangt.

Um seine Auslieferung zu verhindern, hatte Roger unter anderem erklärt, dass er in der Schweiz politisch verfolgt werde. Dies entbehre «jeglicher Grundlage», urteilten die spanischen Richter und akzeptierten das Begehren aus der Schweiz.  /    NZZ Online     /bö