Punkteteilung gegen Winterthur & Saisonende für jungen Rodrigues!

14.08.2014 00:00:00 | maroons

Servette zieht nicht an Winterthur vorbei

Ein guter Punkt: (landbote.ch / 14.08.2014 05:45 Uhr / Hansjörg Schifferle)

 

Am Ende eines intensiven Matchs trennten sich Servette und der FCW 0:0. Für beide war das ein guter Punkt, denn beide hätten gewinnen, aber eben auch verlieren können.

 

Für die Winterthurer war es, im zweiten Anlauf, der erste Punkt unter Jürgen Seeberger in der Fremde. Über eine Stunde lang sah es zwar danach aus, als könnte aus diesem Unentschieden gar ein Sieg werden. Denn bis 20 Minuten vor Schluss waren die Winterthurer als Kollektiv um eine Spur besser und hatten sie von den wenigen klaren Torchancen doch ein wenig mehr. In der Endphase allerdings hätte aus diesem Unentschieden auch eine Niederlage werden können, als die Genfer ihre Offensivbemühungen um so viel verstärkten, dass der FCW zeitweise stark unter Druck geriet. 

 

Bengondos Riesenchance 

 

Die klaren Chancen waren diese, die erste für Servette: ein fulminanter Pfostenschuss von Alexandre Pasche aus 25 Metern an den rechten Pfosten. Dann jene für Winterthur: ein paar Minuten später ebenfalls ein Pfostenschuss, von Tunahan Cicek, nachdem zuerst er selbst und dann auch noch Paulo Menezes mit ihren Bällen aus günstiger Distanz knapp gescheitert waren. In der Hilfswertung „Chancen“ im Vorteil war der FCW dann sicher Mitte zweiter Hälfte. Zuerst vergab Patrick Bengondo die einmalige Gelegenheit, als ihm Torhüter Roland Müller nach einem Schuss Antonio Marchesanos den Ball vor den rechten Fuss gelegt hatte – aber „Bengo“ traf das Tor nicht annähernd. Und wenig später hatten die Genfer Glück, dass ein indirekter Freistossball Antonio Marchesanos ganz wenig am weiteren Pfosten vorbeistrich. 

 

Doch der Rest der Möglichkeiten ging an Servette, vor allem jene eine in der 77. Minute, als Matthias Minder einen weiten Flankenball unterlaufen hatte, Johan Vonlanthen den Ball mit dem Kopf nur noch über die Linie hätte lenken müssen. Aber Vonlanthen traf den linken Innenpfosten; von dort rollte der Ball an den rechten. Auch Pasche erreichte ihn nicht rechtzeitig, der FCW blieb vom mutmasslich entscheidenden Gegentor verschont. In der 83. Minute hatte er dann auch noch Glück, dass Minder nicht vom Platz musste. Wegen Zeitspiels verwarnt (wie schon am Samstag gegen Biel), unterlief ihm ein Hands. Er hatte sich den Ball vor dem heraneilenden Michel Avanzini an der Strafraumgrenze zwar rechtzeitig gegriffen; er rutschte ihm aber wieder aus den Fingern, über die Linie, von wo er ihn in den Strafraum zurückholte. Das wäre eigentlich zum zweiten Mal Gelb gewesen. 

 

Wenn die Genfer mit einer gewissen Berechtigung von einem verpassten Sieg sprachen, dann zogen sie zur Begründung ihre Szenen in der Endphase heran, zu denen auch diverse gefährlich getretene Eckbälle und Freistösse gehörten. In dieser Zeit brachte es der FCW kaum mehr fertig, sich sauber aus der eigenen Abwehr zu spielen. Und gelang ihm dies über die Mittellinie hinaus, dann fehlte es spätestens in der Gegend des gegnerischen Strafraums an der nötigen Präzision. 

 

Zufriedener Trainer 

 

„Es war ein gutes, ein sehr gutes Spiel, das beide Mannschaften gewinnen wollten“, sagte Seeberger am Ende, „Servette war eine starke Mannschaft. Deshalb ist das für uns ein guter Punkt.“ In der Tat waren die Genfer, trotz schwächerer Phasen zwischen der 20. und 60. Minute, nicht zu vergleichen mit jenem Team, das vor zwei Wochen in Wohlen jegliches Konzept verloren hatte und förmlich untergegangen war. Eindeutige Gewinne waren der zur Pause eingewechselte Rechtsaussen Kevin Bua und in der letzten halben Stunde die Einwechslung Ousmane Doumbias im zentralen Mittelfeld. Der erzeugte sehr viel Druck und bereitete Minder mal selbst mit einem Schuss aus nahezu 40 Metern Probleme. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut und hätten wir in Rückstand geraten müssen“, urteilte dementsprechend Pascal Zuberbühler, „später war’s besser. Und wir spüren unsere Mannschaft nun immer besser.“ Womit er die Wechsel ansprach. 

 

Dem FCW dagegen halfen die Wechsel diesmal nichts, zumindest nicht fürs Spiel nach vorne. Zuerst nahm Seeberger den an diesem Tage sehr mässigen João Paiva vom Feld, für den Marco Köfler kam. Dem gelang nach vorne aber auch nicht mehr viel. Die beiden andern Einwechslungen, von Gianluca D’Angelo und Manuel Akanji, waren auch nicht Offensivwechsel – aber die konnte der Trainer mangels Alternativen auch nicht vornehmen. Dass er Cicek und Amin Tighazoui rausnahm, war verständlich. Deren Kräfte waren ziemlich geschwunden. 

 

Jetzt ein Spitzenspiel 

 

Immerhin, defensiv hielt sich die Mannschaft gut – trotz Minders ein, zwei Schwächen. Vor allem Captain Stefan Iten ist wieder in der Verfassung, die ihn zu einem verlässlichen Wert macht. Einen starken Match machte auch Patrik Schuler, der Mann, der wohl am meisten lief. Den nächsten Beweis starker Form lieferte Paulo Menezes. Marchesano war eifrig wie stets, aber hatte immer mal wieder einen Ballverlust. Auch Cicek machte einen guten Match, wenigstens so lange die Kräfte reichten. Und Bengondo muss sich einfach vorwerfen lassen, den „Matchball“ verschlagen zu haben. 

 

Eine Alternative mehr zu haben in der Offensive, hätte dem FCW gestern gutgetan. Das wäre zu berücksichtigen, wenn über eine allfällige weitere Aktivität in der Transferperiode bis Mitte September beraten wird. Dennoch war dieser solide und kämpferisch gute Auftritt insgesamt ein nächster Hinweis, dass aus diesem FCW eine Spitzenmannschaft auf Dauer werden kann. Der Blick auf die Tabelle zeigt ja auch, dass er mit einem Heimsieg am Samstag gegen Wohlen Leader würde. /landbote.ch

 

 

Servette FC – FC Winterthur 0:0 (0:0)

 

Stade de Genève : 2‘432 Zuschauer

Schiedsrichter : Pascal Erlachner ; Edi Kaufmann, Felix Barner

Tore : /

 

Servette FC : Müller ; Sauthier, Mfuyi, Dams, Markovic ; Pont (60’ Doumbia), Hasanovic ; Dominguez (46’ Bua), Pasche, Avanzini ; Vonlanthen

 

FC Winterthur : Minder ; Menezes, Hajrovic, Iten, Iapichino ; Tighazoui (78’ D’Angelo), Schuler, Marchesano, Cicek (85’ Akanji) ; Paiva (60’ Köfler), Bengondo

 

Verwarnungen : 51‘ Mfuyi, 70‘ Müller, 80‘ Schuler, 81‘ Minder

 

Bemerkungen : Servette ohne Rodrigues (Verletzt), Ben, Bytyqi, Cespedes, Paratte (Nicht im Aufgebot), 29‘ Pfostenschuss von Pasche, 76‘ Pfostenkopfball von Vonlanthen ; Winterthur ohne Baumann, Krasniqi, Mesonero, Schättin (Verletzt), Budimir, Dakouri, Elvedi (Nicht im Aufgebot), 33‘ Pfostenschuss von Cicek

 

 


Rodrigues reisst sich das Kreuzband!

 

Für den am letzten Samstag in Chiasso verletzt ausgewechselten Miguel Rodrigues ist die Saison vorbei. Wie medizinische Untersuchungen ergeben haben, riss sich der 17-jährige Verteidiger das Kreuzband im linken Knie. Der Juniorennationalspieler hat sich gegen Ende der letzten Meisterschaft zur Stammkraft etablieren können und reisst nun mit seiner Absenz ein Loch in die Servette-Abwehr. Somit muss der SFC dringen nochmals auf dem Transfermarkt zulangen und einen Verteidiger an Bord holen.

 

 

Wir wünschen Miguel Rodrigues eine gute und schnelle Genesung!