Der Blick berichtete bereits vom Quasi-Transfer des Winterthurers Paulo Menezes zum Servette FC. Der Brasilianer absolvierte in den letzten Tagen den obligatorischen Medizincheck und trainierte als Testspieler mit der 1. Mannschaft. Der Wechsel des Aussenverteidigers war schon fast beschlossene Sache, man wollte allerdings nichts überstürzen und lud Menezes ins Trainingslager ein. Nun könnte sich das Blatt aber wenden und dem Servette FC einige Probleme bescheren.
Die Tribune de Genève deckte mittlerweile auf, dass bei den Verhandlungen mit Menezes und seinem Berater nicht sauber gearbeitet wurde.
Alles Begann damit, dass Goalietrainer Pascal Zuberbühler letzes Jahr den Kontakt mit seinem Bekannten, FCW-Coach Jürgen Seeberger aufnahm. Servette interessierte sich für den 32-jährigen Menezes, dessen Vertrag im Dezember 2014 auslaufen sollte. Kurz darauf wurde der Spieler zu Verhandlungen eingeladen.
Menezes und sein Berater fanden eine Einigung mit den Verantwortlichen in Genf, allerdings versäumte man die Vertragsdetails aus dem Kontrakt in der Ostschweiz zu überprüfen. Sonst wäre ans Licht gekommen, dass Menezes' Vertrag beim FC Winterthur Ende 2014 ausgelaufen ist, aufgrund einer Klausel stillschweigend bis Juni 2015 verlängert worden ist. Somit steht Menezes noch immer beim FCW unter Vertrag, was ihm Probetrainings bei anderen Vereinen verbietet.
Letzte Woche kehrte der Brasilianer aus dem Urlaub in seiner Heimat zurück. Die Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz erhielt er dabei nur wegen Vorweisens seines laufenden Arbeitsvertrags in Winterthur.
Kurz nach seiner Ankunft reiste Menezes nach Genf und absolvierte die bereits erwähnten Checks. Zu dieser Zeit war der FCW weder vom Spieler, noch von Servette kontaktiert worden.
Für Menezes steht fest, dass er in der Calvin-Stadt bleiben möchte. Nach Kontaktaufnahme der SFL bei Servette, reiste der Brasilianer vorerst nicht ins Trainingslager der Grenats, holte dies allerdings im Verlauf des Tages nach. Falls sich Winterthur als offizieller Arbeitgeber aber quer stellt, muss Menezes vorzeitig in die Schweiz zurückreisen. Der SFC darf sich nicht in die Geschehnisse einmischen, da auch seine Funktionäre die Wechsel-Bedingungen nicht richtig geprüft haben. Falls der FCW die FIFA kontaktieren würde, könnte auch Servette eine Strafe drohen.
Mittlerweile willigten die Zürcher aber ein, den Spieler nach Genf abzugeben. Aufgrund der vertraglichen Situation aber auf keinen Fall ablösefrei. Die gewünschte Transfersumme liegt zwischen 20'000 und 30'000 Franken, was für den SFC in der momentanen finanziellen Situation keine Peanuts sind.
Der FCW verwies gegenüber der TdG nochmals auf das Bestehen eines gültigen Kontrakts. Die Liga bestätigte dies gegenüber dem Verein ebenfalls. Menezes und sein Berater wurden informiert. Man darf gespannt sein, wie dieser Streit ausgehen wird.
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