FONDATION 1890 RETTET DEN SERVETTE FC!

08.06.2015 00:00:00 | maroons

SERVETTE IST GERETTET!!!

Die Zukunft des Servette FC ist gesichert: (servettefc.ch / 08.06.2015 17:53 Uhr)

 

Die Servette Football Club 1890 SA verkündet, dass eine Lösung zu einer Übernahme und der dauerhaften Weiterführung der geschäftlichen Aktivitäten gefunden worden ist. Dies bedeutet auch die Verhinderung eines Konkurses. Die Spieler, Trainer und sonstigen Mitarbeiter werden in der nächsten Woche bezahlt.

 

Heute werden sämtliche Anteile der Servette Football Club 1890 SA an die „Fondation 1890“ überschrieben. Dies ist eine grossartige Nachricht für Genf, die Spieler und die anderen Mitarbeiter des Vereins. Selbstverständlich auch für die Fans, welche die Grenats unterstützen und im Herzen tragen.

 

Hugh Quennec gibt das Zepter ab

 

„Nach einer schwierigen Zeit für den Verein, bin ich glücklich verkünden zu können, dass eine positive Lösung gefunden werden konnte, welche seriös und langfristig angelegt worden ist und damit das Fortbestehen der Klubs gewährleistet“, stellt Hugh Quennec. „Am heutigen Tag gebe ich mein Amt als Präsident ab und gebe meinen ganzen Anteile an die „Fondation 1890“ ab, welche sich in diesen Tagen gegründet hat. Diese Übernahme ist im Einklang mit der Vision, welche wir im letzten Monat verbreitet haben und wiederspiegelt mein Anliegen, dass dies die beste Option für Servette gewesen ist. Es ist gut zu wissen, dass der Klub in Genfer Händen bleibt und die finanzielle Tragkraft hat, um den Betrieb der Academy und der ersten Mannschaft fortzuführen.“

 

Die Fondation 1890 (im Aufbau)

 

Didier Fischer, Präsident der neu gegründeten „Fondation 1890“ stellt klar: „Die von Hugh Quennec getragene Vision, die Ausbildungsstrukturen weiterzuentwickeln und aufrecht zu erhalten, war eine grosse Inspiration für uns ; wir engagieren uns, an die bisher geleistete Arbeit anzuknüpfen, welche einen hervorragenden Einfluss auf die Entwicklung der Jungen gehabt hat. Die Anzahl junger Spieler, welche das Trikot der Juniorennationalmannschaften und des A-Teams tragen, ist ein Beweis für die hohe Qualität der hiesigen Jugendarbeit.

 

Die „Fondation 1890“ stellt sich in diesen Tagen zusammen und übernimmt fortan die Stricke der Servette Football Club 1890 SA, sowie der Association Servette Football Club. Dabei ist sie angewiesen, auf die Grosszügigkeit und Mithilfe der Genfer, um die Aktivitäten Servettes auch im 125. Jubiläumsjahr fortzuführen.

 

Die „Fondation 1890“ hat bereits die nötigen finanziellen Mittel zusammengetragen, um den Bankrott zu verhindern und die Zukunft des Vereins zu sichern.

 

Die Aufarbeitung der Schulden der Servette Football Club 1890 SA hat bereits begonnen ; die Saläre, die Sozialabgaben der Spieler, Trainer und anderen Mitarbeiter (bis Ende Mai) werden im Verlauf der Woche beglichen. Die Gläubiger werden zu Gesprächen gebeten, in denen über die Rückzahlungsmodalitäten, sowie die künftige Zusammenarbeit diskutiert werden soll.

 

Eine zufriedenstellende Lösung für Genf

 

Genf und der Servette Football Club gehören zusammen und haben denselben Innovationsgeist. Beide tragen Verantwortung in der Bevölkerung. Die sich im Aufbau befindende „Fondation 1890“ garantiert die Weiterführung der Geschichte dieses Klubs.

 

Die „Fondation 1890“ wird im Eilverfahren ein Komitee bestimmen, das einen Plan im sportlichen, wie auch im administrativen Bereich erstellt. Auch wird ein Budget für die kommende Saison in der 1. Liga Promotion zusammengestellt.

 

Die „Fondation du Stade de Genève“ zeigt sich ebenfalls glücklich über die getroffene Vereinbarung, deren Abschluss die Zukunft Servettes sichert. Gleichzeitig versichert sie, dass schnellstmöglich Verhandlungen angestrebt werden, um eine Kollaboration zwischen den beiden Fondationen zu ermöglichen.

 

Am Mittwoch, 17. Juni 2015 wird um 10:00 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt, an der den Medien und der Öffentlichkeit bekannt gegeben werden soll, wie es weitergeht und was bereits erreicht werden konnte. Bis dahin werden weder Hugh Quennec, noch Didier Fischer irgendwelche Auskünfte geben.

 

 

Übersetzung: Peter


 

Kommentar von maroons.ch

 

Eine Woche nach der Lizenzverweigerung durch die Swiss Football League, stellt man in Genf eine Lösung vor, die aufhorchen lässt. Die Zukunft des Servette FC hängt nicht von einem unseriösen Geldgeber aus Arabien oder Russland ab, sondern ist breit gefächert auf den Schultern mehrerer wohlhabender Genfer abgestützt. Man darf zum jetzigen Zeitpunkt von einer vermeintlichen Ideallösung sprechen.

Mit dem Entscheid, keinen Rekurs vor dem TAS einzureichen, liegt die „Fondation 1890“ richtig. Der Sommer wäre in einem totalen Chaos untergegangen und am Schluss wären wir womöglich mit einer Juniorentruppe in die Challenge League gestartet und wären im Abstiegskampf unter die Räder der Mitstreiter gekommen.

 

Die Frage, ob die Lizenzverweigerung ein Weckruf für Hugh Quennec geweseb sei, lässt aber einen faden Beigeschmack. War es dem Kanadier wirklich nicht möglich, der Gruppe früher den Zuschlag zu geben? Kam der Kontakt wirklich so schnell zu Stande, dass innerhalb weniger Tage eine zusammengewürfelte Truppe einen finanziell derart gebeutelten Verein übernehmen kann und auch will?

 

Auf der anderen Seite muss man Herrn Quennec auch einen Dank aussprechen. Denn ohne ihn, würden wir wohl schon seit drei Jahren in den Niederungen des Amateurfussballs herumdümpeln. Quennec brachte den kurzzeitigen Umschwung, führte den SFC gar in die Europa League. Danach gelang es ihm leider nicht mehr, die Bevölkerung und die benötigten Gelder ins Stade de Genève zu locken. Mancher Entscheid erwies sich im Nachhinein als unglücklich oder zumindest diskussionswürdig. Sei es die „Causa Cantaluppi / Zuberbühler“, welche im vergangenen Jahr zu dicker Luft im Kader der ersten Mannschaft geführt hattee. Zum andern waren es diese Unstimmigkeiten, die den erwünschten Umbruch in der Mannschaft ermöglicht- und jungen Servettiens wie Kevin Bua, Romain Kursner, Miguel Rodrigues oder Denis Zakaria zu ihrem Durchbruch im Bezahlfussball verholfen haben.

Vielleicht verschlief Quennec den passenden Moment, um die Vereinsführung weiterzureichen, versöhnlich danken wir ihm aber für seine geleistete Arbeit und den Effort, den er in den SFC gesteckt hatte. Die heutige Kapitulation war nicht einfach für ihn, aber schlussendlich musste er einsehen, dass er dem Fussballbusiness nicht gewachsen war. Mit der „Fondation 1890“ hat Quennec eine lokale Gruppe gefunden, die wir als Fans nun unterstützen müssen. Wir sind gespannt auf die Pressekonferenz von nächster Woche und halten unseren Servettiens auch in der 1. Liga Promotion die Treue.
Wie die Tribune de Genève bereits geschrieben hat, wird Servette-Urgestein Tibert Pont seinen Vertrag bei den Grenats verlängern und versuchen, unsere Farben wieder in den Profifussball zurückzuführen.

 

Wir werden hautnah dabei sein, du hoffentlich auch?