Fragen und Antworten zur Pressekonferenz vom 17.06.2015

18.06.2015 00:00:00 | maroons

Servette gibt Auskunft über die Zukunft

Die für heute angekündigte Pressekonferenz des Servette FC, wurde sehnlichst erwartet.

Anbei die Antworten der wichtigsten Fragen, welche an der gestrigen PK, sowie an einer Fansitzung mit Neo-Präsident Didier Fischer am Dienstag in Genf, geklärt worden sind. Sabi und Peter waren an der Sitzung im Restaurant Le Grenat beim Stade de Balexert dabei.

 

Wer ist die Fondation 1890?

Die Fondation 1890 wurde von Didier Fischer ins Leben gerufen. Fischerist ein Geschäftsmann aus der Region, dem unter anderem die Caves de Genève (die drittgrösste Weinhandelsfirma der Schweiz) und Naxoo (Kabelnetzbetreiber) gehören. Er wird dem Verein vorstehen.

Die weiteren Mitglieder der Fondation werden nicht öffentlich kommuniziert. Sie alle sind jedoch gute Bekannte Fischers.

 

Was tut die Fondation 1890?

Sämtliche Aktien der Servette Football Club 1890 SA gehören seit letzter Woche der Fondation 1890. Die Fondation wird aber Personen einstellen, welche die SA (deutsch: AG) führen und jeweilige Budgets erstellen werden. Die Fondation selbst ist bloss für die Finanzierung zuständig und segnet die Budgets der SA im Plenum ab. Niemand ist vertraglich an die Fondation gebunden. Sämtliche Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen.

 

Was treibt die Fondation 1890 an?

In Genf wird hervorragende Arbeit im Juniorenbereich geleistet. Viele Personen sahen die Servette-Academy in Gefahr, da beim Verlust des „Vereinsflagschiffs“ ein Zerfall der Juniorenabteilung drohte. Man wollte den Servette FC schlichtweg nicht am Boden sehen.

 

Wie transparent ist die Fondation 1890?

Weil die Fondation 1890 eine Stiftung ist, steht sie unter Aufsicht des Gemeinwesens. Das heisst, dass die Buchhaltung transparent geführt werden muss.

 

Warum griff die Fondation 1890 erst nach der Lizenzverweigerung ein?

Didier Fischer offenbarte, dass ein Teil der Fondation 1890 dem Verein finanzielle Unterstützung angeboten habe, bevor dieser von der Lizenzverweigerung betroffen gewesen war. Hugh Quennec sollte aber weitere Interessenten finden, um das Rettungspaket breitgliedrig aufzustellen. Dies ist ihm aber misslungen. Auf Druck von Bevölkerung und Medien, entschied er sich für eine Abgabe seines Aktienkapitals. Die Fondation 1890 nahm konkrete Formen an und Sprang in die Bresche.

 

Wird Hugh Quennec weiterhin mit dem Servette FC in Verbindung stehen?

Nein, Hugh Quennec trat sämtliche Aktien für einen symbolischen Franken an die Fondation 1890 ab. Didier Fischer liess es sich aber nicht nehmen, in Erinnerung zu rufen, dass es den SFC ohne Quennec heute nicht mehr gäbe.

 

Wo werden wir die Heimspiele austragen?

Mit der Fondation du Stade de Genève konnte ein Mietvertrag ausgehandelt werden, der kurz vor dem Abschluss steht. Der SFC und die Stadionbetreiber rechnen damit, dass Servette zu einem angemessenen Mietpreis weiterhin im Stade de Genève spielen wird.

 

Wie sieht die Situation des Stadions aus?

Ein vom Kanton abgesegneter Betrag von 5,6 Millionen Franken wird in Arbeiten im- und um das Stade de Genève investiert. Die Verantwortlichen der Fondation 1890, sowie der Stadionbetreiber arbeiten in diesem Bezug zusammen und versuchen gemeinsam das Stadion in Takt zu halten.

 

Wo werden die Fans im Stadion platziert sein?

Grundsätzlich war vorgesehen, dass für Spiele der 1. Liga Promotion bloss die Haupttribüne geöffnet wird. Weil der Vereinsführung allerdings bewusst ist, dass die meisten Fanclubs auf der Tribune Nord vertreten sind, wollte man die Stimmen der Fans hören.

Im Namen der Maroons sprach sich unsere Delegation dafür aus, dass die Tribune Nord weiterhin geöffnet bleiben soll, solange sich die Betriebs- und Reinigungskosten in Grenzen halten.

Auch die Section Grenat sah die Situation so wie wir. Gemeinsam mit Didier Rieder, Vertreter der Vereins, wurde eine Lösung gefunden, welche die Vereinsführung nun überprüft.. Das Ziel ist, die Tribune Nord senkrecht zu halbieren und mit der Haupttribüne zu verbinden.

 

Wie sieht es sportlich aus?

Kevin Cooper und sein Staff erhalten auch in der kommenden Saison das Vertrauen der Vereinsführung. Dabei sollen sie auch Lohnabstriche machen. Didier Fischer hob die Motivation Coopers hervor, der beim ersten Aufeinandertreffen die Aussage „ich bin kein Mann des Geldes, aber ein Mann der Projekte“, gemacht haben soll.

Einige Spieler stehen in Verhandlungen mit anderen Teams, allerdings wurde noch kein Transfer vollzogen. Jeder Spieler setzt sich zudem mit Michel Pont und Alain Studer zusammen, welche im sportlichen Bereich als Vereinsberater fungieren.

Die Verträge von Mario Cantaluppi und Pascal Zuberbühler sind ausgelaufen. Ob sie verlängert werden, wird in den nächsten Tagen kommuniziert.

 

Was sind die Ziele für nächste Saison?

Der Spielbetrieb fur 2015 / 2016 ist gesichert. Das Minimalbudget (2,5 Mio. Franken) wurde zusammengestellt. In gegenseitiger Absprache wird innerhalb der Fondation 1890 diskutiert, um wie viel man das Budget erhöhen kann, ohne in eine wirtschaftliche Krise zu rutschen. Je nachdem, wie die Zusammenstellung des Kaders von Statten geht, setzt man den direkten Wiederaufstieg als Saisonziel.

 

Was passiert mit meinem vorbezahlten Saisonabonnement?

In den kommenden Tagen wird Servette neue Tarife für den Saisonaboverkauf aufschalten. Wer seine Saisonkarte nicht mehr will, wird diese an den Verein zurücksenden und eine Rückerstattung fordern können oder den Differenzbetrag zwischen dem neuen und alten Tarif zurückfordern. Die Servette-Verantwortlichen beraten sich diesbezüglich noch und geben schnellstmöglich Auskunft. Vielleicht wird noch eine dritte Lösung (ein zweites Gratisabo, etc.) präsentiert werden.

 

Wie sieht es mit den Schulden aus?

Bereits letzte Woche konnten die Zahlungsaufträge für ausstehende Löhne und Sozialleistungsabgaben ausgelöst werden. Die Gläubiger, welche dringend auf das Geld von Servette angewiesen waren, haben ebenfalls ihr Geld erhalten. Alle anderen Gläubiger einigten sich mit dem SFC auf eine Rückzahlung in mehreren Tranchen, oder auf eine Vergütung bis Ende Juni. Das Geld ist aber vorhanden, um sämtliche Schulden zurück zu bezahlen.

 

Was passiert mit dem Servette RC?

Die Servette-Rugbymannschaft bleibt bestehen. Sie wird voraussichtlich ebenfalls im Stade de Genève spielen wollen. Die Führung des RC wird sich aber noch mit der Fondation du Stade de Genève zusammensetzen. Der Servette FC hat aber, abgesehen vom Namen, nichts mit dem RC oder dessen Budget zu tun.