Winterthur - Servette 2-1 (0-0)

16.10.2006 00:00:00 | maroons

Schützenwiese. - 1700 Zuschauer. - SR Meier.
Tore:
77. Esteban 0:1. 87. Viola 1:1. 93. Maksimovic (Foulpenalty) 2:1.
Bemerkungen: 17. Kopfball von Girod (Servette) an den Pfosten. 80. Gelb-Rote Karte gegen Londono (Servette) wegen wiederholten Foulspiels.

Winterthur: Stöckli; Radice, Kohler, Paulino, Stamm; Mikari, Lombardi (86' Viola), Ohayon (36' Thrier), Maksimovic; Velludo (68' Junior), Barlecaj

Servette: Marques; Bratic (6' Pont), Pizzinat, Girod, Gorgone; Besseyre, Londono, Boughanem, Tréand (86' Kusunga); Chedly (90' Yoksuzoglu), Esteban


LANDBOTE   (Winterthur!)  Geschrieben von Hj. Schifferli

 

Spektakulär glückliches Ende für FCW       

 

In der 87. und der 93. Minute schoss der FCW die Tore zum 2:1 gegen Servette, zu seinem vierten Sieg in Folge.

Es gab an diesem Samstagnachmittag auf der Schützenwiese Phasen, in denen wohl jeder aus der FCW-Gemeinde mit einem Punkt für seine Mannschaft zufrieden gewesen wäre. Nach einer ersten Halbzeit beispielsweise, in der die erstaunlich starken Genfer zunehmend die bessere Mannschaft gewesen waren; vor allem aber nach deren 1:0 eine Viertelstunde vor Schluss, nach Julian Estebans zehntem Saisontor.Aber dieser FCW ist nicht mehr die Mannschaft der vergangenen Saison, die im Cup brillierte und in der Meisterschaft, vornehm formuliert, zu wenig konstant war. Dieser FCW hat in neuer Besetzung in den vergangenen Wochen allmählich eine Winner-Mentalität entwickelt, eine Solidarität und Kampfkraft, die ihn auch das Glück erzwingen lassen. Denn dass auf dem Weg zu dieser späten Wende gegen Servette auch das Glück half, verschwieg hinterher kein Winterthurer.

Die starke Reaktion

Die Entwicklung war diese: Schon das 0:1, nach einem gravierenden Ballverlust Pascal Thriers von Esteban im Stil des (kommenden) Klassemanns erzielt, fiel in eine Zeit, als die Winterthurer das Spiel allmählich etwas besser unter Kontrolle bekommen hatten. Zuvor vor allem im zentralen Mittelfeld beherrscht, zeigten sie sich allmählich als Mannschaft, die dem Tempo, der Intensität des Spiels besser gewachsen war.Die Reaktion aufs Gegentor war dann in der Tat bemerkenswert. Der eingewechselte Juninho war zum dritten Mal in Folge ein massiver Gewinn; es kam der – berechtigte – Platzverweis für Servettes Routinier Oscar Londono zehn Minuten vor Schluss hinzu. Und dann erschien mit Yohan Kely Viola ein weiterer «Joker», der ein Plus brachte.

Violas Kopfball nach einer Flanke Magnum Paulinos, gleichsam die Zusammenarbeit der beiden aus der WG in der ehemaligen Abwartswohnung in der Schützenwiese-Tribüne, war in der 87. Minute der Ausgleich. Und in der 93. Minute, die Genfer kamen kaum mehr aus ihrer Abwehr heraus, wurde Yassin Mikari im Strafraum gefoult. Elfmeter – Boban Maksimovic mit präzisem Flachschuss in die tiefe linke Ecke – 2:1.

Ohne Stöckli kein Punkt

Die Schützenwiese stand Kopf, aber das Spiel war noch nicht gewonnen. Es brauchte, nach einem letzten Eckball für die Genfer, noch zwei fast wundersame Paraden des Torhüters Oliver Stöckli, um den Sieg festzuhalten. Stöckli hatte schon in der ersten Halbzeit dreimal in aussergewöhnlichem Stil eingegriffen: Als er in der 17. Minute einen Kopfball Estebans mit brillantem Reflex über die Latte lenkte; als er in der 39. die allein vor ihm erschienenen Esteban und Frédéric Besseyre stoppte. Kein Zweifel, ohne Stöckli hätte der FCW an diesem Tag nicht gepunktet. So aber setzte er seinen Marsch Richtung Tabellenspitze fort, mit dem siebten Heimsieg in Folge, dem – inklusive 3:1 im Cup in Wohlen – vierten Erfolg seit dem 2:5 in Vaduz. Es wird keiner übersehen haben, dass sich die Mannschaft nach einem guten Spielbeginn so ab der 15. Minute sehr schwer tat, dass sie den schnellen und aggressiven Genfern mehrheit lich hinterherrannte. Aber sie verlor offensichtlich nie den Glauben an den Erfolg. Sie gab nie auf.

Das war insofern bemerkenswert, als mit Goran Ivelj der kopfballstärkste Verteidiger wegen Rückenproblemen nach dem Einlaufen Forfait geben musste, als mit Moshe Ohayon auch noch der wichtigste Mann im Mittelfeld nach 35 Minuten verletzt ausfiel. Thrier ersetzte ihn danach nicht ausreichend. Aber es kämpfte die umgestellte Abwehr zwar nicht fehlerfrei, doch um jeden Ball; und es wurde das zeitweise überforderte Mittelfeld stärker, als Juninho kam und das Duo auf den Flanken, Mikari und vor allem Maksimovic, aufzudrehen begann.

Das Ende war so spektakulär wie glücklich – für einen FCW, der in dieser Saison tatsächlich für einen Platz in der weiteren Spitzengruppe gut genug sein kann. Auch deshalb, weil er selbst dann gewinnen kann, wenn er, wie diesmal, nicht sehr gut spielt und manches gegen ihn läuft.

Stöcklis Taten

Ausführlich reden über seine gleich fünf erstklassigen Paraden mochte Oliver Stöckli nicht. Aber natürlich war er der Matchwinner des FCW. Immerhin «wichtig für mich und die Mannschaft» seien die «zwei, drei wichtigen Paraden» wohl schon gewesen. Die letzten zwei wären allerdings nicht nötig gewesen, wenn Magnum Paulino den Ball nicht vor dem fangbereiten Goalie in Corner gespielt hätte. Der übereifrige Magnum Paulino kassierte dafür auch einige Schelte des Captains im Tor, der in diesem «neuen» FCW ein ausgesprochener Leader ist.

Vor allem hob Stöckli hervor, «dass es ein Effort der Mannschaft war, auch nach dem 0:1 an den Sieg zu glauben.» Jene, die eingewechselt wurden, «sind nicht Ergänzungsspieler, sondern bringen frischen Wind.» Es sei einfach so, «dass die Chemie im Team stimmt, die Solidarität gross ist.» Auch deshalb habe ihn dieser Sieg «extrem gefreut».

 

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Winterthur: Servette-Fans griffen Polizisten an

Nach dem Challenge-League-Fussballspiel Winterthur – Servette (2:1) ist es am Samstag auf der Schützenwiese zu Ausschreitungen gekommen: Einem Servette-Fan gelang es trotz Stadionverbot, in den Gästesektor einzudringen.

«Als die Polizisten den Fan verhaften wollte, eilten ihm etwa 20 bis 30 weitere Anhänger zu Hilfe und gingen auf sie los», sagt Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur.

Die Polizei musste sich mit Pfefferspray zur Wehr setzen. Den Querulanten führten sie schliesslich ab. Verletzt wurde niemand. «Wir haben für rund 10000 Franken ein Sicherheitsdispositiv aufgestellt, trotzdem gelingt es ein paar Idioten immer wieder, die Regeln zu missachten», ärgert sich Mösli. Der FC Winterthur werde gegen den Störenfried Anzeige erstatten.

Die Scharmützel setzten sich auch nach der Partie fort.

 

NZZ Online

Polizei-Einsatz gegen Hooligans

Randale nach Fussball- und Hockeyspielen in Luzern, Winterthur und Freiburg

Gummischrot eingesetzt

In Winterthur kam es am Samstagabend nach dem Challenge-League- Fussballspiel Winterthur gegen Servette Genf zu Scharmützeln zwischen Fangruppen. Die Polizei setzte Gummischrot ein, um diese zu trennen. Verletzte Personen seien keine bekannt, heisst es in der Mitteilung der Winterthurer Stadtpolizei. Zu einem Handgemenge war es bereits kurz nach Spielbeginn gekommen. Ein Fan des FC Servette, der mit einem Stadionverbot belegt war, versuchte sich Zutritt zum Fansektor zu verschaffen. Es kam nach Polizeiangaben zu einem Pfefferspray-Einsatz.

4 Personen wurden in Luzern festgenommen, rund um den Bahnhof randalierte eine grössere Gruppe und richtete Sachschaden an. Als die Walliser Fans in den Zug nach Sitten gestiegen waren, kehrte gegen 21 Uhr Ruhe ein.

In Freiburg musste die Polizei am Samstagabend rund ums das Eishockeyspiel HC Gottéron gegen SC Bern randalierende Fans auseinander halten. Ein junger Mann aus dem Kanton Bern wurde durch eine geworfene Flasche am Kopf verletzt. Er wurde ins Kantonsspital Freiburg gebracht, das er später wieder verlassen konnte.

Mehr zum Thema:   http://www.nzz.ch/2006/05/30/il/newzzENU0JRUE-12.html         /bö