Wieder kein Sieg gegen den FC Sion

25.06.2020 00:20:28 | Peter

Zum dritten Mal kein Sieger im Rhône-Derby

 

Bereits im Anschluss an das Spiel gegen Lugano heizte Jérémy Frick das Derby gegen Sion an. „Natürlich ist es schwierig hinter verschlossenen Türen zu spielen. Aber in Sion herrscht ja eh keine Stimmung“, feuerte der genfer Schlussmann während der Pressekonferenz in Richtung Wallis. Corona zum Trotz! Das Derby soll ein Derby bleiben.
Alain Geiger stellt im Vergleich zur Partie vom letzten Sonntag auf ein 4-4-2-System um. Boris Cespedes musste seinen Platz im defensiven Mittelfeld räumen. Grejohn Kyei durfte als zweiter Stürmer neben Koro Koné ran.


Und Grejohn Kyei gehörte auch der erste Torschuss der Partie. Das Geschoss des Franzosen war noch zu unplatziert. Fickentscher im Sion-Tor hielt ohne Probleme. Ernsthaftere Probleme hatte kurz darauf sein Konterpart Frick. Nach einem Tackling von Sauthier an Lenjani, zeigte Schiedsrichter Tschudi auf den Penaltypunkt. Die Fernsehbilder zeigten aber, dass Sauthier klar den Ball spielte. Der VAR musste den Anpfiff wegen „GZSZ“ oder der Ausstrahlung der Tagesschau auf SRF Info verpasst haben. Zum Glück war Frick konzentrierter bei der Sache. Der Keeper antizipierte die richtige Ecke und parierte den schwach getretenen Elfer von Kasami.
Servette konnte aufatmen und zog sein Spiel auf. Schneller Kombinationsfussball mit Zug zum Tor, schnürte die Sittener in der eigenen Platzhälfte ein. Koné verpasste mit seiner Stirn eine Iapichino-Flanke nur um Haaresbreite. Das wäre brandgefährlich geworden.
Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe die Gäste vom Genfersee für ihre Bemühungen belohnt wurden. Tasar lupft den Ball im Aufbauspiel zu Koné. Der leitet direkt mit der Brust auf Cognat weiter. Die Defensive um Innenverteidiger Bamert wurde komplett ausgehebelt. Cognat zog von der Strafraumgrenze ab und traf via Pfosten zum verdienten 0:1. Auch nach dem Tor blieben die Gäste aufsässig. Sion versuchte sich mit punktuell gesetzten Nadelstichen Gehör zu verschaffen. Und dies gelang! Grgic bedient Lenjani mit einem hohen Ball über das halbe Spielfeld. Der albanische Internationale wurde von Sauthier sträflich alleine gelassen Lenjani hatte alle Zeit der Welt und hämmerte die Kugel gnadenlos zum 1:1 in die Maschen.
Das Gegentor schien den SFC komplett aus der Bahn zu bringen. Plötzlich spielte nur noch der FC Sion. Vor der Pause kamen die Walliser zu mehreren Eckbällen. Einen ersten Kopfballversuch von Kasami lenkte Frick über die Latte. Kurz darauf wäre Frick geschlagen gewesen. Nach einem Kopfballversuch von Luan musste die Latte retten. Damit retteten sich die Servettiens aber noch nicht in die Pause. Eine Hereingabe von Facchinetti erreichte Kasami, der per Seitfallzieher abdrückte. Frick wehrte glänzend ab. Damit war aber noch immer nicht genug. Kurz vor dem Pausenpfiff zog wieder Kasami ab. Der Ex-Natispieler traf auf spitzem Winkel nur den Pfosten.
Mit diesem Alluminiumtreffer endete eine packende erste Halbzeit, die ihren Derbycharakter, zumindest auf dem Platz, bewahrte. Man durfte sich auf die zweite Hälfte freuen.
Zu früh gefreut, denn die Partie flachte ab. Ein Distanzversuch von Luan nach 56 Minuten war für lange Zeit das einzige Highlight einer von harten Zweikämpfen geprägten Halbzeit. Gute zwanzig Minuten vor Schluss kam Koné im walliser Strafraum zu Fall. Ein Verteidiger traf den Servette-Angreifer an der Ferse. Eine strittige Entscheidung, wenn man die Szene mit dem Penaltyentscheid in der ersten Hälfte vergleicht. Konsequenterweise hätte man auch hier auf Elfmeter entscheiden müssen. Wenig fühlte man sich als Servette-Fan wieder vor den Kopf gestossen. Ein versuchtes Nachtreten von Grgic hatte keinen Platzverweis zur Folge.
In den Schlussminuten erarbeitete sich Servette wieder mehr Spielanteile. Wenig Ideenreichtum verunmöglichte gefährliche Torszenen. Es brauchte einen Eckball um nochmals ein Raunen durch die genfer Wohnzimmer gehen zu lassen. Iapichino fand mit seinem Corner den Kopf von Rouiller. Der Abwehrpatron stieg hoch und verfehlte den Siegtreffer nur um wenige Zentimeter.
Einen persönlichen Höhepunkt dufte Nicolas Vouilloz in der Nachspielzeit erleben. Der 19-jährige Aussenverteidiger kam zu seinem ersten offiziellen Einsatz bei den Profis.

Damit war es das aber mit dem dritten Rhône-Derby der Saison. Zum dritten Mal trennten sich die beiden Erzrivalen mit einem Unentschieden. Ein Resultat, das beiden Mannschaften nicht wirklich weiterhilft. Zudem verliert der SFC Kapitän Sauthier und Flügelläufer Tasar. Beide werden die Partie gegen den FC Luzern am nächsten Samstag auslassen müssen. Die Teamstützen fehlen aufgrund einer Gelb-Sperre.


FC Sion – Servette FC 1:1 (1:1)

Stade de Tourbillon : 1'000 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi ; Stéphane De Almeida, Efe Kurnazca
VAR : Fedayi San ; Nikolaj Hänni
Tore : 22' Cognat (0:1), 29' Lenjani (1:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier (90' Vouilloz), Rouiller, Sasso, Iapichino ; Stevanovic, Ondoua, Cognat (90' Routis), Tasar (81' Alves) ; Kyei (58' Imeri), Koné (81' Cespedes)

FC Sion : Fickentscher ; Maceiras (90'+2 Kutlu), Bamert, Abdellaoui, Facchinetti ; Grgic, Baltazar ; Khasa (70' Itaitinga), Kasami, Lenjani (83' Cavaré) ; Luan (83' Stojilkovic)

Verwarnungen : 6' Sauthier, 14' Grgic, 31' Abdellaoui, 61' Maceiras, 78' Tasar

Bemerkungen : Servette ohne Gonçalves, Schalk, Severin (Verletzt), Ajdini, Castanheira, Henchoz, Holcbecher, Lang, Martial, Monteiro, Omeragic, Opoku, Park, Regillo, Souici, Wüthrich (Nicht im Aufgebot), SFC-Pflichtspieldebüt von Nicolas Vouilloz ; Sion ohne Ndoye, Ruiz (Gesperrt), Adão, Andersson, Fortune, Raphael, Toma, Zock (Verletzt), Aguilar, Buchard, Cotter, Fayulu, Nsakala, Philippe, Theler, Uldrikis, Wakatsuki (Nicht im Aufgebot), 7' Kasami verschiesst Foulpenalty, 42' Kopfball von Luan an die Latte, 45'+3 Pfostenschuss von Kasami