Ein diskreter Auftritt in Lugano beendete die vier Spiele anhaltende Siegesserie des Servette FC. Nun stand mit dem FC Zürich ein Gegner gegenüber, der einen ebenfalls anhaltenden Lauf vorweisen konnte. Ludovic Magnin musste auf die gesperrten Kramer und Tosin verzichten. Sein Pendant auf der Seite der Gäste, musste noch mehr Ausfälle kompensieren. Geiger brachte mit Koné, Park, Schalk, Souici und Routis gleich fünf Spieler, die in Lugano noch die Ersatzbank wärmen mussten. Dabei bewies der Servette-Coach ein goldenes Händchen und liess 11 Wirbelwinde im sonst schon windigen Letzigrund auflaufen.
Im ungewohnten 4-4-2-System wirkten die Servettiens von Beginn weg frisch und setzten nach 18 Minuten ein erstes Ausrufezeichen. Im Aufbauspiel verliert Zürich den Ballbesitz. Die Genfer schalten sofort um und starten einen Konter. Ex-Servettien Omeragic springt am Ball vorbei und schafft Koné genügend Raum um Tempo aufzunehmen. Der Angreifer legt quer zu Schalk, dieser leitet weiter und im Hintergrund kommt Park angerauscht. Der Südkoreaner schlägt eine Finte und trifft mit einem Schuss ins lange Eck zum 0:1! Ein perfekter Start für die Gäste, welche den Druck hoch hielten. Routis verpasste nur wenige Minuten später die Möglichkeit zum 0:2. Zürich war gewarnt und reagierte postwendend. Pa Modou kommt über links und flankt in die Gefahrenzone. Dort bringen die Grenats den Ball nicht weg. Domgjoni stochert nach und schiesst die Kugel aus nächster Nähe übers Tor. Das hätte der Ausgleich sein müssen! Dann waren wieder die Calvin-Städter am Drücker. Routis mit einer tollen Spieleröffnung auf Stevanovic. Der Bosnier erläuft sich das Leder und passt auf den Elfmeterpunkt zurück. Schalk sucht den Abschluss und verzieht, wie Domgjoni, aus bester Position. Zeit zum hadern blieb nicht. Die Grenats lösten direkt den nächsten Angriff aus. Stevanovic schickt Cognat. Der Franzose behält die Übersicht und findet Koné. Der hat viel Platz und kommt zum Schuss. Nathan fälscht mit seinen Zehenspitzen ab und lässt Brecher keine Chance. 0:2 zur Pause ein Genickbruch für den FCZ.
Denn auch nach der Pause spielte nur der SFC. Schalk prüfte Brecher mit einem satten Weitschuss. Diesmal behielt der Schlussmann der Hausherren die Oberhand. Ein paar Zeigerumdrehungen später, rollte der nächste Genfer Angriff auf das Zürcher Tor. Stevanovic läuft den rechten Flügel entlang. Sein Zuspiel erreicht Cognat, der einen Schuss antäuscht, dann aber zu Park spielt. Der Flügelflitzer bleibt cool und versteckt die Kugel zum 0:3 im Lattenkreuz. Die Genfer Festspiele nahmen Fahrt auf. Fünf Minuten danach wieder Stevanovic über rechts. Der Pass erreicht Park und der hämmert das Spielgerät zum 0:4 unter die Latte. Man traute seinen Augen nicht. Servette mit einem der besten Auftritte des ganzen Jahres. In der 62. Minute wollte sich Alex Schalk nochmals versuchen. Der Distanzversuch landete wieder nur knapp neben dem Pfosten. Der Aufsteiger begann zu zaubern. Nach einer traumhaften Kombination war es wieder Schalk, der das Tor verfehlte. Der Niederländer war bemüht und hätte zu diesem Zeitpunkt ein Tor verdient gehabt. So ein Tor wollte auch der Stadtclub und der zeigte nach 77 Minuten ein Lebenszeichen. Janjicic schaltet die gegnerische Defensive mit einem Aussenristpass aus. Kololli sieht seinen Abschluss aber von Frick pariert. Danach ging es nur noch in die andere Richtung. Souici und Stevanovic mit einem Doppelpass, ein Chip in die Mitte und eine Direktabnahme von Cespedes 0:5! So einfach ist Fussball! Damit setzte der Mittelfeldspieler den Schlusspunkt unter die Partie.
Der Servette FC gewinnt, höchst verdient, gegen einen desolaten FC Zürich. Damit schnuppern die Grenats wieder an den Europa-League-Plätzen. Mit einem Sieg gegen Schlusslicht Thun und einer Niederlage der Zürcher in St. Gallen, überwintert die Geiger-Truppe auf den internationalen Plätzen. Wir würden definitiv nicht „nein“ sagen.
FC Zürich – Servette FC 0:5 (0:2)
Letzigrund : 9'191 Zuschauer
Schiedsrichter : Lukas Fähndrich ; Stéphane De Almeida, Christoper Chaillet
VAR : Sascha Kever ; Luca Piccolo
Tore : 18' Park (0:1), 43' Koné (0:2), 51' Park (0:3), 56' Park (0:4), 88' Cespedes (0:5)
Servette FC : Frick ; Souici, Routis, Sasso, Iapichino ; Stevanovic, Ondoua (78' Cespedes), Cognat, Park (68' Imeri) ; Koné (62' Kyei), Schalk
FC Zürich : Brecher ; Britto, Nathan, Omeragic, Pa Modou (57' Rüegg) ; Domgjoni (72' Janjicic), Sohm ; Schönbächler, Marchesano, Kololli ; Ceesay (46' Mahi)
Verwarnungen : 19' Schalk, 28' Stevanovic, 42' Ceesay, 75' Marchesano, 87' Britto
Bemerkungen : Servette ohne Wüthrich (Gesperrt), Gonçalves, Lang, Rouiller, Sauthier (Verletzt), Azevedo, Busset, Castanheira, Chagas, Holcbecher, Martial, Vouilloz (Nicht im Aufgebot) ; Zürich ohne Kramer, Tosin (Gesperrt), Sauter (Krank), Kharabadze, H. Kryeziu, Winter (Verletzt), Aliu, Di Giusto, Hadzikic, Kasaï, Seiler, Sulejmani, Zumberi (Nicht im Aufgebot)
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