Zürich schlägt dezimiertes Servette

02.10.2019 00:17:04 | Peter

In welche Richtung geht's für den SFC?

 

Zum Abschluss des ersten Saisonviertels gastierte der FC Zürich im Stade de Genève. Nach einem furiosen Saisonstart und durchzogenen Leistungen im Nachhinein, ein optimaler Aufbaugegner für den Servette FC. So wurde der „Z“ unter der Woche noch von Basel mit 4:0 abgefertigt. So gut die Voraussetzungen auf dem Papier klingen mochten, so viel Druckerschwärze brauchte man auf dem Servette-Sekretariat, um die Absenzenliste zu drucken. Kapitän Sauthier und Mittelfeldspieler Cognat fehlten noch immer verletzt. Mychell Chagas musste im Aufgebot seinen Platz für Grejohn Kyei räumen. Eine, nach Kyeis miserablem Einstand, nicht nachvollziehbare Massnahme.
Vor dem Anpfiff wurde auch noch Alexandre Alphonse geehrt. Der Stürmer verbrachte seine erfolgreichsten Profijahre beim FCZ und dem SFC. Der Franzose blieb nach seinem Rücktritt in Genf und amtet als Co-Trainer der U21-Mannschaft.


Überraschend gut starteten die Grenats in die Partie. Routis schlägt einen langen Ball in die Spitze. Dort war die Zürcher Verteidigung überhaupt nicht wach. Schalk kommt an die Kugel und drückt ab. Brecher lässt den Schuss vor die Füsse von Koné abprallen. Dieser verwandelt eiskalt und lässt sich von Seiten Mitspielern feiern. Doch die Servettiens jubelten zu früh. VAR Schärer schaltete sich ein und gab Schiedsrichter Dudic zu verstehen, dass Koné bei der Schussabgabe im Abseits stand. So korrigierte Dudic das Skore und liess die Anzeigetafel auf 0:0 zurückstellen.
Der vermeintliche Gegentreffer weckte den FC Zürich, der nun im Spiel ankam. Nach 5 Minuten spielte Severin, völlig unbedrängt, einen katastrophalen Pass in die Mitte. Ceesay stand alleine vor dem Tor, agierte aber zu überhastet. Frick konnte klären. Trotzdem blieben die Deutschschweizer am Drücker. Ex-Servettien Nathan verpasste, nach einer Viertelstunde, mit seinem Kopfball den Führungstreffer. In der 33. Minute sollte sich das ändern. Ondoua lässt sich von Domgjoni den Ball abnehmen. Der FCZ-Youngster setzt Schönbächler in Szene. Dieser lupft den Ball zum nach vorne preschenden Domgjoni zurück, welcher Frick zu einer Glanzparade zwingt. Die Szene war aber noch nicht vorbei. Schönbächler holt sich das Leder zurück und flankt nochmals ins Zentrum. Marchesano steht frei und nickt zum verdienten 0:1 ein. Für den SFC kam es noch dicker. Knapp zehn Minuten vor der Pause geht Ceesay nach einem Allerweltsfoul zu Boden. Dudic schnappt sich Übeltäter Stevanovic und stellt den bereits verwarnten Flügelläufer mit Gelb-Rot vom Platz. Ein zu harter Entscheid des Unparteiischen. Servette geschockt, Zürich im Aufwind. Nach einem abgewehrten Freistoss hält Pa Modou aus dem Hinterhalt drauf. Frick macht sich lang und kann auch diesen Schuss abwehren. Der Torhüter war auch heute wieder der beste Genfer auf dem Platz.
Nach der Pause drehte sich der Wind im Stade de Genève. Servette konnte das Spiel beruhigen und hielt, wenn auch dezimiert, den Gästen gut entgegen. Geiger beobachtete das Geschehen von der Seitenlinie aus und traf Massnahmen. Der Coach blies zwanzig Minuten vor Abpfiff zur Schlussoffensive. Tasar kam für Severin. Koné und Schalk kamen danach je zu einer Tormöglichkeit. Die Abschlüsse der beiden Angreifer blieben aber zu harmlos. Die Umstellung auf eine Dreierkette brachte Offensiv etwas Schwung, gab dem FCZ aber auch viel Freiraum. Mahi kam zu gefährlich in die Gefahrenzone, scheiterte aber an Frick. Kurz darauf musste der SFC-Keeper nochmals eingreifen, als Sasso einen Weitschuss von Marchesano entscheidend abgelenkt hatte. Auch die letzte heisse Szene blieb dem Stadtklub behalten. Pa Modou lancierte den eingewechselten Kramer. Der umkurvt Frick und muss nur noch einschieben. Routis fasst sich ein Herz und blockt zwei Mal gegen den Slowenen.

Somit blieb es bei der knappen 0:1-Niederlage. Während der FC Zürich auf die Siegesstrasse zurückfinden konnte, fragt man sich in Genf, wohin es mit dem SFC geht. Nach 9 Spieltagen rangieren die Grenats auf dem 6. Tabellenrang. Noch vor der Länderspielpause kommt es zum Duell mit Neuchâtel Xamax. Gegen den Tabellendrittletzten müssen zwingend drei Punkte her, wenn man sich wieder in der oberen Tableauhälfte etablieren möchte. In der Maladière muss Geiger, nebst den verletzten Akteuren, auch auf die gesperrten Boris Cespedes und Miroslav Stevanovic verzichten.

Servette FC – FC Zürich 0:1 (0:1)

Stade de Genève : 7'036 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Raffael Zeder, Christopher Chaillet
VAR : Sandro Schärer ; Luca Piccolo
Tore : 33' Marchesano (0:1)

Servette FC : Frick ; Rouiller, Routis, Sasso, Severin (68' Tasar) ; Cespedes ; Stevanovic, Ondoua ; Wüthrich (46' Imeri) ; Koné (75' Kyei), Schalk

FC Zürich : Brecher ; Rüegg, Nathan, M. Kryeziu (46' Bangura), Pa Modou ; Domgjoni, Sohm ; Schönbächler, Marchesano (89' Janjicic), Mahi ; Ceesay (79' Kramer)

Verwarnungen : 11' Stevanovic, 25' Domgjoni, 81' Cespedes, 90' Nathan, 90'+1 Brecher
Gelb-Rot : 37' Stevanovic
Rot : 37' Blanco (SFC-Goalietrainer)

Bemerkungen : Servette ohne Busset, Cognat, Iapichino, Sauthier (Verletzt), Azevedo, Castanheira, Chagas, Holcbecher, Lang, Martial, Vouilloz (Nicht im Aufgebot), 1' Tor von Koné wegen Abseits aberkannt ; Zürich ohne Kololli, H. Kryeziu (Verletzt), Aliu, Di Giusto, Hadzikic, Kasaï, Kharabadze, Omeragic, Popovic, Sauter, Sulejmani, Zumberi (Nicht im Aufgebot), 87' Tor von Kramer wegen Abseits aberkannt