Gegen Basel gibt's die erste Niederlage

13.08.2019 23:59:34 | Peter

Der St. Jakob-Park bleibt ein schlechtes Pflaster

 

Auch wenn der FC Basel unter der Woche in der Champions League Qualifikation gegen den LASK Linz gestrauchelt war und den Abgang / den Ausfall der Stürmer Ajeti und van Wolfswinkel hinnehmen musste, ging der Servette FC als Aussenseiter in die 4. Runde. Schon die Statistik verriet, dass das „Joggeli“ kein gutes Pflaster für die Romands war. Ausser dem Cup-Final 2001 (gegen Yverdon-Sport) konnten die Grenats noch kein einziges Mal siegreich aus dem grössten Stadion der Schweiz heimreisen.

Mutig und frech wollte Alain Geiger seine Mannen sehen und liess diese mit Pressing starten. Der FCB liess sich nicht allzu sehr auf diese Spielchen ein und setzte zu Kontern an. Okafor schlenzte nach drei Minuten ein erstes Warnsignal am Genfer Tor vorbei. Auch in der 7. Minute ging es zu schnell für die Servettiens. Okafor sticht von links in den Strafraum und passt an die Grundlinie zu Petretta. Der Italiener leitet zu Campo weiter, der die Kugel an Frick vorbeischieben kann. Sasso klärt, vermeintlich, in letzter Sekunde und spediert das Leder an Rouillers Kopf, von wo es zum 1:0 ins Tor plumpst. Ein dummer, früher Gegentreffer, der den SFC nicht aus der Bahn brachte. Die Gäste hielten mit den Baslern mit und setzten diese immer wieder unangenehm unter Druck. Servette verschaffte sich im Mittelfeld leichte Vorteile, haderte aber mit der Passgenauigkeit. Deshalb musste es schnell über die Seiten gehen, wenn man den Ausgleichstreffer erzielen wollte. Genau dies machte Tasar nach 19 Minuten. Der einstige FCB-Junior überlief Xhaka am linken Flügel und flankte präzise zur Mitte. Dort stand Wüthrich komplett frei und versenkte den Ball per Direktabnahme zum 1:1 im Netz. Grosser Jubel bei den mitgereisten Servette-Fans, die nun Lunte gerochen haben. Basel war verwundbar. Es galt es bloss noch auszunützen. So zum Beispiel in der 24. Spielminute. Widmer und Cömert verlieren den Ball gegen Tasar. Dieser sieht Koné in der Mitte stehen. Koné erhält den Ball und versemmelt kläglich. „Rotblau“ zeigte Nerven. Xhaka hätte nach einer knappen halben Stunde vom Platz fliegen müssen. Der Basler Nummer 34 brannten nach einem Foulpfiff die Sicherungen durch. Erst packte er Wüthrich am Kragen, dann verpasste er Cognat eine Ohrfeige. Der VAR schaute weg und im Gästesektor machten bereits wieder Sprüche vom „Basel-Bonus“ die Runde. Dass der Vize-Meister auch spielerisch Ausrufezeichen setzen kann, zeigte Neuzugang Ademi. Lässig hebt er das Spielgerät mit der Hacke über Rouiller hinweg und suchte sofort den Abschluss. Frick war auf dem Posten und konnte parieren. Auf der Gegenseite kamen aber auch wieder die Gäste zu einer Topchance. Koné fängt an der Strafraumgrenze einen Pass von Petretta ab. Sofort der Ivorer in Richtung Tor. Wieder kam es zum 1-gegen-1, und wieder versagte Konés Nervengerüst. An Stelle die Kugel für Tasar quer zu legen, schiebt sie die Genfer Sturmspitze weit an Omlins Kasten vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich am Rheinknie niemand beklagen dürfen, wenn der SFC mit 1:3 in Führung gelegen hätte. So kam es anders. Stocker hielt vor der Pause aus zwanzig Metern drauf und traf den Pfosten. Der Abpraller landete genau auf der Stirn von Ademi, der problemlos zum 2:1 Pausenstand versenkte.
Der Rückstand war unverdient und man hoffte auf eine kämpferische zweite Hälfte der Grenats. Diese wechselten bereits zur Pause. Schalk kam für den guten Tasar ins Spiel, der mehrmals in Zweikämpfen von der gegnerischen Defensive traktiert worden war.
Die „Bebbi“ kamen besser auf den Rasen zurück und starteten Furios. Stocker erhöhte bereits nach 49 Minuten auf 3:1, hatte aber die Rechnung ohne den VAR gemacht. Dieser griff nun ein und bemerkte eine Abseitsposition von Ademi, der Frick irritierte. Es blieb alles beim Alten. Das Spiel war nun ausgeglichener. Servette fehlte es an Kreativität, weshalb man es nun mit Distanzschüssen versuchte. Sauthier prüfte Omlin nach einer Stunde mit einem Flatterball. Der Schlussmann der Hausherren lenkte das Geschoss über die Latte hinweg. Auch nach 79 Minuten behielt Omlin die Oberhand, als Cognat an der Sechzehnergrenze zum Abschluss kam. Beim FC Basel lief dies bedeutend besser. 81. Minute, Zuspiel von Campo auf Bua, Schuss und Tor. Der einstige Servettien verpasste seinem Jugendverein den Todesstoss und verwandelte stilsicher zum 3:1. Nur mit Glück verhinderte die SFC-Abwehr wenig später das 4:1. Bua verschaffte sich geschickt Platz und kam erneut zu einem Abschlussversuch. Rouiller rettete auf der Torlinie.

Danach war Schluss. Die Negativserie im St. Jakob-Park konnte nicht gestoppt werden. Nichtsdestotrotz darf man anmerken, dass sich der Aufsteiger vor keiner Mannschaft verstecken muss. Mit 52% Ballbesitz hatte man mehr vom Spiel. Verbesserungswürdig ist aber der Drang zum Tor, sowie das überhastete Auftreten in der Mitte, wo man die Rückkehr von Ondoua sehnlichst erwartet. Der Kameruner dürfte wahrscheinlich beim Heimspiel gegen Xamax wieder mit von der Partie sein.

FC Basel 1893 – Servette FC 3:1 (2:1)

St. Jakob-Park : 21’532 Zuschauer
Schiedsrichter : Alessandro Dudic ; Remy Zgraggen, Alain Heiniger
VAR : Fedayi San ; Lukas Fähndrich
Tore : 4’ Rouiller (Eigentor) (1:0), 19’ Wüthrich (1:1), 41’ Ademi (2:1), 81’ Bua (3:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Rouiller, Sasso, Severin ; Cespedes, Cognat ; Stevanovic, Wüthrich (76’ Imeri), Tasar (46’ Schalk) ; Koné (66’ Chagas)

FC Basel 1893 : Omlin ; Widmer, Cömert, Alderete, Petretta (77’ Zuffi) ; Xhaka (46’ Frei), Balanta ; Stocker, Campo, Okafor (70’ Bua) ; Ademi

Verwarnungen : 32‘ Ademi, 44‘ Tasar, 87‘ Imeri

Bemerkungen : Servette ohne Busset, Iapichino, Lang, Mfuyi, Ondoua (Verletzt), Azevedo, Castanheira, Holcbecher, Maccoppi, Martial, Vouilloz (Nicht im Aufgebot) ; Basel ohne Kuzmanovic, Tushi, van Wolfswinkel (Verletzt), Dimitriou, Kaiser, Marchand, Pukaj, Serey Dié, von Moos (Nicht im Aufgebot), 41‘ Pfostenschuss von Stocker, 49‘ Tor von Stocker wegen Abseits aberkannt