Das Wichtigste zum VAR

16.07.2019 12:00:00 | Kevin

Das Wichtigste zum VAR

 

Nur noch 5 Tage und unsere Servettiens starten endlich in die neue Saison. Das Spiel gegen YB wird auch das erste Fernsehspiel der Saison sein und da gibt es eine spezielle Neuerung zu sehen.


Nachdem wir euch schon die Regeländerungen rund um das Auswechseln, gelben/roten Karten für's Staff oder auch die Handspielregel näher gebracht haben. Schauen wir heute mal auf die wohl grösste Änderung nebst der Liga für unsere Servettiens. Den Video Assistant Referee (VAR).



RSL will mit dem VAR in die neue Saison starten (Quelle: 15.07.2019/ sfl.ch)

Am 19. Juli 2019 soll im Schweizer Profifussball eine neue Zeitrechnung beginnen: Die Raiffeisen Super League beabsichtigt, mit dem Video Assistant Referee (VAR) in die Saison 2019/20 zu starten. SFL.CH liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen.


Die Vorbereitungen für die Einführung des Video Assistant Referee (VAR) dauerten Monate, sie waren intensiv und aufwändig. Noch fehlt das letzte Mosaiksteinchen: die offizielle Freigabe durch die FIFA und das IFAB (International Football Association Board), die im Verlauf der Woche erwartet wird.

Läuft alles wie geplant, werden ab der neuen Saison insgesamt 18 Schiedsrichter und 10 Schiedsrichterassistenten, die parallel dazu weiter Partien der Raiffeisen Super League (RSL) und der Brack.ch Challenge League (BCL) leiten, aus dem Video Operation Room (VOR) in Volketswil in den Rollen des VAR (Video Assistant Referee) und AVAR (Assistant VAR) ihre Kollegen auf dem Feld unterstützen.

In jedem Spiel der Raiffeisen Super League kann der VAR jede Szene aus der Perspektive von sechs bis zehn Kameras kontrollieren. Vorerst nicht zur Verfügung steht die Torlinientechnik sowie die virtuelle Abseitslinie.

Weshalb die Swiss Football League auf den VAR setzt:

Zusätzliche Hilfestellung: Die Schiedsrichter erhalten eine zusätzliche Hilfestellung, sollte ihnen in einer spielentscheidenden Situation ein Fehler unterlaufen. Und sie erhalten dank des VAR die Chance, diesen klaren und offensichtlichen Fehler zu korrigieren.

Schiedsrichterförderung: Schiedsrichter wie auch Schiedsrichterassistenten werden durch die technische VAR-Unterstützung gefördert, die Ausbildung wird intensiviert, die Qualität steigt und mit ihr auch das Gesamtniveau der Raiffeisen Super League.

Internationaler Standard: Die VAR-Einführung ermöglicht den heimischen Referees regelmässige internationale Einsätze. Denn der VAR wird zum weltweiten Standard. (Top-Ligen in Europa, FIFA- und UEFA-Wettbewerbe etc.)

Gerechtigkeit: Studien der FIFA zeigen, dass der VAR den Fussball nachweislich gerechter macht, weil es zu weniger Fehlentscheiden kommt. Bei folgenden vier Situationen kann der VAR eingreifen:

1.Bei Toren: War das Tor korrekt? Ging dem Tor ein unmittelbarer Regelverstoss des angreifenden Teams voraus?
2.Bei Penalty-Szenen: Nicht oder falsch geahndete Vergehen. Ging ein unmittelbarer Regelverstoss des angreifenden Teams voraus?
3.Bei Platzverweisen: Nicht oder falsch geahndete Vergehen.
4.Bei Spielerverwechslungen: Gelbe oder Rote Karte für den falschen Spieler.


Der VAR meldet sich nur bei einem klaren und offensichtlichen Fehler oder wenn der Schiedsrichter einen schwerwiegenden Vorfall übersehen hat. Der VAR ist kein «Ober-Schiedsrichter», sondern eine zusätzliche Unterstützung. Der letzte Entscheid liegt immer beim Schiedsrichter auf dem Platz.

Information der Zuschauerinnen und Zuschauer

Ist der Schiedsrichter in Kontakt mit dem VAR, zeigt er dies an, indem er eine Hand an sein Headset führt. Will er sich eine Szene in der Referee Review Area (RRA) anschauen, zeichnet er symbolisch den Umriss eines Bildschirms in die Luft. Nach Ende der Überprüfung macht er erneut das Bildschirm-Zeichen und zeigt seine endgültige Entscheidung an. Ändert der Schiedsrichter seine Entscheidung aufgrund des Hinweises des VAR direkt, zeichnet er ebenfalls symbolisch den Umriss eines Bildschirms in die Luft.

Zusätzlich werden die Fans über die Video-Anzeige im Stadion oder via Grafik auf dem TV-Bildschirm über den Grund einer laufenden Überprüfung und den endgültigen Entscheid des Schiedsrichters informiert.

Die Technik kommt, die Emotionen bleiben

Das Ziel der VAR-Einführung ist nicht der absolut gerechte Fussball. Fussball ist ein Sport mit Menschen, die Regeln werden von Menschen gemacht und umgesetzt. Und auch der VAR ist ein Mensch. Es wird also immer Fehler geben und entsprechend auch ausreichend Interpretationsspielraum und Diskussionen.