Rapperswil-Jona taucht beim Leader

20.05.2019 00:34:16 | Peter

Im Schongang zum Kantersieg

 

Knapp eine Woche nachdem die Entscheidung im Aufstiegsrennen der Challenge League gefallen ist, traf der Servette FC im heimischen Stade de Genève auf den FC Rapperswil-Jona. Nachdem gegen Lausanne-Sport noch eine Rekordzuschaueranzahl von 20‘055 Zuschauern gezählt worden ist, verirrten sich nun beschämende 2‘612 Zuschauer ins Stadion. Ein Schlag in den Nacken der Mannschaft.

Trotz allem gingen die Grenats, mit einer B-Elf, mit dem Schwung der Vorwoche in die Partie. Servette dominierte den Gast aus der unteren Tabellenhälfte nach Belieben und kam mehrmals zu guten Abschlussversuchen. Es war deshalb schon fast erstaunlich, dass man bis zur 41. Minute warten musste, bis Jubelschreie durch das Stadion hallten. Follonier flankte von links ins Zentrum, wo Stevanovic goldrichtig stand und FCRJ-Goalie Yanz zwischen den Beinen erwischte. Stevanovics 10. Saisontreffer bedeute sogleich den Pausenstand.
Nach dem Tee liess der SFC eine weitere Offensivlawine über Rappi niedergehen. Kurz nach Wiederanpfiff wird Cognat auf dem linken Flügel in die Tiefe geschickt. Seine gefühlvolle Flanke erreichte wieder den Kopf von Stevanovic, der zum 2:0 einnicken konnte. Yanz machte bei seinem Abwehrversuch eine unglückliche Figur. So war es auch beim 3:0 der Hausherren. Follonier setzte nach 50 Minuten Güntensperger unter Druck. Dieser haut die Kugel weg und bedient Boris Cespedes. Das Genfer Eigengewächs zögerte nicht lange und hielt aus der Distanz drauf. Der Flatterball steuerte direkt auf Yanz zu, der diesen durch die Finger gleiten lässt. Wenig später beglückwünschten sich die Servettiens schon wieder. Nach einem geklärten Eckball trat Cespedes den Ball wieder hoch in die Gefahrenzone. Der aufgerückte Rouiller stieg am höchsten und versenkte das Spielgerät per Kopf zum 4:0 im Tor. Nur eine Minute später stand es beinahe 5:0. Ein weiterer Kopfball von Stevanovic verfehlte das gegnerische Gehäuse nur knapp. Rappi musste nun eine Reaktion zeigen, wenn man nicht komplett im Genfersee versenkt werden wollte. Diese kam in der 57. Minute. Mfuyi ging gegen Teixeira zu passiv in den Zweikampf. Der Flügelläufer sprintete anschliessend unbedrängt in den Strafraum des Heimteams und legte quer zu Turkes. Der Bosnische Junioreninternationale konnte unbehelligt zum 4:1 einschieben.
Servette liess sich vom Gegentreffer nichts anmerken und marschierte munter nach vorne. Chagas traf im Gegenangriff den Pfosten. Nach 62 Minuten führte der Leader auch die Alutrefferstatistik souverän an. Ein Cespedes-Versuch klatschte von der Latte ins Toraus. Keine zehn Minuten danach, dröhnte aus den Stadionlautsprechern wieder die Tormusik. Ein Follonier-Freistoss erreichte den Kopf von Duah, dieser legt zurück auf Chagas und der drischt das Leder per Seitfallzieher in die Maschen. Auch das 6:1 war eigentlich nur eine Zeitfrage. In der 77. Minute taucht Imeri an der Strafraumgrenze auf. Das Mittelfeldtalent schiesst und sieht, wie Yanz mit viel Mühe pariert und Chagas den Abpraller nicht im Tor unterbringen kann. Dies sollte sich rächen. Sechzig Sekunden danach lancierte Haile-Selassie seinen Vordermann Aldin Turkes. Dieser hat Zeit, Platz und Nerven. Mit einem satten Schuss ins lange Eck, überwindet er SFC-Keeper Kiassumbua zum 5:2. Einige Minuten später kam es wieder zum selben Duell. Turkes schüttelte Bewacher Mfuyi ab und geht in den Abschluss. Kiassumbua kann dieses Mal abwehren.
Es ging in die Schlussphase. Servette schaltete nun mehrere Gänge zurück und kam noch immer zu guten Möglichkeiten. Der starke Follonier bediente den eingewechselten Koné, welcher die Topmöglichkeit stümperhaft versemmelt. Angesichts der Umstände aber nicht weiter tragisch.
Die letzte erwähnenswerte Szene der Partie gehörte dann wieder den Gästen vom Zürichsee. Teixeira wird zwanzig Meter vor dem SFC-Tor viel Platz gewährt. Die YB-Leihgabe versucht es aus der Distanz. Dabei fälscht Rouiller die Flugbahn des Balles leicht ab. Kiassumbua reagiert zu spät und musste sich zum 5:3 geschlagen geben.

Bei diesem Resultat solle es bis zum Schluss bleiben. Ein überraschend engagiertes Servette zeigte Rapperswil-Jona seine Grenzen auf und lässt weitere drei Punkte auf das eigene Konto wandern. Am kommenden Donnerstag reisen die Grenats nach Vaduz. Im Fürstentum steht das letzte Auswärtsspiel der Saison auf dem Programm. Geiger dürfte nochmals auf motivierte Kräfte setzen, die es in dieser Saison auf weniger Einsatzminuten gebracht haben. Verzichten muss der Trainer aber auf Kastriot Imeri, der mit einer Gelb-Sperre ausfallen wird.

Servette FC – FC Rapperswil-Jona 5:3 (1:0)

Stade de Genève : 2‘612 Zuschauer
Schiedsrichter : David Schärli ; Jonas Erni, Susanne Küng
Tore : 41‘ Stevanovic (1:0), 47‘ Stevanovic (2:0), 50‘ Cespedes (3:0), 53‘ Rouiller (4:0), 57‘ Turkes (4:1), 70‘ Chagas (5:1), 78‘ Turkes (5:2), 88‘ Teixeira (5:3)

Servette FC : Kiassumbua ; Sauthier (46’ Imeri), Mfuyi, Rouiller, Sally Sarr ; Cespedes, Cognat (60’ Duah) ; Stevanovic (60’ Koné), Antunes (68’ Wüthrich), Follonier ; Chagas

FC Rapperswil-Jona : Yanz ; Güntensperger (68‘ Marinkovic), Schmied, Thiesson, Elmer ; Rohrbach (50‘ Nater) ; Shabani (62‘ Haile-Selassie), Pasquarelli (50‘ Rexhepi), Kubli, Teixeira ; Turkes

Verwarnungen : 33‘ Pasquarelli, 77‘ Imeri

Bemerkungen : Servette ohne Busset, Iapichino, Lang, Maccoppi, Schalk, Severin (Verletzt), Azevedo, Castanheira, Holcbecher, Vouilloz (Nicht im Aufgebot), 58‘ Pfostenschuss von Chagas, 62‘ Lattenschuss von Cespedes ; Rapperswil-Jona ohne Simani (Gesperrt), Ciccone, Y. Frick, Hunn, Kllokoqi, Sangoné Sarr, Vranjes, Zenuni (Verletzt), Festic, Hadzi (Nicht im Aufgebot)