Servettiens lassen in Wil Federn

07.04.2019 21:47:38 | Peter

Servette entführt Punkt aus der Ostschweiz

 

Nach dem Sieg im Derby gegen Lausanne, kann man auf Seiten des Servette FC etwas entspannter in die kommenden Wochen gehen. Nichtdestotrotz, muss das Team von Alain Geiger mit den Füssen auf dem Boden bleiben. Ansonsten könnten unnötige Punktverluste, wie gestern Abend gegen Wil, die Mission „Aufstieg“ gefährden. Für die Heimpremiere von Ciriaco Sforza auf der FCW-Bank, musste der SFC seine Startaufstellung justieren. Iapichino verbüsste eine Gelb-Sperre, während Maccoppi krankheitshalber nur auf der Bank Platz nahm. Severin und Cespedes rückten nach und durften von Beginn weg ran.

Die Partie begann verhalten. Keine der beiden Mannschaften gelang es, sich in der Startphase klare Vorteile oder ernste Torschüsse zu erarbeiten. Bei Servette schien man zu spüren, dass der Druck der letzten Wochen nachgelassen hat. Der erhoffte Sturmlauf blieb daher aus. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich die Servettiens vor das gegnerische Tor spielen konnten. Dann schickte Wüthrich Schalk in die Tiefe. Der Stürmer wurde von Wils Rahimi gestört und sündigte im Abschluss. Quasi im Gegenangriff drückte das Heimteam auf den Führungstreffer. Audino hatte auf dem linken Flügel sehr viel Platz und setzte zum Flankenball an. Im Zentrum erwartete Schmid die Ankunft des Spielgeräts, schlug aber in ein Luftloch. Dies irritierte SFC-Schlussmann Frick und die Kugel plumpste zum 1:0 ins Tor.
Gleich nach dem Seitenwechsel warteten die Grenats mit einer guten Chance auf. Stevanovic bedient Schalk und der verfehlt, mit einem Schuss aus der Drehung, den Ausgleich nur ganz knapp. Die Äbtestädter durften aber auch in Hälfte zwei nicht unterschätzt werden. Hefti prüfte Frick nach einer Stunde mit einem guten Schuss aus der Distanz. Der Servette-Goalie war auf dem Posten und entschärfte die Situation. Die Schlussphase nahte und die Gäste lagen noch immer in Rückstand. Zeit, um etwas Schwung in die Offensive zu bringen. Chagas, Follonier und Imeri ersetzten Koné, Severin und Wüthrich. Wenig später ersetzte Duah zudem den erschöpften Cespedes. In der 85. Minute sollte sich die Schlussoffensive beinahe ausbezahlt machen. Duah legte nach einer missglückten Ecke auf den Elfmeterpunkt zurück. Dort hielt Routis drauf und knallte das Leder an die Latte. Pech für die Servettiens, die nun alles nach vorne warfen. Eine Minute nach dem Aluminiumtreffer schlug Cognat einen hohen Ball in Richtung Chagas. Wil-Verteidiger von Niederhäusern drängte den Brasilianer mit dem Oberkörper ab. Chagas liess sich aber sofort fallen und holte, zum Entsetzen des Ostschweizer Publikums, einen Penalty heraus. Ein harter Pfiff, den nicht jeder Schiedsrichter einfach so gegeben hätte. Der Gefoulte nahm gleich selber Anlauf und verwandelte lässig zum 1:1. Den Spielverlauf betrachtend, ein verdienter Ausgleich.
Mit so einem Ende gaben sich die Wiler aber noch nicht zufrieden. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit, fand Breitenmoser mit seiner Flanke den Kopf von Hefti. Die FCSG-Leihgabe bringt den Ball aufs Tor und zwang Frick zu einer mirakulösen Parade. Das soll es aber noch nicht gewesen sein. In den letzten Sekunden der Nachspielzeit schlug Follonier einen Freistoss in die gegnerische Gefahrenzone. Schalk kam zur Kopfballmöglichkeit, zielte aber direkt auf Wil-Keeper Kostadinovic, der seiner Mannschaft den Punkt fest hielt.

So straucheln die Grenats auswärts gegen ein starkes Wil. Nach einer englischen Woche, liegt es nun am Trainerstaff, die Mannschaft für das kommende Spiel gegen Chiasso heiss zu machen. Im Stade de Genève müssen drei Punkte her. Fehlen wird Sébastien Wüthrich, der eine Gelb-Sperre absitzen muss.

FC Wil 1900 – Servette FC 1:1 (1:0)

IGP Arena : 1‘420 Zuschauer
Schiedsrichter : Nico Gianforte ; Alain Heiniger, Michael Lüthi
Tore : 31‘ Audino (1:0), 87‘ Chagas (Foulpenalty) (1:1)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Routis, Rouiller, Severin (69’ Chagas) ; Cespedes (82’ Duah), Stevanovic, Cognat ; Wüthrich (69’ Imeri) ; Koné (69’ Follonier), Schalk

FC Wil 1900 : Kostadinovic ; Gonçalves, Havenaar, Rahimi, von Niederhäusern ; Zé Eduardo, Breitenmoser ; Cortelezzi (78’ Schällibaum), Schmid (64’ Beka (90’ Latifi)), Audino (55’ Hefti) ; Silvio

Verwarnungen : 45‘ Audino, 59‘ Wüthrich, 80‘ Rahimi, 86‘ von Niederhäusern, 90‘+3 Imeri, 90‘+4 Latifi

Bemerkungen : Servette ohne Iapichino (Gesperrt), Alphonse, Antunes, Lang, Sarr (Verletzt), Azevedo, Busset, Castanheira, Holcbecher, Vouilloz (Nicht im Aufgebot), 85‘ Lattenschuss von Routis ; Wil ohne Djordjevic, Lombardi, Schäppi (Verletzt), Scholz (Nicht im Aufgebot), Gülünay, Herrmann, Herter, Hoxha, Sejdija (Nicht im Aufgebot)