Torfestival gegen Winterthur

31.03.2019 19:52:57 | Peter

Ein weiterer Schritt in Richtung Super League

 

Langsam kommt der Frühling auf. Man legt sich abends in den Liegestuhl und geniesst die Sonnenstrahlen, welche die Haut in samtene Wärme hüllen. Man entspannt und lauscht dem Gesang der Vögel. Hört man dabei genauer hin, kann man es ganz leise vernehmen, was die Spatzen von den Dächern zwitschern: „Der Servette FC ist auf dem Weg ins Oberhaus!“ Nach einem starken Auftritt gegen den FC Winterthur und einem Unentschieden des Konkurrenten aus Lausanne, steigt der Vorsprung auf 10 Punkte an!

Am Freitag konnte Alain Geiger seit langem wieder auf seine nominell besten elf Akteure zurückgreifen. Entsprechend zuversichtlich war man auf der Tribüne gestimmt. Die Zielvorgabe war bekannt: „Winterthur muss fallen!“
Doch die Gäste aus dem Kanton Zürich weckten dem Servette-Anhang gleich zu Beginn einen Schrecken ein. Die Mannschaft von Ralf Loose startete druckvoll und offensiv. Sliskovic hätte seine Farben bereits nach dreissig Sekunden in Führung schiessen müssen. Der Winti-Angreifer patzte aber im 1 vs. 1 gegen Frick. Wenige Zeigerumdrehungen später rappelte es dann doch im Karton. Ex-Servettien Ousmane Doumbia nimmt an der Strafraumgrenze Mass und zirkelt das Leder gekonnt zum 0:1 ins Netz. Ein Schock, den es (nicht lange) zu verdauen galt. Denn bereits in der 13. Minute schickt Koné Schalk in die Tiefe. Der Niederländer lässt sich nicht zwei Mal bitten und versenkt kompromisslos zum 1:1.
Die Grenats wollten nachdoppeln. Nach gut zwanzig Minuten flankt Routis in den Strafraum. Koné kommt mit dem Kopf an den Ball und setzt diesen knapp neben das FCW-Gehäuse. Es war die letzte Grosschance der ersten Hälfte. Trotzdem ist hervorzuheben, wie die Gäste den Tabellenleader fordern konnten. Mit einem aggressiven und mutigen Auftritt, liessen sie den SFC spüren, dass man mit drei Punkten im Gepäck nach Hause fahren möchte. Servette hielt dagegen und brachte das Unentschieden in die Pause.
Nach dem Tee sollten sich die Machtverhältnisse komplett ändern. Bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff stellte Cognat die FCW-Defensive mit einem einzigen Pass „Schach matt“. Das Zuspiel erreicht Stevanovic, welcher eiskalt zum 2:1 trifft. Der Servette FC war in Führung und lancierte nun seine „Festspiele“. Nach 70 Minuten marschierte Schalk mit viel Zug die linke Platzhälfte entlang. Clever legt er den Ball quer, wo Koné nur noch zum 3:1 einschieben musste. Für die Gastmannschaft sollte es noch dicker kommen. In der 83. Minute legt sich Karim Gazzetta, auch er stand schon beim SFC unter Vertrag, im Mittelfeld den Ball zu weit vor. Koné schnappt sich die Kugel mit einer Pirouette und startet den Konter. Das Leder erreicht Imeri, welcher sich keine Blösse gab und zum 4:1 verwertet. Während sich die Tribune Nord im Freudentaumel wähnt, rafft sich der FC Winterthur nochmals zusammen. Mulaj steht plötzlich alleine vor Frick und lobbt die Kugel über den Genfer Schlussmann hinweg. Pech für den FCW, das dieser Abschlussversuch auf dem Tor landete. Auf der Gegenseite schritten die Calvin-Städter hingegen wieder zielstrebig in Richtung des gegnerischen Strafraums. Follonier setzt sich im Dribbling gegen drei Gegner durch. Am Strafraum angekommen, legt der Flügelspieler mit der Hacke für Chagas auf. Dieser lässt Hamdiu ins Leere laufen und drückt ab. Der Schuss saust zwischen den Beinen von Hajrovic durch und lässt FCW-Keeper Spiegel alt aussehen. Das mittlerweile verdiente 5:1 für die Grenats lässt das Stade de Genève ein weiteres Mal jubeln.
In der Nachspielzeit erhielten die Gäste nochmals einen Freistoss zugesprochen. Isik betreibt Resultatkosmetik und trifft mit einem „Flipperkasten“ Schuss zum 5:2 Endstand.

Die Servettiens sind heiss auf das Léman-Derby von kommender Woche. Schafft es Alain Geiger, sein Team richtig aufzustellen? Am Mittwochabend gibt es die Antwort.

Servette FC – FC Winterthur 5:2 (1:1)

Stade de Genève : 3‘852 Zuschauer
Schiedsrichter : Luca Cibelli ; Marco Zürcher, Bryan Rossoz
Tore : 6‘ Doumbia (0:1), 13‘ Schalk (1:1), 49‘ Stevanovic (2:1), 70‘ Koné (3:1), 83‘ Imeri (4:1), 88‘ Chagas (5:1), 90‘+1 Isik (5:2)

Servette FC : Frick ; Sauthier, Routis, Rouiller, Iapichino ; Maccoppi (65’ Cespedes) ; Stevanovic, Cognat (79’ Follonier) ; Wüthrich (75’ Imeri) ; Koné, Schalk (79‘ Chagas)

FC Winterthur : Spiegel ; Isik, Lekaj, Hajrovic, Wild ; Arnold, Doumbia (76‘ Hamdiu) ; Callà (58‘ Saliji), Alves (79‘ Mulaj), Radice ; Sliskovic (75‘ Gazzetta)

Verwarnungen : 7‘ Sauthier, 28‘ Maccoppi, 61‘ Lekaj, 72‘ Routis

Bemerkungen : Servette ohne Alphonse, Antunes, Busset, Lang (Verletzt), Azevedo, Castanheira, Duah, Holcbecher, Souare, Vouilloz (Nicht im Aufgebot) ; Winterthur ohne Seferi (Gesperrt), Lepik, Roth, Schättin (Verletzt), Cavar, Schmid, Sutter, Stettler (Nicht im Aufgebot)