Der erste Sieg unserer Servettiens ist Tatsache. Wie bereits angekündigt konnten die Servettiens ihre gute Leistungen aus den ersten Halbzeiten der Testspiele auch gegen Mitaufstiegsfavorit Aarau auf den Platz bringen und schlagen den FCA mit 2:0. Dies auch Dank einer 50% Torquote!
Bittere 0:2-Heimpleite zum Saisonauftakt: Der FC Aarau schlägt sich gegen Servette gleich selber (Aargauerzeitung.ch / 22. Juli 2018 / Sebastian Wendel)
Die Euphorie hat einen Dämpfer erlitten: Im ersten Spiel der Saison verliert der FC Aarau zu Hause gegen Servette nach Toren von Routis und Wüthrich mit 0:2. Trotz schlechtem Resultat gibts Lob von Trainer Patrick Rahmen.
"Viel Aufwand, kein Ertrag." Das knappe Fazit von Captain Gianluca Frontino sagt fast alles über das Startspiel des FC Aarau gegen Servette. Ein Satz ist noch hinzuzufügen: Das Heimteam blieb nicht nur glücklos, sondern hat sich gleich selber um den Lohn gebracht.
Mit so viel Vorschusslorbeeren gestartet, mit bemerkenswerten Testspielsiegen gegen die Super-League-Teams Basel, GC und Thun im Rücken - und dann dieser herbe Dämpfer vor 3481 Zuschauern im Brügglifeld. 0:2 lautet das Resultat aus Sicht des Heimteams nach 96 gespielten Minuten.
Warum? Die Antwort ist schnell gefunden: Die Aarauer verpassten es in der Startviertelstunde, eine der zwei Topchancen in mindestens ein Tor umzumünzen. Ein Mal ist es Varol Tasar, der aus bester Position vergibt. Ausgerechnet er, der in den Testspielen noch nach Belieben traf. Die zweite Möglichkeit vergibt Norman Peyretti nach einer Traumflanke von Marco Schneuwly.
Zwei Aarauer Ballverluste, zwei Gegentore
Als die Aarauer Luft holen für die zweite Angriffswelle, schlägt der Gegner gnadenlos zu: Nach einem blöden Ballverlust von Linus Obexer kommt Servettes Routis 18 Meter vor dem Tor an den Ball: Trockener Abschluss mit links - 1:0 für die Gäste in der 17. Minute.
Zehn Minuten später das gleiche Spiel - nur noch schöner anzuschauen für den neutralen Zuschauer: Frontino verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball, dieser kommt zum Ex-Aarauer Wüthrich: Ansatzloser Schuss aus 25 Metern in den Winkel. Ein Traumtor, aber kein Zufall: Dass Edeltechniker Wüthrich die Qualität für solche Tore besitzt, hat er schon mehrfach bewiesen.
Diese Genfer Mannschaft, sie ist unglaublich abgezockt. Aus dem Nichts kommt sie zum 2:0, herausgespielte Chancen gingen den Treffern nicht voraus. Und als das Zwei-Tore-Polster da ist, stellt Servette den Offensivbetrieb ein und konzentriert sich aufs Verteidigen. Perfekt eingestellt von Trainerfuchs und Ex-Aarau-Coach Alain Geiger, der im Vorfeld die Euphorie im Brügglifeld natürlich auch wahrnahm und wusste, was das Rezept gegen diesen geladenen FC Aarau ist.
Vor der Pause hat Tasar nach erneut starker Vorarbeit von Schneuwly seine zweite Topchance - wieder nichts. Dann ist Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel wirft das Heimteam alles nach vorne. Mangelnder Fleiss ist definitiv nicht auszumachen. Aber man muss auch sehen: Zu zwingenden Torchancen kommt Aarau nicht mehr. Trotz drückender Überlegenheit. Die Einwechslung von Neuzugang und Supertalent Mickael Almeida bringt zwar merklich Schwung, jedoch ohne nennenswerte Folgen.
Als in der Schlussphase Schneuwlys Schuss nach einem Fehler von Servette-Goalie Frick nur ans Aussennetz geht, ist klar: Der FC Aarau geht nach dem ersten Spiel als Verlierer vom Platz.
Trotz Niederlage: Die Zuversicht bleibt
Keine Konter, wie das gegen diesen ultradefensiven Gegner zu erwarten war, führten zu den Gegentoren. Sondern zwei individuelle Fehler von Obexer und Frontino. Ein Überbleibsel der vergangenen Saison, das die Aarauer in der Sommerpause scheinbar nicht losgeworden sind...
Trotz Niederlage: Der Auftritt des "neuen" FC Aarau macht zuversichtlich. Statt nach dem Rückstand den Kopf hängen zu lassen, versuchten die Spieler bis tief in die Nachspielzeit alles. Zudem war im ersten Spiel die Philosophie von Trainer Patrick Rahmen offensichtlich: Der FC Aarau will mit vertikalem Spiel nach vorne zum Erfolg finden, dröges Ballgeschiebe kam gegen Servette nie auf.
Rahmen fand nach dem Schlusspfiff denn auch grösstenteils lobende Worte: "Die Mannschaft hat alles versucht und sich nie aufgegeben. Wir hatten genügend Chancen, um in Führung zu gehen. Der einzige Vorwurf, den ich machen kann, ist Art und Weise der Gegentore. Wir wollten alle mit einem guten Resultat die Saison lancieren, das ist uns leider nicht gelungen. Im nächsten Spiel in Winterthur müssen wir die Fehler abstellen und vorne effizienter werden."
FC Aarau – Servette FC 0:2 (0:2)
Brügglifeld : 3‘481 Zuschauer
Schiedsrichter : Lionel Tschudi
Tore : 2‘ Farrugia (1:0), 28‘ M. Stevanovic (1:1), 54‘ Farrugia (2:1)
Servette FC : Frick; Sauthier, Mfuyi, Rouiller, Severin; Routis (73‘ D. Stevanovic), Maccoppi (55‘ Imeri); Cognat, Wüthrich (64‘ Follonier), Lang; Schalk (49‘ Chagas)
FC Aarau : Deana; Leo (58‘ Almeida), Zverotic, Schindelholz; Hammerich (83‘ Pepsi); Giger, Frontino, Peyretti (76‘ Peralta), Obexer; Schneuwly, Tasar (83. Liechti)
Verwarnungen : 16‘ Frontino, 28‘ Wüthrich, 34‘ Maccoppi, 65‘ Schindelholz, 70‘ Imeri, 78‘ Tasar
Bemerkungen : Servette ohne Antunes, Cespedes (Verletzt), Alphonse, Sarr, M. Stevanovic (Rekonvaleszent), Willie (Nicht im Aufgebot); Aarau ohne Jäckle, Mehidic, Misic, Rossini, Thaler (Verletzt), Ramadani (Rekonvaleszent).
Den Matchbericht findet ihr hier!
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