Der FC Vaduz holt den vierten Punkt in dieser noch jungen Challenge-League-Saison. Gegen Servette tat sich das Team von Trainer Roland Vrabec lange schwer und musste auch lange einem Rückstand nachlaufen.
Am Ende war es wieder eine Standardsituation, aus der der FC Vaduz ein Tor erzielte. Nach einem gut gespielten Vaduzer Angriff wussten sich die Gäste aus der Westschweiz am Ende nur mit einem Foul zu helfen. Aus gut 25 Metern nahm Ciccone Mass auf Neuzugang Tomislav Puljic und der versenkte von der linken Seite aus den Ball per Kopf im Tor von Genf-Goalie Jérémy Frick. Der Neuzugang beim FC Vaduz lief geschickt von den Abwehrspielern weg und hatte so Platz und Zeit, um den Kopfball perfekt über den Genfer Schlussmann zu heben. Es war ein wichtiges Premierentor für ihn in seinem sechsten Spiel für den FC Vaduz – alle sechs hat er über die volle Distanz absolviert.
Wüthrich sorgte für die Führung
Diese Standardsituation in der 78. Spielminute war ausschlaggebend, dass der FC Vaduz am Ende doch noch einen Punkt auf dem Konto verbuchen konnte. Denn bereits in der 25. Minute hat Sébastien Wüthrich die Gäste aus der Westschweiz in Führung gebracht. Nach einem individuellen Fehler im Vaduzer Spielaufbau passte Matias Vitkieviez auf die Aussenbahn, wo Anthony Sauthier einige Meter gutmachen konnte. Etwa auf Höhe des Strafraums flankte er in die Mitte, wo Wüthrich ungedeckt zwischen den zwei Innenverteidigern Puljic und Thomas Konrad einen Platz gefunden hatte. Auch er versenkte die Kugel per Kopf im rechten Eck.
Das 1:0 war ein Treffer, der sich im Verlauf der ersten Halbzeit abgezeichnet hat. Der 17-fache Schweizer Meister kam gut ins Spiel, das bei knapp 30 Grad seinen Anfang nahm. Bereits kurz nach Anpfiff prüfte Vitkieviez FCV-Schlussmann Peter Jehle mit einem Kopfball, der diesen entschärfen konnte. In der Folge liessen die Westschweizer hinten wenig zu und zeigten ein gutes Kombinationsspiel. Bis auf den Führungstreffer gab es allerdings keine weitere Chance, die bis zum Ende gut gespielt war. Von den Vaduzern gab es in dieser – bis zu diesem Zeitpunkt – trockenen Spielphase immer wieder Bemühungen, offensiv etwas aufbauen zu wollen, doch es mangelte an der Vollendung.
Gewitter sorgte für Unterbrechung
Nach einer halben Stunde setzte über dem Rheinpark-Stadion dann der angekündigte Regen ein. Und in einer der ersten Aktionen mit dem Regen verletzte sich Maurice Brunner bei einem weiteren Versuch, offensiv etwas zu zeigen. Obwohl er zunächst hoffte, weitermachen zu können, war für ihn das Spiel nach dieser Aktion bereits beendet.
Und nur wenige Minuten nach dieser Verletzung von Brunner war die Partie dann vorerst für alle unterbrochen: Nachdem der Regen immer stärker wurde und sich über den Ostschweizer Bergen eine Gewitterfront mit nahen Blitzeinschlägen bemerkbar machte, entschied sich Schiedsrichter Vladimir Ovcharov aus Sicherheitsgründen, die Teams vorerst in die Kabinen zu schicken.
Damit gab es für FCV-Trainer Roland Vrabec eine erste Möglichkeit, den Spielern weitere Inputs für die restlichen sieben Minuten der ersten Halbzeit zu geben. Nach acht Minuten Pause war das Gröbste über das Stadion hinweggezogen und es konnte auf dem Rasen weitergehen – und zwar für die Genfer in Richtung Vaduzer Tor. Vier Minuten vor der Halbzeitpause hätte der Ex-Vaduzer Steven Lang das 2:0 machen können. Aus kurzer Distanz scheiterte er vom linken Pfosten aber an Goalie Peter Jehle. Und so ging es dann mit dem 1:0 zum zweiten Mal in die Kabinen.
Vaduz in 2. Halbzeit gefährlicher
Weiter ging es für die Vaduzer mit Aldin Turkes, der den wenig auffallenden Milan Gajic ersetzte. Und Turkes war es, der nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung den Ausgleich auf dem Fuss hatte. Goalie Frick konnte den nassen Ball nicht richtig festhalten und der frei herumliegende Ball landete vor den Füssen von Turkes. Aus gut sieben Metern verfehlte er das Tor jedoch knapp.
Nach gut einer Stunde Spielzeit mussten die Vaduzer dann bereits den dritten Wechsel vornehmen. Von Niederhäusern kam nach einem Zweikampf unglücklich auf dem Rasen auf und musste mit Atemnot vom Feld getragen werden. Für ihn agierte in der Folge Mario Bühler in der Innenverteidigung.
Kurz vor dem Ausgleichstreffer von Puljic hatte Coulibaly bereits eine weitere Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Sein Abschluss von der Strafraumgrenze blieb jedoch in der Defensive hängen. Und auch nach dem Ausgleich hatte Coulibaly Möglichkeiten auf dem Fuss. Nur kurz nach dem 1:1 wählte er mit seinem Abschluss wohl die schlechtere der zwei sich aufbietenden Varianten, denn auf der rechten Seite wäre Diego Ciccone völlig frei mitgelaufen.
In den Schlussminuten versuchten es die Gäste dann nochmals mit einer Druckphase, um die drei Zähler doch noch aus dem Fürstentum mitzunehmen. Richtig gefährlich werden konnten sie dabei aber nicht mehr. Damit blieb es bis zum Ende beim leistungsgerechten 1:1-Remis.
FC Vaduz – Servette FC 1:1 (0:1)
Rheinpark Stadion : 2‘089 Zuschauer
Schiedsrichter : Vladimir Ovcharov ; Benjamin Zürcher, Bastien Lengacher
Tore : 25‘ Wüthrich (0:1), 78‘ Puljic (1:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Sarr, Mfuyi, Le Pogam ; Imeri (81’ Barbosa), Fabry ; Vitkieviez (68’ Berisha), Wüthrich, Lang (79’ Lungoyi) ; Alphonse
FC Vaduz : Jehle ; von Niederhäusern (65‘ Bühler), Konrad, Puljic, Borgmann ; Muntwiler ; Brunner (38’ Kamber), Ciccone ; Gajic (46’ Turkes) ; Mathys, Coulibaly
Verwarnungen : 74‘ Mathys
Bemerkungen : Servette ohne Cadamuro, Cespedes, Doumbia, Hasanovic, D. Stevanovic (Verletzt). Caslei, Castanheira, Da Silva, Dumont, Kursner, Lécureux (Nicht im Aufgebot), M. Stevanovic (Noch nicht qualifiziert) ; Vaduz ohne Schirinzi (Gesperrt), Göppel (Krank), Costanzo, Felfel, Jüllich, Kaufmann, Pfründer, Sherko (Verletzt), Majer, Ospelt (Nicht im Aufgebot)
Die besten Szenen der Partie gibt’s hier im Video!
Quelle: (volksblatt.li / 31.07.2017 / Florian Hepberger)
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