Servette wendet Konkursverfahren ab

03.02.2012 00:00:00 | maroons

Servettes Probleme spitzen sich zu


Servette in akuten Geldnöten (nzz.ch vom 03.02.2012 / 16.00 Uhr)

Die wirtschaftlichen Probleme beim Servette FC weiten sich aus. Erst im allerletzten Moment hat der Klub am Freitag ein angedrohtes Konkursverfahren abwenden können, doch sind damit keineswegs alle ausstehenden Begehrlichkeiten vom Tisch.

Servette schuldet einem Reinigungsunternehmen, das für die Sauberkeit im Stade de Genève zuständig ist, rund 90'000 Franken. Die Rechnungen würden bis in den letzten August zurückgehen, liess Stéphane Guex verlauten, der Besitzer der Firma Cleantonic. Zunächst hatte Guex am Donnerstag angekündigt, Anfang nächster Woche ein Konkursbegehren gegen Servette stellen zu wollen. Kurz nach Freitagmittag informierte der Firmenanwalt dann aber, dass man vorderhand darauf verzichte, weil der Servette-Präsident Majid Pishyar am Morgen die bei einem Treffen vereinbarte erste Tranche von 30'000 Franken überwiesen habe. Der Rest müsse in den nächsten sieben Monaten abgestottert werden.


Pishyar nahm auf der klubeigenen Homepage dazu Stellung und erklärte, dass man wegen der langen Winterpause ohne wesentliche Einnahmen geblieben und deswegen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten sei. Gleichzeitig beklagte er sich darüber, dass dem Klub nahestehende Personen nicht mehr Verständnis für die Probleme des Vereins aufbringen würden. Guex, der von 1985 bis 1992 bei Servette spielte, begründete sein Vorgehen gegenüber der «Tribune de Genève» damit, dass seine Firma 60 Prozent der Einnahmen im Stade de Genève erziele und er bei einem weiteren Zahlungsausfall zwölf Angestellte hätte auf die Strasse stellen müssen. Der Schritt sei keineswegs leicht gefallen.

Nun vermochte Majid Pishyar mit der Anzahlung einen möglichen Konkurs vorerst abzuwenden, doch droht dem Verein weiteres Ungemach. Der vorzeitig entlassene Trainer Joao Alves fordert eine Million Franken für Löhne und Prämien, weil sein Vertrag noch bis Sommer 2013 gültig ist. Servette soll der Stadt Genf noch immer rund 100'000 Franken für Strom- und Wasserkosten im Stadion schulden. Und auch ein Dutzend Angestellte der Nachwuchs-Akademie soll noch immer auf seine Gehälter warten. / http://www.nzz.ch


/peter