Servette in Norwegen - Ausser Spesen nix gewesen & Mbabu zu den Profis

09.08.2012 00:00:00 | maroons

Aus der Traum von Europa


Für Servette hiess es heute Abend: „Alles oder nichts!“, wenn es um die Europa League geht. Nachdem vor Wochenfrist nur ein 1:1 aus dem Heimspiel resultierte, waren die Mannen von João Alves gezwungen, mindestens ein Tor zu erzielen, wenn sie eine Runde weiter kommen wollten.

Begleitet von zirka 10 Maroonern, starteten die Grenats, bei denen Moutinh und Paratte überraschend in der Startelf standen, im Lerkendal Stadion gleich mit einem Ausrufezeichen. Der eben erwähnte Moutinho prüfte Goalie Örlund mit einem „Hammer“ aus der Distanz. Das Feuer war also schnell entfacht, leider erlosch es aber auch fast so schnell wieder, denn Servette war in der ersten Halbzeit offensivquasi inexistent, Rosenborg, das sich den Heimvorteil nicht anmerken liess, brachte auch kaum ein Bein vor das andere. Kurzum gesagt, es war ein Grottenkick.
Nachdem der Irische Schiedsrichter Doyle die beiden Teams, bei etwas kühleren Temperaturen als noch vor einer Woche in der Schweiz, zum Pausentee geboten hatte, erhoffte man sich als Zuschauer, sei dies im Stadion oder am Live-Stream, eine Leistungssteigerung beider Mannschaften, oder zumindest eine der Gäste. – Und, siehe da! Sie kam – einigermassen. Servette kam frischer aus der Garderobe und versuchte sich in einer kurzen Druckphase nach vorne zu passen, wobei das Problem hier schon genannt sei – das Passen! Im Angriffsspiel gingen viel zu viele Bälle durch unnötige Fehlpässe verloren. Es sollte sich am Ende strafen.
Rosenborg hatte eine knappe Viertelstunde Mühe, die Genfer vom Strafraum weg zu halten und beschränkte sich deshalb bloss auf Konterangriffe.
Nach einer Stunde sollte so einer auch fast zu einem Tor führen. Ein schneller Angriff der Norweger bescherte ihnen einen Eckball. Dieser wurde wuchtig zur Mitte getreten, wo sich Ex-Bundesligastürmer Rade Prica plötzlich völlig alleine vor Barroca wieder fand und das Leder fast schon unglaublich neben das Tor setzte. Von nun an war das Spiel wieder völlig ausgeglichen, wobei beide Teams wieder enttäuschten. Moutinho brachte aus unserer Sicht nochmals einen gefährlichen Schuss auf das Tor der Trondheimer, Høiland und Prica scheiterten auf der Gegenseite.
Kurz vor Schluss überschlugen sich die Ereignisse fast ein bisschen, als erst Rüli nach einem gekonnten Dribbling einen Weitschuss knapp am Tor vorbei zirkelte und im Gegenangriff RBK-Stürmer Henriksen alleine auf das Tor von Barroca ziehen konnte und dem Goalie den Ball fast schon freiwillig in die Hände spielte.
Spätestens nach dieser Aktion war den Norwegern wohl klar geworden, dass es heute wohl nichts mit einem erfolgreich Torabschluss wird. Deshalb spielten sie die 90 Minuten ruhig runter und ziehen damit verdient in die nächste Runde, wobei einem das „verdient“ wie ein Kloss im Hals stecken bleibt, wenn man das Gezeigte analysiert.
Als Randnotiz anzufügen ist noch der Platzverweis von Marcos De Azevedo, der nach dem Abpfiff den Schiedsrichter verbal angriff und nun mit einer saftigen Busse rechnen muss.

So fliegen unsere Servettiens mit leeren Händen, aber voller Erinnerungen an die zwei Auswärtsspiele und die Erfahrungen, welche man gemacht hat.
Von nun an heisst es aber „Mission Klassenerhalt“ und die Doppelbelastung Super- und Europa League kann nicht mehr gebracht werden. Jetzt müssen einfach nur noch Punkte her! Am besten gleich nächsten Sonntag in Zürich gegen GC!



Rosenborg BK – Servette FC 0:0 (0:0)

Lerkendal Stadion : 6‘725 Zuschauer
Schiedsrichter : Neil Doyle ; Allen Lynch, Dermot Broughton
Tore : /

Servette FC : Barroca ; Gomes, Kouassi, Schneider, Moubandje (83’ Rüfli) ; Grippo, Pizzinat ; Pasche (72’ De Azevedo), Paratte (63’ Lang), Moutinho ; Karanovic

Rosenborg BK : Örlund ; Høiland, Rønning, Strandberg, Dorsin ; Svensson, Issah ; Doèkal, Henriksen, Fredheim Holm (83‘ Selnäs) ; Prica

Verwarnungen : 16’ Schneider, 82’ Grippo, 90‘+3 Kouassi
Rot : Nach Spielschluss – De Azevedo

Bemerkungen : Servette ohne Baumann, Diallo, Routis (Verletzt), Esteban, Kusunga, Mfuyi, Schlauri, Tréand (Rekonvaleszent), Eudis, Ramizi (Nicht spielberechtigt), Mbabu (Nicht im Aufgebot)



Wenigstens konnten die mitgereisten Fans sich selber feiern.

Mbabu neu in der 1. Mannschaft

Nachdem er bereits mehrere Male auf der Ersatzbank gesessen ist und er sogar den EL-Trip nach Armenien mitmachen durfte, wird der 18-jährige Abwehrspieler Kevin Mbabu offiziell in die 1. Mannschaft aufgenommen.
Der Schweizer U18-Internationale erhofft sich seine ersten Schritte in der Super League machen zu dürfen.

/peter