Nach 0:1-Niederlage gegen Servette: Der FC Aarau fällt ins Niemandsland: (aargauerzeitung.ch / 20.03.2017 09:11 Uhr / Ruedi Kuhn)
Nach dem 0:1 gegen Servette hat das Team kaum noch Chancen auf einen Platz in den Top 3. Die Aarauer kämpften und ackerten, erhielten dafür aber keinen Lohn. Auch Trainer Marco Schällibaum sagt: «Die Genfer waren effizienter als wir.»
Eine knappe Stunde ist im Brügglifeld vorbei. Aaraus Zoran Josipovic wird im Mittelkreis von einem Gegenspieler leicht zurückgehalten, verliert erst das Gleichgewicht und dann den Ball. Schiedsrichter Lukas Fähndrich pfeift nicht. Josipovic nervt sich gewaltig, verwirft die Hände und lässt seinem Frust freien Lauf. Ärgerlich das Ganze! Umso mehr, als dass Fähndrich Josipovic auch noch die gelbe Karte zeigt.
Der Frust bei Josipovic sitzt tief. Und nach dem Abpfiff von Spielleiter Fähndrich wird man das Gefühl nicht los, dass diese Szene Symbolcharakter für den Auftritt des FC Aarau gegen Servette hat. Man kämpfte, man rackerte, man betrieb einen grossen Aufwand. Am guten Willen, am Einsatz und am Laufvermögen fehlte es also nicht. Man versuchte alles, lehnte sich mit aller Macht gegen die Niederlage auf, aber irgendwie lief alles schief.
Sekunden vor Josipovics Ausraster nahm Marco Schällibaum einen Doppelwechsel vor. Der Trainer des FC Aarau brachte Alessandro Ciarrocchi und Daniele Romano. Sie ersetzten auf den Flügelpositionen Ivan Audino und Geoffrey Tréand. «Ich erhoffte mir von den zwei neuen Spielern eine Schubwirkung», sagte Schällibaum.
Viel investiert, nichts gewonnen
Tatsächlich! Ciarrocchi und vor allem Romano brachten auf den Seiten frischen Wind, sprich viel Zug in die Angriffsmaschinerie. Zählbares schaute allerdings nichts heraus. Patrick Rossini, Josipovic und Ciarrocchi vergaben gegen Ende der Partie der Reihe nach drei Topchancen. Rossini setzte einen Heber auf die Lattenoberkante, Josipovic rutschte in aussichtsreichster Position knapp am Ball vorbei und Ciarrocchi musste kurz vor Schluss mitansehen, wie sein Knaller von Servette-Torhüter Jérémy Frick auf fast mirakulöse Art und Weise pariert wurde.
«Wir haben viel investiert, wurden aber nicht belohnt», sagte Schällibaum. «Wir waren nicht schlechter als Servette, aber die Genfer waren effizienter», sagte FC-Aarau-Captain Olivier Jäckle. «Wir kombinierten gut, hatten aber in den letzten zwanzig Metern vor dem Tor des Gegners einfach zu wenig Durchschlagskraft», sagte Verteidiger Pascal Thrier. Kein Zweifel: Das FCA-Trio trifft mit den Analysen des Spiels den Nagel auf den Kopf.
Sechs Tage nach dem abgebrochenen Spiel gegen den FC Zürich kam der FC Aarau vor 3276 Zuschauern im Brügglifeld nur schwer in die Gänge. Eine Chance von Zoran Josipovic schon nach drei Minuten war der einzige Lichtblick aus Aarauer Sicht in der ersten Halbzeit. Ansonsten dominierte Servette, das die bisherigen sechs Spiele der Rückrunde alle gewonnen hatte und selbstbewusst in die Partie ging.
Die 1:0-Führung des Tabellendritten der Challenge League zur Pause entsprach denn auch dem Spielverlauf. Boris Cespedes erwischte Ulisse Pelloni nach knapp einer Viertelstunde mit einem zwar gut getretenen, aber durchaus haltbaren Freistoss aus 17 Metern.
In der zweiten Hälfte steigerte sich der FC Aarau deutlich, bot dem Gegner zwar die eine oder andere Konterchance an, war dem 1:1 aber nahe. Sehr nahe sogar.
FC Aarau – Servette FC 0:1 (0:1)
Brügglifeld : 3‘276 Zuschauer
Schiedsrichter : Lukas Fähndrich ; Jonas Erni, Benjamin Zürcher
Tore : 13‘ Cespedes (0:1)
Servette FC : Frick ; Sauthier, Mfuyi, Faug-Porret, Le Pogam ; Fabry, Cespedes ; Vitkieviez (79’ Doumbia), Alphonse (63‘ Hasanovic), Delley (75‘ Berisha) ; Nsamé
FC Aarau : Pelloni ; Markaj, Thrier, Nganga, Mehidic ; Jäckle; Tréand (58‘ Ciarrocchi), Audino (58‘ Romano) ; Wüthrich ; Jospiovic, Rossini
Verwarnungen : 34‘ Markaj, 40‘ Sauthier, 51‘ Alphonse, 56‘ Faug-Porret, 58‘ Josipovic, 70‘ Cespedes, 79‘ Vitkieviez
Bemerkungen : Servette ohne Cadamuro (Gesperrt), Maouche (Verletzt), Baumann, Caslei, Fargues, L. Gazzetta, Kursner, Sabaly, Shala, Yagan (Nicht im Aufgebot) ; Aarau ohne Besle, Burki, Peralta, Thaler (Verletzt), Corradi, Giger, Hemmi, Hunn, Tasar (Nicht im Aufgebot), 68‘ Lattenschuss von Rossini
/ peter
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