Ex-Servette-Spieler in Wettskandal verwickelt?

19.01.2011 00:00:00 | maroons

Neuville von Wett Pate schwer belastet

Im grössten Wettskandal der Fusssballgeschichte taucht erstmals der Name Oliver Neuville auf. Der gebürtige Tessiner soll bereit gewesen sein, Spiele

zu manipulieren.

Oliver Neuville soll auf zwei Abwehrspieler zurückgreifen können, die für jeweils 10 000 bis 15 000 Euro pro Spiel an der Manipulation mitwirken, behauptet Wettpate Ante Sapina. Wie «Bild» weiter berichtet, habe ihm ein türkischer Kollege, der mit Neuville befreundet ist, gesagt, dass der ehemalige Servette- und Borussia-Mönchengladbach-Profi oft zocke und Spielschulden habe. Weil die Borussia Sapinas Lieblingsverein ist, sei es aber nie zu Manipulationen gekommen. Die Schmiergelder wären ausserdem zu hoch gewesen.

Neuville lässt die Anschuldigungen nicht auf sich sitzen und wehrt sich vehement. «Das ist absoluter Unsinn. Wer das sagt, den werde ich verklagen. Durch so etwas lasse ich meinen Namen nicht beschmutzen. Ich habe niemals gezockt, höchstens mal um 50 Euro. Wenn jemand behauptet, ich hätte Spielschulden, ist das gelogen.»

Nati-Details verraten? 

Neuville soll auch beim DFB als Komplize eine Rolle gespielt haben. Gemäss Sapina habe der ehemalige Nati-Spieler taktische Anweisungen aus der Kabine verraten. Im speziellen Fall ging es darum, dass der ehemalige Trainer Jürgen Klinsmann seinem Captain Michael Ballack gesagt habe, er solle beim Gewinn der Platzwahl immer dem Gegner den Anstoss überlassen. Sapina gab an, er habe mehrfach darauf gesetzt, dass der deutsche Gegner Anstoss hat und so bis zu 30 000 Euro gewonnen. 

Auch diesen Vorwurf bestreitet Neuville und bekommt von Klinsmann Unterstützung. «Es gab nie eine solche Anweisung. Die Platzwahl übernimmt der Kapitän – ausser, wenn zum Beispiel die Witterungsverhältnisse eine Rolle spielen sollten. Dann gibt der Trainer eventuell noch einen Hinweis. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass so etwas bei einer WM vorkommen kann.» 

Regeländerung entlastet Neuville

Der gebürtige Tessiner scheint mindestens bei den Nati-Vorwürfen unschuldig zu sein. Seit einer Regeländerung 1997 kann der siegreiche Kapitän bei der Platzwahl nur bestimmen, auf welches Tor gespielt wird. Den Anstoss erhält automatisch der Platzwahl-Verlierer. Also kann es so gar keine Manipulation gegeben haben.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussball/Neuville-schwer-belastet/story/13057341

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/2011/01/19/wettpate/belastet-oliver-neuville.html

  

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