Pleite, Pech und Pannen in Locarno
17.05.2011 00:00:00 | maroons
Locarno bleibt für Servette ein schlechtes Pflaster
Nach dem überragenden 6:0 vom Mittwoch gegen Lugano war es nicht allzu schwer, die Leute zu einer Reise nach Locarno zu überreden. Von den Maroons waren mindestens 21 Nasen vor Ort, um Servette an die Tabellenspitze zu begleiten.
Auf der mehr oder weniger sehr langen Hinfahrt, unter anderem auch durch das Toggenburg, war die Stimmung allseits gut. ;-)
Man war im Auto und im Zug ja vor dem schlechten Wetter in der Deutschschweiz geschützt.
In Locarno schien dann die Sonne und das Spiel wurde bei starkem Windgang angepfiffen.
Der Start verlief äusserst positiv, wenn man sich als Fan von Servette bezeichnet. Denn bereits in der 4. Minute stand Esteban nach einem Doppelpass mit Eudis alleine vor dem Locarno-Tor und schob zum 0:1 ein.
Doch die Freude nach dem Treffer währte nur kurz. Denn schon in der 7. Minute lancierten die Tessiner ihren ersten gefährlichen Angriff. Hassell flankte in den Servette-Strafraum, wo Sadiku den Ball unbedrängt an den Pfosten schoss. Der Abpraller flog gleich wieder in die Füsse des Albaners, für den es jetzt kein Problem mehr war, den Ball zum 1:1 ins leere Tor zu spielen.
Die gute Ausgangslage war also schnell wieder verspielt und Servette musste den erneuten Torerfolg suchen.
Nach etwa einer Viertelstunde erreichte eine Flanke Rüflis den Kopf von Eudis, welcher zu Esteban weiterleiten wollte. Locarnos Torhüter Mitrovic war jedoch auf dem Posten und war vor dem SFC-Angreifer am Ball.
Knapp 10 Minuten nach dieser Aktion waren es wieder der Brasilianer und der Schweiz-Spanier, die für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten sorgten. Eudis spielte den Ball mit der Hacke in den Lauf von Esteban, welcher gleich zum Schuss ansetzen wollte, seinen Schuss aber in der Person von Maccoppi geblockt sah.
Jetzt war wieder Zeit für einen Angriff der Tessiner. Nach einem hohen Ball in die Spitze köpfte Sadiku zu Hassell, dieser profitierte vom katastrophalen Abwehrverhalten der Genfer um Gonzalez, Mendes und Schneider und schoss Locarno nach 29 Minuten mit 2:1 in Front. Ein vielumjubelter Treffer, ging es für Locarno ja um den Klassenerhalt.
Jetzt ging es für den SFC aber um die Wurst, wollte man den 0:5 Ausrutscher von Vaduz gegen Wohlen ausnützen.
Kurz vor der Pause kam dann die Chance zum Ausgleich. Esteban drückte aus der Distanz ab, Mitrovic liess nach vorne abprallen und Eudis stand ganz alleine vor dem speerangelweit geöffneten Tor. Anstelle aber den Ball im Tor unterzubringen, hämmerte die Nummer 27 übers Tor! Solche Chancen müssen einfach genutzt werden, wenn man im Aufstiegskampf steckt.
Vor dem Pausentee gab es dann auf beiden Seiten noch eine weitere Möglichkeit aus der Distanz, Esteban und gleich darauf Sadiku trafen aber beide nicht ins Netz.
Dann war Pause und nach einer kurzen Verschnaufspause ging es weiter.
Jedoch nicht lange. Zumindest für Servettes Pedro Mendes, der nach einem Luftduell verletzt liegen blieb und für den Rest der Saison ausfallen wird. Für ihn kam Christopher Routis ins Spiel.
Dann gabs wieder Zündstoff für den nervösen Servettien. Ein Abstoss von Mitrovic landete in den Füssen von Eudis, der sich im Laufduell gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und alleine vor dem Goalie den Ball am Tor vorbei lupfte. Wieder eine 100-Prozentige Chance, die ungenutzt blieb.
In Minute 56 durfte Rüfli einen Freistoss treten. Das Leder flog in den Strafraum, wo es plötzlich vor den Füssen von Routis lag, welcher schnell reagierte und es zum 2:2 ins Netz hämmerte. Es keimte wieder Hoffnung auf.
Und diese Hoffnung wurde sogleich gestärkt, als Mitrovic von Esteban zu einer starken Parade gezwungen wurde und die erneute Servette-Führung nur haarscharf vermeiden konnte.
Nun, wir schreiben die 67. Minute, kam wieder einer der Momente aus der Kategorie „Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten“, Locarno war im Angriff mit Sadiku. Dieser schoss von der linken Seite und Routis fälschte das Geschoss so unglücklich ab, dass es über dem schlecht positionierten Gonzalez zum 3:2 im Tor einschlug. Das war so ziemlich das absolute Horrorszenario an diesem Tag.
Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Erst aber eine weitere Tormöglichkeit für die Grenats 5 Minuten nach dem dritten Gegentreffer. Der mittlerweile eingewechselte De Azevedo flankte gefühlvoll in die Sturmspitze, wo Esteban mit dem Kopf zur Stelle war und Mitrovic erneut zu einer super Parade zwang.
In der Folge ging dann auf beiden Seiten gar nichts mehr. Locarno stand hinten rein und bei Servette „humpelte“ Alleinunterhalter Esteban nur noch auf dem Platz herum. Es sollte sich später herausstellen, dass es sich um eine Zerrung im Adduktorenbereich handelt und unsere Nummer 16 die nächsten 2 Spiele ziemlich sicher von der Tribüne aus verfolgen wird. Eventuell könnte es noch für die Barrage reichen, aber man sollte nicht davon ausgehen.
Jetzt aber wieder zum Spiel. In der Nachspielzeit spielten sich noch ein paar unrühmliche Szenen auf dem Feld ab. Zuerst verabschiedete sich Locarnos Francisco Aguirre vier Minuten nach seiner Einwechslung vorzeitig unter die Dusche, nachdem er Vincent Rüfli in einem überharten Tackling den Ellbogen ins Gesicht gerammt hatte.
Zwei Minuten später folgte ihm Eudis nach einer selten dämlichen Aktion gegen einen gegnerischen Verteidiger. Dem Brasilianer brannten die Sicherungen durch und er darf nach seinem Tritt in die Bauchregion des Gegners die nächsten 2 Spiele neben Esteban auf der Tribüne Platz nehmen.
Wenige Sekunden später war Schluss und die enttäuschten Maroons schritten nach kurz ausfallendem Applaus enttäuscht von dannen.
Die Heimreise verging dann dementsprechen wenig euphorisch, obwohl man nicht die ganze Zeit von einer schlechten Stimmung reden konnte. Man ist sich ja Niederlagen in Locarno von den letzten Jahren her gewohnt. Aber diesesmal gings halt um den Aufstieg.
Irgendwann spät in der Nacht war dann jeder Mal zu Hause und wusste am nächsten Tag auch, dass es nach dem Sieg von Lausanne-Sport gegen Lugano nochmals extrem eng wird.
Sei es wie es wolle, ALLE AM SAMSTAG GEGEN CHIASSO NACH GENF!!!!
FC Locarno – Servette FC 3:2 (2:1)
Stadio comunale Lido : 1‘340 Zuschauer
Schiedsrichter : Sascha Amhof
Tore : 4‘ Esteban (0:1), 7’ Sadiku (1:1), 29’ Hassell (2:1), 56’ Routis (2:2), 67’ Sadiku (3:2)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Schneider, Mendes (53’ Routis), Moubandje ; Pont (55’ Camará), Nater ; Vitkieviez (69’ De Azevedo), Esteban, Karanovic ; Eudis
FC Locarno : Mitrovic ; Decarli, Ziccardi, Diallo ; Milani, Maccoppi (82’ Milosevic), Rapp (59’ Caballero), Facchinetti, Fermino ; Hassell (89’ Aguirre), Sadiku
Verwarnungen : 30’ Milani, Hassell, 57’ Fermino, 81‘ Rüfli, 88‘ De Azevedo
Rot : 93‘ Aguirre, 95‘ Eudis
Bemerkungen : Servette ohne Kouassi (Gesperrt), Baumann, Guedes, Maric, Novelle, Pizzinat, Varela (Verletzt), Ajdini, Moutinho, Piccirillo, Poceiro (Nicht im Aufgebot) ; Locarno ohne Marchesano (Gesperrt), Pusterla, Sulmoni (Verletzt), Monighetti, Ac. Touré (Nicht im Aufgebot), 7‘ Schuss von Sadiku an den Pfosten
Wer sich die Aufzeichnung vom S-TV antun möchte, kann dies hier tun:
http://www.servettefc.ch/fr/fanzone/player.php?video_id=118
/peter
Nach dem überragenden 6:0 vom Mittwoch gegen Lugano war es nicht allzu schwer, die Leute zu einer Reise nach Locarno zu überreden. Von den Maroons waren mindestens 21 Nasen vor Ort, um Servette an die Tabellenspitze zu begleiten.
Auf der mehr oder weniger sehr langen Hinfahrt, unter anderem auch durch das Toggenburg, war die Stimmung allseits gut. ;-)
Man war im Auto und im Zug ja vor dem schlechten Wetter in der Deutschschweiz geschützt.
In Locarno schien dann die Sonne und das Spiel wurde bei starkem Windgang angepfiffen.
Der Start verlief äusserst positiv, wenn man sich als Fan von Servette bezeichnet. Denn bereits in der 4. Minute stand Esteban nach einem Doppelpass mit Eudis alleine vor dem Locarno-Tor und schob zum 0:1 ein.
Doch die Freude nach dem Treffer währte nur kurz. Denn schon in der 7. Minute lancierten die Tessiner ihren ersten gefährlichen Angriff. Hassell flankte in den Servette-Strafraum, wo Sadiku den Ball unbedrängt an den Pfosten schoss. Der Abpraller flog gleich wieder in die Füsse des Albaners, für den es jetzt kein Problem mehr war, den Ball zum 1:1 ins leere Tor zu spielen.
Die gute Ausgangslage war also schnell wieder verspielt und Servette musste den erneuten Torerfolg suchen.
Nach etwa einer Viertelstunde erreichte eine Flanke Rüflis den Kopf von Eudis, welcher zu Esteban weiterleiten wollte. Locarnos Torhüter Mitrovic war jedoch auf dem Posten und war vor dem SFC-Angreifer am Ball.
Knapp 10 Minuten nach dieser Aktion waren es wieder der Brasilianer und der Schweiz-Spanier, die für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten sorgten. Eudis spielte den Ball mit der Hacke in den Lauf von Esteban, welcher gleich zum Schuss ansetzen wollte, seinen Schuss aber in der Person von Maccoppi geblockt sah.
Jetzt war wieder Zeit für einen Angriff der Tessiner. Nach einem hohen Ball in die Spitze köpfte Sadiku zu Hassell, dieser profitierte vom katastrophalen Abwehrverhalten der Genfer um Gonzalez, Mendes und Schneider und schoss Locarno nach 29 Minuten mit 2:1 in Front. Ein vielumjubelter Treffer, ging es für Locarno ja um den Klassenerhalt.
Jetzt ging es für den SFC aber um die Wurst, wollte man den 0:5 Ausrutscher von Vaduz gegen Wohlen ausnützen.
Kurz vor der Pause kam dann die Chance zum Ausgleich. Esteban drückte aus der Distanz ab, Mitrovic liess nach vorne abprallen und Eudis stand ganz alleine vor dem speerangelweit geöffneten Tor. Anstelle aber den Ball im Tor unterzubringen, hämmerte die Nummer 27 übers Tor! Solche Chancen müssen einfach genutzt werden, wenn man im Aufstiegskampf steckt.
Vor dem Pausentee gab es dann auf beiden Seiten noch eine weitere Möglichkeit aus der Distanz, Esteban und gleich darauf Sadiku trafen aber beide nicht ins Netz.
Dann war Pause und nach einer kurzen Verschnaufspause ging es weiter.
Jedoch nicht lange. Zumindest für Servettes Pedro Mendes, der nach einem Luftduell verletzt liegen blieb und für den Rest der Saison ausfallen wird. Für ihn kam Christopher Routis ins Spiel.
Dann gabs wieder Zündstoff für den nervösen Servettien. Ein Abstoss von Mitrovic landete in den Füssen von Eudis, der sich im Laufduell gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und alleine vor dem Goalie den Ball am Tor vorbei lupfte. Wieder eine 100-Prozentige Chance, die ungenutzt blieb.
In Minute 56 durfte Rüfli einen Freistoss treten. Das Leder flog in den Strafraum, wo es plötzlich vor den Füssen von Routis lag, welcher schnell reagierte und es zum 2:2 ins Netz hämmerte. Es keimte wieder Hoffnung auf.
Und diese Hoffnung wurde sogleich gestärkt, als Mitrovic von Esteban zu einer starken Parade gezwungen wurde und die erneute Servette-Führung nur haarscharf vermeiden konnte.
Nun, wir schreiben die 67. Minute, kam wieder einer der Momente aus der Kategorie „Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten“, Locarno war im Angriff mit Sadiku. Dieser schoss von der linken Seite und Routis fälschte das Geschoss so unglücklich ab, dass es über dem schlecht positionierten Gonzalez zum 3:2 im Tor einschlug. Das war so ziemlich das absolute Horrorszenario an diesem Tag.
Doch es sollte noch schlimmer kommen.
Erst aber eine weitere Tormöglichkeit für die Grenats 5 Minuten nach dem dritten Gegentreffer. Der mittlerweile eingewechselte De Azevedo flankte gefühlvoll in die Sturmspitze, wo Esteban mit dem Kopf zur Stelle war und Mitrovic erneut zu einer super Parade zwang.
In der Folge ging dann auf beiden Seiten gar nichts mehr. Locarno stand hinten rein und bei Servette „humpelte“ Alleinunterhalter Esteban nur noch auf dem Platz herum. Es sollte sich später herausstellen, dass es sich um eine Zerrung im Adduktorenbereich handelt und unsere Nummer 16 die nächsten 2 Spiele ziemlich sicher von der Tribüne aus verfolgen wird. Eventuell könnte es noch für die Barrage reichen, aber man sollte nicht davon ausgehen.
Jetzt aber wieder zum Spiel. In der Nachspielzeit spielten sich noch ein paar unrühmliche Szenen auf dem Feld ab. Zuerst verabschiedete sich Locarnos Francisco Aguirre vier Minuten nach seiner Einwechslung vorzeitig unter die Dusche, nachdem er Vincent Rüfli in einem überharten Tackling den Ellbogen ins Gesicht gerammt hatte.
Zwei Minuten später folgte ihm Eudis nach einer selten dämlichen Aktion gegen einen gegnerischen Verteidiger. Dem Brasilianer brannten die Sicherungen durch und er darf nach seinem Tritt in die Bauchregion des Gegners die nächsten 2 Spiele neben Esteban auf der Tribüne Platz nehmen.
Wenige Sekunden später war Schluss und die enttäuschten Maroons schritten nach kurz ausfallendem Applaus enttäuscht von dannen.
Die Heimreise verging dann dementsprechen wenig euphorisch, obwohl man nicht die ganze Zeit von einer schlechten Stimmung reden konnte. Man ist sich ja Niederlagen in Locarno von den letzten Jahren her gewohnt. Aber diesesmal gings halt um den Aufstieg.
Irgendwann spät in der Nacht war dann jeder Mal zu Hause und wusste am nächsten Tag auch, dass es nach dem Sieg von Lausanne-Sport gegen Lugano nochmals extrem eng wird.
Sei es wie es wolle, ALLE AM SAMSTAG GEGEN CHIASSO NACH GENF!!!!
FC Locarno – Servette FC 3:2 (2:1)
Stadio comunale Lido : 1‘340 Zuschauer
Schiedsrichter : Sascha Amhof
Tore : 4‘ Esteban (0:1), 7’ Sadiku (1:1), 29’ Hassell (2:1), 56’ Routis (2:2), 67’ Sadiku (3:2)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Schneider, Mendes (53’ Routis), Moubandje ; Pont (55’ Camará), Nater ; Vitkieviez (69’ De Azevedo), Esteban, Karanovic ; Eudis
FC Locarno : Mitrovic ; Decarli, Ziccardi, Diallo ; Milani, Maccoppi (82’ Milosevic), Rapp (59’ Caballero), Facchinetti, Fermino ; Hassell (89’ Aguirre), Sadiku
Verwarnungen : 30’ Milani, Hassell, 57’ Fermino, 81‘ Rüfli, 88‘ De Azevedo
Rot : 93‘ Aguirre, 95‘ Eudis
Bemerkungen : Servette ohne Kouassi (Gesperrt), Baumann, Guedes, Maric, Novelle, Pizzinat, Varela (Verletzt), Ajdini, Moutinho, Piccirillo, Poceiro (Nicht im Aufgebot) ; Locarno ohne Marchesano (Gesperrt), Pusterla, Sulmoni (Verletzt), Monighetti, Ac. Touré (Nicht im Aufgebot), 7‘ Schuss von Sadiku an den Pfosten
Wer sich die Aufzeichnung vom S-TV antun möchte, kann dies hier tun:
http://www.servettefc.ch/fr/fanzone/player.php?video_id=118
/peter