4:3-Sieg im letzten Testspiel & GĂ©rard Castellas Saisonvorschau

14.07.2011 00:00:00 | maroons
Zittersieg gegen Urania

Ein mit diversen Ersatz- und Testspielern bestücktes Servette gewann gestern Abend ein Testspiel gegen Urania Genf etwas gar knapp mit 4:3 nach zwischen zeitlicher 3:0-Führung.
 
Das Spiel startete mit einem frühen Treffer von Esteban, nachdem die Urania-Verteidigung „gepennt“ hatte.
Servette war ganz klar die bessere Mannschaft und kam kurze Zeit später wieder mit Esteban, aber auch durch Testspieler Cousin und Maric zu drei weiteren Chancen.
Nach 25 Minuten, Urania verlor mittlerweile einen Verteidiger wegen einer Notbremse, stand es dann schon 2:0 als Karanovic den Ball zu Esteban spielte und dieser ihn wieder im Tor unterbringen konnte.
3 Minuten danach tänzelte wieder ein herausragender Esteban den gegnerischen Torhüter aus und verwandelte zum 3:0.
Nach knapp 40 Minuten konnte Urania den Anschlusstreffer erzielen.
Auch das 3:2 sollte noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fallen. Die Servette-Abwehr machte plötzlich nicht mehr so einen guten Eindruck.
Mit diesem 3:2 gings dann in die Pause.
Nach Wiederaufnahme der Partie kam Urania endgültig ins Spiel. SFC-Keeper Monteiro musste ein ums andere Mal beherzt eingreiffen und zeigte, dass er ein sicherer Ersatzmann ist, falls Gonzalez oder Barroca nicht einsatzfähig sein würden.
Nach 58 Minuten dann aber wieder etwas Positiveres. Eudis vernascht seinen Gegenspieler und trifft zum 4:2.
Das Spiel lief nun vor sich hin und immer mehr Spieler des Team GSC kamen zu Einsatzminuten.
Auch Goalie Monteiro sollte noch ersetzt werden.
Sein Ersatzmann Moreira, musste dann aber auch nochmals hinter sich greifen, als ein langer Ball nicht von der Abwehr geklärt werden konnte und ein Urania-Stürmer ihn im Tor unterbrachte.
Mit diesem 4:3 war dann aber endglültig schluss, und man darf gespannt sein, wie das Spiel vom Sonntag ablaufen wird.
Dann wird auch Patrik Baumann wieder dabei sein. Er gab gestern sein Comeback.
 
 
Servette FC – FC Urania Genève Sport 4:3 (3:2)
 
Stade de Balexert : 450 Zuschauer
Schiedsrichter : ?
 
Tore : ?’ Esteban (1:0), 25‘ Esteban (2:0), 28‘ Esteban (3:0), 38‘ ? (3:1), 45‘+2 ? (3:2), 58‘ Eudis (4:2), 90‘+5 ? (4:3)
 
Servette FC : Monteiro (90‘ Moreira) ; M’Futi, Baumann (46‘ Moutinho), Schneider (80’ Da Roxa), Maric ; Varela (67‘ Soares), Pont, Fall, Karanovic (80‘ Gross) ; Esteban (46‘ Ilan), Cousin (46‘ Eudis)
 
Verwarnungen : /
Rot : 15’ ? (Urania)
 
Bemerkungen : Servette ohne Barroca, Novelle (Verletzt), De Azevedo, Kouassi, Moubandje, Nater, Pizzinat, Routis, Rüfli, Vitkieviez, Yartey (Nicht im Aufgebot)
 
 
 
Castella: «Genf wartet auf den grossen Fussball
 
1999 gewann Servette den letzten seiner bislang 17. Meistertitel. Der Trainer hiess damals Gérard Castella, der heute beim SFV angestellt ist und die U-19-Auswahl betreut. Der 58-Jährige rechnet damit, dass die Genfer bald wieder ganz vorne mitmischen wollen.
 
Gérard Castella, ist in Genf die Vorfreude auf die Axpo Super League spürbar?
Und wie! Es ist lange ziemlich her, seit Servette erstklassig war. Die Erwartungen sind enorm. Das lässt sich allein daran erkennen, dass in der Barrage gegen Bellinzona 23'000 Menschen im Stadion waren. Das hat eine wahnsinnige Aussagekraft. Die Stadt wartet darauf, endlich wieder den grossen Fussball zu sehen. Der Genfer mag grosse Events.
 
Was meinen Sie konkret, wenn Sie von enormen Erwartungen reden?
Es herrscht durchaus ein realistisches Denken. Auch die Zuschauer wissen, dass es im ersten Jahr primär darum geht, sich zu etablieren und das Gleichgewicht zu finden. Falsch wäre es, nun das Gefühl zu haben, als Aufsteiger unbedingt ganz vorne mitmachen zu müssen. Aber in ein, zwei Jahren wird es der Ehrgeiz des Klubs und seines Umfeldes sein, sich am Titelkampf zu beteiligen. Dann wird der Angriff lanciert. Es war schon immer der Anspruch von Servette, nicht nur eine Nebenrolle zu spielen.
 
Geht es auch um die Vorherrschaft am Genfersee?
Das ist unbedeutend. Die Genfer sind zufrieden, wieder in der Axpo Super League zu sein, in Lausanne sind sie es auch. Ausserdem werden die wahren Derbys nicht gegen Lausanne ausgetragen, sondern gegen Sion. Das ist der grosse Rivale in der Westschweiz. Das Publikum sehnt diese Begegnungen herbei.
 
Was zeichnet Trainer João Alves aus?
Seine immense Erfahrung, aber auch seine Menschlichkeit. Er geht mit den Leuten sehr herzlich um. Was er geleistet hat, verdient hohe Anerkennung. Alves übernahm die Mannschaft in einer schwierigen Situation und lieferte in den letzten zwei Jahren hervorragende Arbeit ab. Ihm traue ich auch in der Axpo Super League einiges zu.
 
Wer wird für Sie der Schlüsselspieler sein?
Julian Esteban kann der Schlüsselspieler werden - wenn seine körperliche Verfassung es zulässt und er sich nicht wieder verletzt. Esteban bringt eigentlich alles mit, um einer der besten Stürmer der Liga zu werden: Schnelligkeit, Torgefahr, er ist mit beiden Füssen stark. Ich kann ihm nur wünschen, dass er von Rückschlägen verschont bleibt.
 
Und wer ist für Sie Titelkandidat Nummer eins?
Den Young Boys traue ich sehr viel zu, weil sie mit Christian Gross einen hervorragenden Trainer erhalten haben. Ich mag seine Persönlichkeit, sein Charisma. Ausserdem haben die Berner intelligente Transfers getätigt. Natürlich gehört auch der FC Basel zum Kreis der grossen Titelfavoriten. Der FC Sion hat sich gut verstärkt, ihm gebe ich Aussenseiterchancen. Insgesamt erwarte ich eine sehr ausgeglichene Mannschaft auf einem sehr guten Niveau. / http://www.football.ch
 
/peter