Karanovic-Doublette und Baumann-Kopfball bringen 3 Punkte
Eine grosse Marooner-Truppe präsentierte sich beim ersten Auswärtsspiel dieser Saison.
Die Anfahrt gestaltete sich sehr interessan, denn
Steini, nahe an Zürich lebend, löste sein Versprechen ein und holte mit einem doch recht grossen Umweg durch die Weiten des Kanton Solothurns
Peter an seinem
18. Geburtstag ab.
Nach einem kühlen (!) Bier im Hause Peter gings ab mit dem Zug an den Match.
An fast jeder Haltestelle kamen immer mehr Personen zu der Gruppe, welche sich vor dem
Letzigrund nocheinmal stark vergrösserte.
30 Franken kostete dann der Eintritt, der bei den Männern sogar einen Prostatacheck beinhaltete, der am Eingang vom freundlichen Security-Personal sogleich durchgeführt wurde. Einfach ein Schnäppchen so ein Billet im Sportpark Letzigrund.
Zum Start gabs dann gleich etwas Erfreuliches. Zürich blieb nämlich fast eine halbe Stunde lang ohne gefährlichen Torschuss. Zwar kam man selbst, bis auf einen Volley-Versuch
Estebans nach
13 Minuten, auch nicht zu Grosschancen, doch im Vergleich zu Thun sind wir da schon lange mit 0:2 im Rückstand gewesen.
Weniger erfreulich war dann der Ausfall von
Christian Schlauri, der nach nur
36 Minuten verletzungsbedingt von
François Moubandje ersetzt werden musste. Dieser kam für die Fans ziemlich überraschend ins Spiel, denn Moubandje stand weder gegen Thun, noch in einem der Testspiele im Aufgebot. Er machte aber trotz fehlender Spielpraxis einen guten Match.
Es war nicht das Spiel der Chancen und so kam es, dass Zürich erst kurz vor der Pause die erste richtig zwingende Tormöglichkeit erhielt.
Margairaz stand nach einem Doppelpass mit
Mehmedi plötzlich alleine vor dem Tor und schoss aus dem Lauf heraus Torhüter
Gonzalez an den Kopf. Das hätte mit ein wenig mehr Glück auf heimischer Seite das 1:0 sein können.
So blieb es aber bis zur Pause beim 0:0 und man war gespannt, was in der zweiten Hälfte alles geboten werden wird.
Nachdem die Spieler ihre Verschnaufspause fertig hatten und man auf der Tribüne auch die Schnäppchenpreise am Essensbuffet kennengelernt hattte, gings weiter.
Eudis kam zu allgemeiner Überraschung schon zur Pause für den eigentlich nicht schwachen
Esteban ins Spiel.
Vielleicht waren auch die eigenen Mitspieler überrascht, denn Zürich kam nun besser ins Spiel.
Nach
50 Minuten musste
Gonzalez nämlich erneut in Extremis retten, als
Alphonse Mehmedi mit einem Doppelpass lancierte und dieser aus knapp 5 Metern zum Abschluss kam.
Zürich konnte auch danach den Druck aufrecht erhalten.
In der
61. Minute passte
Mehmedi auf den Flügel zum freistehenden
Philippe Koch. Der U21-Internationale flankte ins Zentrum, wo
Djuric mit einem herrlichen Seitfallzieher zum
1:0 für den FCZ traf. Dieser Treffer hatte sich abgezeichnet.
Servette versuchte sogleich zu reagieren. Erst prüfte
Nater Zürichs Torwart
Leoni aus der Distanz, dann zischte der Nachschuss von
Vitkieviez über die Latte.
Und plötzlich war was los im Letzi! Beim SFC wurde
Pizzinat durch
Karanovic ersetzt. Diese Umstellung in die Offensiv-Taktik brachte dem FCZ mehr Spielraum im Angriff. In der
66. Minute spielte
Djuric seinen Stürmer
Alphonse steil an. Dieser marschierte auf
Gonzalez zu, doch der behielt wie meistens einen kühlen Kopf und klärte auch diese heisse Situation ohne grösseren Schaden.
Nach
68 Minuten trat
Djuric einen Freistoss vor das Genfer Tor.
Mehmedi ging dort völlig vergessen und traf per Kopf zum
2:0. Dieses Tor war so richtig ärgerlich, da es zu verhindern gewesen wäre.
Etwas später, wir schreiben die
70. Spielminute, war Zeit für die Show von
Goran Karanovic.
Vitkieviez spielte
Karanovic herrlich mit einem hohen Pass in den Lauf an, dieser fackelte nicht lange vor dem gegnerischen Kasten und verkürzte auf
2:1.
Damit aber nicht genug.
2 Minuten nach dem Anschlusstreffer schickte
Eudis Moubandje an der Seintenlinie entlang.
Moubandje flankte in die Mitte, wo
De Azevedo mit der Brust für
Karanovic auflegte und dieser den Ball cool an
Leoni vorbei ins Tor schob! Das war das sensationelle
2:2!!!
Wir denken zurück an die letzte Saison und das Heimspiel gegen Schaffhausen. Dort drehten unsere Jungs das Spiel in kürzester Zeit komplett.
Und man rate was komme, richtig! Ein Freistoss von
Rüfli, ein Kopfball von
Baumann im Strafraum und ertönendes Jubelgeschrei aus dem Gästesektor. Das war das Tor zum
2:3 in der
76. Minute!!!
Zürich war baff und konnte nicht mehr reagieren.
Und so spielten die Servetteins das Spiel runter und durften sich aufgrund der starken Reaktion nach dem 2:0 verdient über die ersten 3 Punkte der Saison freuen.
Und die Marooner trugen die Freude nach kurzem Jubel mit der Mannschaft raus vor das Stadion und mitten in die Stadt.
Die Einen stiessen nochmals miteinander auf den „Dreier“ an, die anderen zog es weiter. Auf jeden Fall, freuen sich aber alle auf den nächsten Sonntag und das Auswärtsspiel bei
Waldis Young Boys.
FC Zürich – Servette FC 2:3 (0:0)
Letzigrund : 9‘200 Zuschauer
Schiedsrichter : Damien Carrel ; Sandro Pozzi, Jean Yves Wicht
Tore : 61’ Djuric (1:0), 68’ Mehmedi (2:0), 70’ Karanovic (2:1), 72’ Karanovic (2:2), 76’ Baumann (2:3)
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Baumann, Schneider, Schlauri (36’ Moubandje) ; Pizzinat (63‘ Karanovic) ; Vitkieviez, Kouassi, Nater, De Azevedo ; Esteban (46‘ Eudis)
FC Zürich : Leoni ; P. Koch, Barmettler (81‘ Drmic), Teixeira, Rodriguez ; Schönbächler (74‘ Nikci), Aegerter, Margairaz (77‘ Kukuruzovic), Djuric ; Mehmedi, Alphonse
Verwarnungen : 31’ Baumann
Bemerkungen : Servette ohne Barroca, Fall, Saleiro, Yartey (Nicht qualifiziert), Routis (Verletzt), Gross, Maric, Moutinho (Nicht im Aufgebot) ; Zürich ohne Béda, Chermiti, Chikhaoui, Magnin, Zouaghi (Verletzt), Brecher, Brunner, Buff (Nicht im Aufgebot)
Den ganzen Text gibt’s indirekt in bewegten Bildern:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=eea10f08-32fe-4b1b-9c6b-33bf27587350
Zudem machte auch S-TV das mittlerweile obligate Video:
http://www.servettefc.ch/fr/fanzone/player.php?video_id=133
Gonzalez: „Unser Coach ist ein Zauberer“
Als der Neuling 0:1 im Rückstand lag, kam mit der Einwechslung eines Stürmers für seinen defensiven Mittelfeldspieler die Wende für João Alves und dem Servette FC, schliesslich vom 0:2 zum 3:2. «Das hat überhaupt nichts mit Zufall zu tun. Unser Coach hat uns an abrupte Umstellungen und Systemvariationen gewöhnt», erklärt David Gonzalez nach dem Genfer Exploit. Rückblick auf die 2. Runde.
Zwei Minuten nachdem Dusan Djuric den FC Zürich 1:0 in Führung gebracht hatte (61.), wechselte João Alves Stürmer Goran Karanovic für seinen defensiven Mittelfeldspieler Lionel Pizzinat ein. Darauf mussten die Gäste aus Genf zwar noch das 0:2 hinnehmen (68.). Doch dann wurde wenig später innert 360 Sekunden der Spielstand völlig umgekrempelt (vom 0:2 zum 3:2-Endstand von der 70. bis zur 76. Minute). Notabene mit zwei Treffern des eingewechselten Stürmers aus Dottikon AG.
«Unser Coach ist ein Zauberer, da sind sich alle einig!», frohlockt ein begeisterter David Gonzalez. «Als früherer Vollblutfussballer (der Portugiese war einer der grossen Spielgestalter seiner Zeit) hat er viel Feingespür für spezielle Situationen entwickelt», meint der Torhüter und Captain vom Servette FC. «Er zögert nie, wenn es darum geht, Risiken einzugehen. Das hat sich bei uns schon oft ausgezahlt. Seine Risikobereitschaft und das richtige Einschätzen der vorhandenen Kräfte hat uns auch letzte Saison in der Challenge League einige Punkte eingebracht.»
Wie eine Grossfamilie
Das Flair dieses besonderen Trainers geht aber nur auf, wenn alle bedingungslos mitmachen. «Unsere Stärke liegt eindeutig im Kollektiv», unterstreicht David Gonzalez, dem auf dem Letzigrund mehrere entscheidende Paraden gelangen. «Wir formen eine grosse Familie und diese Einstellung wird uns noch in manch schwieriger Situation zugute kommen. Ich glaube absolut, dass uns eine zufriedenstellende Saison gelingen wird.» Die nächste Herausforderung für den Servette FC hat es in sich, denn es handelt sich um das Auswärtsspiel im Stade de Suisse Wankdorf gegen den BSC Young Boys. /
http://www.football.ch
/peter
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