GC ringt Servette 3 Punkte ab

22.08.2011 00:00:00 | maroons
GC gewinnt die Hitzeschlacht von Genf

Ein grösseres Grüppchen hitzköpfiger, aber nicht aggressiver Marooner reiste mit 3 Auto- und Zugvarianten ans Spiel im Glutofen Stade de Genève.
 
Der Match wurde nach einer Gedenkminute für den unter der Woche verstorbenen Rudy Bennet (Rechte Hand von Majid Pishyar innerhalb des Vereins) angepfiffen.
Und gleich zu Beginn gabs eine Überraschung. GC-Verteidiger Guillermo Vallori wurde mit dem Ball am Fuss in der eigenen Platzhälfte bedrängt. Um nicht in Gefahr eines dummen Ballverlusts zu laufen, schlug der Spanier das Leder weit nach vorne. – Sehr weit nach vorne. – Sehr, sehr weit nach vorne. – So weit nach vorne, dass der eigentlich nicht schlecht postierte SFC-Goalie Gonzalez die Flugbahn total unterschätzte und bereits in der 4. Minute von einem 70-Meterschuss düpiert wurde! Das darf einem Torhüter auf diesem Niveau nicht passieren. Doch darüber muss man eigentlich gar nicht diskutieren. Auch der sonst so starke „Gonzo“ wusste, dass er das 0:1 auf seine Kappe nehmen musste.
Der Gegentreffer musste erst verdaut werden. Servette gelang in der Startphase nur weniges. Erst nach 18 Minuten und einem Freistoss von Vitkieviez kam Gefahr auf, als am hinteren Pfosten Eudis zum Abschluss kam und den Ball übers Tor lenkte.
Wenig später durfte dann aber doch gejubelt werden. Baumann schlug einen langen Ball nach vorne. Yartey verlängerte mit dem Kopf auf Karanovic, dieser sah den freistehenden Eudis, spielte ihn an und der Brasilianer versenkte die Kugel zum 1:1 im Kasten.
Nach einer halben Stunde waren wieder die Gäste am Drücker. Auf dem linken Flügel passten Bauer, Feltscher, Toko und Zuber unbehelligt einander den Ball zu. Schlussendlich drehte sich Toko um und flankte in den Sechzehner, wo Emeghara Schneider entwischte und alleine vor Gonzalez das 1:2 erzielen konnte.
In der Folge blieb es dann aber vorwiegend etwas ruhiger. Die Hitze forderte ihren Tribut und die Spieler mussten richtig „unten durch“. Auch am Spielfeldrand schwitzte sich so manch einer seine Pfunde ab. Und dies nicht nur wegen der GC-Chance kurz vor der Pause, als De Ridder Gonzalez zu einem starken Reflex zwang und Emeghara beinahe im Nachschuss seinen zweiten Torerfolg realisieren konnte.
So gings dann in die Katakomben, wo Abkühlung versprochen wurde.
Nach Wiederanpfiff gabs gleich den ersten Aufreger. Nach einem Servette-Freistoss stoppte GC-Youngster Moritz Bauer den Ball ungeahndet innerhalb des Strafraums mit dem Unterarm. Auf der Tribüne wurde wieder getobt. Erinnerungen an den Xamax-Match kamen hoch.
Doch immerhin konnte der SFC auf diese Aktion richtig reagieren. Ein Eckball nach dieser „Hands-Aktion“ fand den Weg zu Routis, welcher ihn mit dem Kopf auf das Tor zog und sich über seinen Treffer zum 2:2 freuen durfte!
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Denn bereits 4 Minuten nach dem Ausgleich, griffen die Zürcher wieder gefährlich an. Feltscher hatte auf der rechten Seite viel Spielraum und flankte zur Mitte. Dort stand Baumann nicht genügend nahe bei seinem Gegenspieler. Dieser Gegenspieler hiess Emeghara und der stolperte dan Ball irgendwie an Gonzalez vorbei ins Tor. Und schon wieder lagen die Hoppers in Front.
Knapp 15 Minuten später gönnten sich die Grenats wieder eine Tormöglichkeit. Der eingewechselte Esteban flankte gefühlvoll in den Strafraum, wo Nater mit einem genialen Kopfball GC-Schlussmann Bürki überloppte und zum sensationellen 3:3 traf!
Ein verrücktes Spiel an diesem 20. August. Und es war ja noch nicht Feierabend.
Denn es ging turbulent weiter. Wir schreiben die 72. Minute. Bertucci stürmt in den Servette-Strafraum, Routis holt ihn unsanft von den Socken und Schiedsrichter Zimmermann zeigt ohne lange zu überlegen auf den Penaltypunkt. Emeghara wollte seinen dritten Treffer, nahm Anlauf und verwertete den Elfmeter zum 3:4.
Servette lag erneut zurück und musste wieder einem Treffer nachrennen. Trotz aller Bemühungen kam aber nicht mehr viel Zählbares zu Stande, was es GC kurz vor Ende der Partie sogar noch fast ermöglichte das fünfte Tor zu erzielen. Zuber scheiterte aber alleine vor dem stark reagierenden Gonzalez, der seinen Fehler vom Anfang allerdings halt resultatbedingt nicht ganz wettmachen konnte.
Wenige Augenblicke später ertönte dann der Schlusspfiff und die schweissgebadeten Fans und Spieler durften sich langsam aber sicher auf dem Heimweg machen.
 
Einen Unterschied bestand da aber schon. Denn die Akteure auf dem Rasen konnten sich zuerst noch eine Dusche gönnen, bevor es in den Teambus oder in die PW’s ging. Die Marooner durften etwas weniger hygiensich mit dem ÖV heimreisen.
War es die Hitze oder etwas anderes, das auf dem Heimweg die Diskussion zum Thema „Achselhaare ja oder nein?“ veranlasste? Jedenfalls beantwortete Servette-Spieler Matias Vitkieviez die Frage indirekt via Matchblatt. Ja!
Und weil die Hitze auch dem Matchberichtschreiber vor dem PC recht zu schaffen macht, belassen wir es Mal bei diesem Schlusswort.
 
 
 
Servette FC – Grasshopper Club Zürich 3:4 (1:2)
 
Stade de Genève : 12‘258 Zuschauer
Schiedsrichter : Cyril Zimmermann ; Raffael Zeder, Walter Brosi
 
Tore : 4’ Vallori (0:1), 23’ Eudis (1:1), 29’ Emeghara (1:2), 49’ Routis (2:2), 52’ Emeghara (2:3), 66’ Nater (3:3), 73’ Emeghara (Foulpenalty) (3:4)
 
Servette FC : Gonzalez ; Kouassi, Baumann, Routis, Schneider (54’ Esteban) ; Nater, Pizzinat (38’ M’Futi) ; Vitkieviez, Yartey, Karanovic (46’ De Azevedo) ; Eudis
 
Grasshopper Club Zürich : Bürki ; Menezes, Vallori, Smiljanic, Bauer (50’ Bertucci) ; Abrashi ; Feltscher, De Ridder (91’ La Rocca), Toko, Zuber (95’ Mustafi) ; Emeghara
 
Verwarnungen : 16’ Baumann, 33’ Bauer, 61‘ M’Futi, 65‘ Abrashi, 65‘ Kouassi, 70‘ Toko, 89‘ Routis, 90‘ De Ridder, 93‘ Smiljanic
 
Bemerkungen : Servette ohne Moubandje (Gesperrt) Barroca, Fall, Rüfli, Saleiro, Schlauri (Verletzt), Gross, Maric, Soares (Nicht im Aufgebot) ; GC ohne Cabanas, Callà (Verletzt), Brahimi, Bunjaku, Hajrovic, Hossmann, Kehl, Landeka, Lang, Merlo, Paiva (Nicht im Aufgebot)
 
Der Link zur Berichterstattung von Sportaktuell:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=79fd56a2-cf09-479c-993b-963e55b45f6b
 
 
/peter