Zwei Artikel von football.ch

02.09.2011 00:00:00 | maroons
Vitkieviez: „ein taktischer Coup“  
Servette findet sich als klarer Sieger im Tourbillon gegen den FC Sion auf dem Podest der Axpo Super League wieder (3.). Mit einer im Vergleich zur letzten Saison in der Challenge League kaum veränderten Mannschaft überraschen die Genfer. Rückblick auf die 7. Runde der Axpo Super League.
 
Nach dem Sieg beim FC Zürich (2:3), zwei Unentschieden in Bern gegen den BSC Young Boys (1:1), sowie in Neuenburg gegen Neuchâtel Xamax (0:0), brachte der Servette FC noch eine Steigerung in seinen Auswärtsspielen zustande, mit dem klaren 4:0-Erfolg im Wallis beim FC Sion. Das erste Aufeinandertreffen der beiden welschen Klubs seit neun Jahren lockte 15'300 Zuschauer ins Tourbillon. «Kein einziger Mensch in der Schweiz hatte wohl an so was gedacht. Nicht einmal wir selbst!» Matias Vitkieviez steuerte zwei Tore und einen Aisst zum sensationellen Erfolg bei. Noch ein Sieg der ganz klar die Handschrift von Trainer João Alves trägt. «Mit unserem Spielsystem (ein 3-5-2) gelang unserem Coach wieder ein taktischer Coup der Spitzenklasse. Dieses System haben wir noch nie angewandt, auch nicht bei einem Freundschaftsspiel», unterstreicht die Nummer 7 der Genfer. «Wir Spieler zogen mit und zeigten uns von unserer effizienten Seite und agierten defensiv äusserst solidarisch.»
 
Matias Vitkieviez ist wegen seiner Schnelligkeit und wegen seiner Dribblings gefürchtet. Dass er dazu noch eine weitere Eigenschaft an den Tag legen konnte, überraschte nur ihn nicht: der 'nur' 1,78 m grosse Stürmer erzielte das 0:2 mit einem Köpfler, notabene weil sein Timing besser war als jenes von Vilmos Vanczak, dem grossen Kopfballspezialist der Sittener, und auch jenes von José Adailton. Der Ungare ist neun Zentimeter grösser als er, Adailton sogar deren zwölf! Dem 26-jährigen Servettien fehlt es nicht an Selbstvertrauen: «Ich weiss, dass ich ein gutes Timing besitze.» Er erklärt auch sein bewährtes Rezept: «Ich versuche immer etwas früher als der Verteidiger hochzusteigen. Wenn dann die Verteidiger hochspringen, so stemmen sie auch mich noch ein wenig in die Höhe!» Schlauer Volltreffer! Jedesmal wenn der 26-Jährige ein Tor erzielt, sprintet er zurück auf die Teambank. «Wir formen eine richtige Familie unter der Fuchtel unseres 'Papis', dem Coach!»
 
Im Herz halb Schweizer, halb Uruguayer
Zum ersten Mal in der diesjährigen Meisterschaft gehört Servette FC zu den drei besten Mannschaften in der Tabelle. Und dies mit nur einem einzigen Neuen im Team im Vergleich zur Aufstiegssaison, dem Ghanaer Yartey (der Portugiese Saleiro kommt noch). «Innerhalb der Mannschaft kommt dieser Erfolg zwar nicht unerwartet», meint Matias Vitkieviez, «obwohl wir wissen, dass es uns an Erfahrung fehlt. Entscheidend ist wohl unsere Grundeinstellung, die uns von Beginn an von grossen Taten träumen liess. Dieser 3. Platz ist nur eine Momentaufnahme und wird unsere Philosophie kaum infrage stellen. Unser Hauptaugenmerk gehört wie immer dem kommenden Spiel. Abgerechnet wird ja erste Ende Saison» Die nächsten Gegner der Genfer haben es denn auch in sich: der FC Basel und der FC Luzern werden beide im Stade de Genève zu Gast sein. Ein ideales Programm, um auch weiter als Überraschungsteam wahrgenommen zu werden...
 
Matias Vikieviez wurde in Uruguay geboren. Mit drei Toren und ebenso vielen Assists ist er gegenwärtig das beste Offensivargument der Weinroten. Mit 14 kam er in die Schweiz. «Dank meinem Grossvater mütterlicherseits war ich im Besitz des Schweizer Passes noch vor demjenigen von Uruguay», lächelt der Spieler, der die Juniorenabteilungen von US Meinier, US Carouge und Etoile Carouge durchlaufen hat. Er versuchte bei Louhans Cuiseaux und Guingamp in Frankreich Fuss zu fassen, bevor es ihn wieder zu Etoile Carouge zurückzog, und dann zum Stadtrivalen Servette FC (Sommer 2006). Er spielte mit der U14 von Uruguay, wie auch der U20 der Schweiz. «Mein Herz ist zweigeteilt», sagt er beinahe etwas traurig. «Sollte ich eines Tages eine Anfrage eines der beiden Nationalcoaches dieser Länder erhalten, werde ich dem Ersten, der das Risiko eingeht, mich anzufragen, zusagen. Dieser Traum geistert seit jeher in meinem Kopf umher. Das wäre schon eine schöne Sache, aber ich bin natürlich voll auf meinen Verein fokussiert.» Wo, unter uns gesagt, sein Vertrag aber am 30. Juni 2012 ausläuft... / http://www.football.ch
 
 
Sperre für Kouassi
 
Der stellvertretende Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen SFL hat gegen Laglais Xavier Kouassi (Servette) zwei sowie gegen Marko Basic (Lugano) drei Spielsperren verhängt. Die Spieler sind jeweils automatisch für die nächste Partie gesperrt. Gegen die weiteren Suspensionen können sie rekurrieren.
 
Der Mittelfeldspieler des Servette FC Laglais Xavier Kouassi wurde vom Disziplinarrichter wegen einer groben Unsportlichkeit gegen seinen Gegenspieler Goran Obradovic kurz vor der Halbzeit des Meisterschaftsspieles der Axpo Super League FC Sion - Servette FC vom vergangenen Sonntag bestraft. / http://www.football.ch
 
/peter