Effizientes Basel demoliert Servette
Es scheint ein spezielles Spiel zu werden, dachte sich
Bömmel am letzten Samstagmittag, als er, wohlgemerkt eine Stunde zu früh, in den Zug in Richtung Genf stieg.
Es waren dies wohl noch die letzten Ausschweifer seines USA-Trips der letzten Wochen.
In Fribourg stiess dann aber auch er zur Gruppe, welche
12 Personen beinhaltete.
Ohne Probleme, dafür mit ein paar von „angstschweissgebadeten“ Mitreisenden begleitet, kamen wir in Genf an, wo noch ein paar Autoreisende zu uns dazustiessen.
Nach Anpfiff der Partie versuchten die Gäste aus Basel das Zepter an sich zu reissen. Dies wollte aber nicht recht gelingen und von Servette kam auch keine grosse Gefahr aus.
So verlief die Startphase ohne erwähnenswerte Chancen oder sonstige Aktionen.
Nach ungefähr
20 Minuten dann der erste Schock. Servettes
De Azevedo humpelte vom Platz und hielt sich den Oberschenkel. Der Offensiv-Stratege verletzte sich bei einem Foul kurz zuvor und konnte nicht mehr weitermachen. Für ihn kam zur grossen Überraschung kein Offensiver wie
Esteban,
Eudis oder
M’Futi. Nein,
João Alves brachte
Tibert Pont ins Spiel. Eine merkwürdige Entscheidung, insbesondere wenn man den späteren Spielverlauf beobachtet.
Dazu aber später, denn erst Mal kommen wir zur ersten Grosschance der Partie.
Nach
27 Minuten vertendelte die Basler Vorwärtsbewegung einen Ball gegen
Vincent Rüfli, dieser schaltete schnell um und lancierte
Yartey. Der Ghanaer erlief sich das Leder und legte am Strafraumrand sogleich rüber zu
Vitkieviez, welcher komplett vergessen ging und jetzt völlig alleine vor FCB-Torhüter
Sommer stand.
Vitkieviez legte sich den Ball vor und…schob ihn
Sommer in die Hände! Diese Chancen muss man nutzen, wenn man gegen den aktuellen Schweizermeister bestehen will.
Und wie es im Fussball oft mal kommt, oder wie ein bekanntes Sprichwort besagt, „wer sie vorne nicht macht, der kriegt sie hinten“.
So dauerte es auch nicht lange, bis
Alexander Frei Marco Streller suchte und dieser den Ball durch eine Lücke in der Servette-Abwehr zu
Fabian Frei wurstelte. Dieser handelte reaktionsschnell und zog sofort ab,
Baumann wollte noch dazwischengrätschen und fälschte den Ball leicht aber entscheidend ins Tor ab.
Das war der Basler Führungstreffer, oder besser gesagt das
0:1 nach
33 Minuten.
Die restliche Spielzeit bis zur Pause verlief dann wieder ruhig. Ein Grund dafür war sicherlich auch das gute Stellungsspiel von Servettes Neuzugang und Debütant Roderick in der Verteidigung.
Beim Wiederanpfiff der erste Lacher, der beim ein oder anderen Marooner nur entsetzliches Unverständnis auslöste.
Tibert Pont, man erinnere sich an die Auswechslung von
De Azevedo durfte seinen Platz nämlich schon wieder räumen und ihn
Eudis überlassen. Totaler Schwachsinn und eine Wechselmöglichkeit verschenkt!
Aber ja, was will man auf der Tribüne machen. Vielleicht gab die Einwechslung dem Trainer wiedermal recht.
Servette spielte auch nach der Pause mit und war dem Gegner im Kollektiv absolut ebenbürtig.
Nach einer Stunde setzte sich Basels
Shaqiri, am Dienstag noch viel umjubelter Dreifachtorschütze bei Nationalmannschaft, zum ersten Mal in Szene. Ein guter Pass auf
Streller, dieser verlängert zu
Fabian Frei und der lässt erst
Rüfli ins leere grätschen, ehe er kaltblütig zum
0:2 verwandelte.
In der Folge schien Servette nicht mehr so frisch, wie noch vorher. Da halfen auch die Pyros nicht, welche absolute Schwachmaten auf der Tribune Nord zündeten.
Man darf ja über diese Fackeln denken, was man will. Wenn sie aber von übermütigen, angetrunkenen und eventuell unter Drogen stehenden „Ghettogangsters“ gezündet werden, welche wohl noch nie zuvor so ein Ding aus der Nähe gesehen haben, ist das Ganze einfach nur saugefährlich.
Solches Pack treibt sich leider aber immer mehr im
Stade de Genève herum.
Nun ja, Servette versuchte trotzdem Druck zu machen und lief nun in Konterchancen rein.
In der
69. Minute schickte
Steinhöfer Streller, dieser liess sich von Gegenspieler
Baumann nicht beirren und schob zum
0:3 ein. Eine Klatsche zeichnete sich ab.
Basel kam jetzt zu den besseren Chancen. Begünstigt von vielen Ballverlusten
Moubandjes im Angriff, konnten die Bebbis immer mehr ihre schnellen Aussenläufer einsetzten. Zu denen gehört neuerdings auch
Stephan Andrist, welcher kurz nach dem dritten Tor einen Schuss aus guter Position neben das Tor von
Gonzalez platzierte.
Knapp 10 Minuten vor Ende der Partie spielte
Vitkieviez Yartey an, dieser legte sich im Strafraum den Ball an
Dragovic vorbei und wurde unsanft vom Österreicher von den Beinen geholt.
Den fälligen Elfmeter pfiff
Schiedsrichter Hänni zwar, jedoch liess er zum Unmut des Genfer Publikums den FCB nocheinmals auswechseln, bevor
Vitkieviez zum Penalty-Duell antreten durfte.
Vitkieviez nahm Anlauf und schoss halbhoch in die linke Ecke. Dorthin sprang auch Goalie
Sommer und parierte ohne grössere Probleme. Das war bereits der zweite Penalty, den die Grenats diese Saison nicht verwerten konnten.
Dieser Misserfolg brach den Servettiens das Genick und die Offensiv-Bemühungen minimierten sich.
Zum Schluss der Partie wurde es den Baslern dann noch einmal leicht gemacht. Ein einfacher Doppelpass mit
Alexander Frei, reichte
Granit Xhaka um alleine vor das Tor zu kommen und um
Gonzalez zum
0:4 in der
86. Minute zu bezwingen.
So gelang dem FC Basel die Hauptprobe zum Start der Champions League nächste Woche und in Genf können die Köpfe erstmals eine Woche gelüftet werden, ehe es nächsten Sonntag im Cup zu Waldi nach Düdingen geht.
Nun gings an die Heimfahrt, welche natürlich mit relativ viel Missmut begann, sich aber schon im Zug beim „Abendessen“ teilweise verflüchtigte.
Denn dort wurde bekannt, dass einige Maroonerinnen sich besonders gerne verschiedenste Dinge – eigentlich alles – in den Mund stecken um damit ihre Erfahrungen zu machen und eventuell sogar die Eiweissversorgung etwas anzukurbeln.
Als sich dann auch noch
Waldi intensiv an seinen südländischen Sitznachbarn schmiegte, sodass dieser am Bahnhof Lausanne von der Bahnpolizei abgeholt werden musste, war die Stimmung zumindest in einem Zugabteil wieder auf recht hohem Niveau.
Spätnachts, fanden dann alle den Weg nach Hause oder wenigstens sonst eine Übernachtungsmöglichkeit und starten mit einem Sonntag als „Wiederfindungspause“ in die neue Woche.
Servette FC – FC Basel 0:4 (0:1)
Stade de Genève : 20‘838 Zuschauer
Schiedsrichter : Nikolaj Hänni ; Beat Hidber, Stefan Bühlmann
Tore : 33’ F. Frei (0:1), 60’ F. Frei (0:2), 69‘ Streller (0:3), 86‘ G. Xhaka (0:4)
Servette FC : Gonzalez ; Diallo (56’ Esteban), Baumann, Roderick, Moubandje ; Rüfli, Nater, Routis ; De Azevedo (22’ Pont (46’ Eudis)) ; Yartey ; Vitkieviez
FC Basel : Sommer ; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park ; Huggel (87‘ Kovac), Cabral ; F. Frei (78‘ G. Xhaka), Shaqiri (71‘ Andrist) ; Streller, A. Frei
Verwarnungen : 38’ Abraham, 53’ F. Frei, 58‘ Roderick, 66‘ Rüfli, 77‘ Dragovic
Bemerkungen : Servette ohne Kouassi (Gesperrt), Karanovic, Schneider (Verletzt), Fall, Gross, Maric, Monteiro, Saleiro, Soares (Nicht im Aufgebot), 78’ Sommer hält Foulpenalty von Vitkieviez, Debüt von Roderick ; Basel ohne Chipperfield, Kusunga, Schürpf, Stocker, Voser, Yapi (Verletzt), Ajeti, Colomba, Tembo, Wieser (Nicht im Aufgebot)
Die Zusammenfassung im Video :
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=737e66bb-abfd-4421-930c-179bc36cdd8d
/peter
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