Es muss sich was ändern...

25.10.2011 00:00:00 | maroons
Die Torimpotenz hat einen Namen – Servette!

Es war wie bereits letzte Woche ein zirka 15-köpfiges Grüppchen, das sich im Zug auf den Weg nach Genf machte.
Dort angekommen, gabs erst mal eine kleine „Ruhepause“ im Restaurant, ehe es zusammen mit den per Auto angereisten Maroonern ins Stadion ging, wo die Section Grenat zu Matchbeginn mit einer bombastischen Choreografie aufwartete, während die restlichen Plätze des Stadions enttäuschend schlecht besetzt waren.
Für die Kinder im Stade de Genève gabs bereits vor der Choreografie das erste Highlight, als mit Darth Vader, Spiderman, Spongebob und co. diverse Figuren aus Film und Fernsehen den Rasen unsicher machten.
Das etwas ältere Publikum sah sich in der „Matchvorbereitung“ auch nicht allzusehr gestört und so konnte schlussendlich auch angepfiffen werden.
 
Die Partie startete verhalten. Erst nach 10 Minuten kam Sion durch seinen fast gleinachmigen Stürmer Sio durch eine erste Torchance, welche der Ivorer aber vorerst noch vergab.
Eine Minute danach verpasste auch der zweite FCS-Stürmer Mrdja seine erste Chance.
Zehn Minuten später kam die Heimmannschaft zu einer ersten Möglichkeit. De Azevedo lenkte eine perfekt getimte Kouassi-Flanke mit dem Kopf an Torhüter Vanins vorbei an den Pfosten des Sion-Gehäuses.
Das Spiel war geprägt von rüden Attacken der Walliser Defensive, welche meist ungeahndet blieben und fussballerische Höhepunkte genauso verhinderten, wie das fehlende Tempo im Aufbauspiel beider Mannschaften.
So musste halt Standarts herhalten, um zu Abschlussversuchen zu kommen. Wie zum Beispiel in der 28. Minute, als Sions Sauthier, ein ehemaliger Servette-Junior, einen Eckball hoch in die Genfer Gefahrenzone spedierte. Im Gerangel um das annähernde Leder schraubte sich Sio in die Luft und köpfte seinen Mitspieler Vanczak an, welcher den Ball am schlecht aussehenden Barroca vorbei ins Tor lenkte. Das 0:1 für die Walliser – etwas unverdient zwar, aber es war ja noch nichts verloren.
Es sollte aber auch nach dem Gegentor nicht viel gelingen. Ein schlechtes Spiel, welches auch eine der wenigen Schwächen von Benfica-Leihgabe Yartey offenbarte – die Flanken. Wie schon in Lausanne brachte der Ghanaer keine einzige Hereingabe vor das Tor. Da muss noch gearbeitet werden. Trotzdem ging die letzte gefährliche Aktion der ersten Halbzeit auf sein Konto. Ein Distanzschuss verfehlte das Tor kurz vor der Pause nur knapp.
So stand es 0:1, als der wenig überzeugende Schiedsrichter Klossner die ersten 45 Minuten abpfiff und zum Pausentee bat.
Nachdem es wieder weiter ging, nahm Servette das Spieldiktat an sich, konnte sich aber aufgrund der Vielzahl der Fehlpässe sozusagen nie ernsthaft in Abschlussposition spielen.
Der spielerische Höhepunkt der Partie ging dann aber trotzdem von Servette aus. Denn nach 64 Minuten kombinierten sich Yartey und Esteban herrlich mit zwei Absatzpässen über den linken Flügel nach vorne, ehe Yartey scharf in die Mitte spielte, wo Vitkieviez den Ball in die Laufbahn von Esteban legte. Der ehemalige U21-Internationale zog sofort ab, sah seinen Abschluss aber in der Person von Vanczak geblockt. Wenig später war es wieder Innenverteidiger Vanczak, der im Strafraum den Ball abblockte. Diesmal aber klar und deutlich mit der Hand. Völlig unverständlich, dass dies dem Referee nicht auffiel und dass dies im TV nicht thematisiert wurde, denn klarer kann man ein Handspiel nicht begehen.
Aus Sicht der Walliser prüfte Serey Die unseren Goalie Barroca eine Viertelstunde vor Schluss mit einem satten Schuss aus der Ferne. Der Portugiese wehrte den Ball zwar ab, dies jedoch nicht ohne Probleme.
Nun kam die 78. Minute. Sio schnappte sich einen Fehlpass von Routis und drückte aus rund 20 Metern ab. Das Geschoss flatterte mit Effet auf das Tor zu und landete traumhaft im Winkel. Allerdings war dieser Schuss nicht ganz unhaltbar, wenn man sieht, wie Barroca reagierte.
Mit diesem Treffer brachten die Walliser den Sieg im Voraus ins Trockene. Servette verliert damit das erste „Hass-Derby“ in Genf seit zehn Jahren und bleibt seit dem fantastischen 4:0-Erfolg im Hinspiel gegen den Erzrivalen ohne Gegentor.
Das entging natürlich auch der Vereinsführung nicht, welche Trainer João Alves für die aktuelle Flaute verantwortlich macht und ihm in einem Gespräch am letzten Montag eine „wegweisende Woche“ prophezeite. Bleibt zu hoffen, dass wir gegen GC und Xamax einige Punkte reinholen.
 
Mit ähnlichen Themen reisten wir Marooner bereits am Sonntag nach dem Match nach Hause und ärgerten uns auch über die wiederholt katastrophale Leistung vom schon seit längerem als Fehleinkauf abgestempelten Diallo.
Auch die Wahlen spielten noch eine Rolle in der „Gesprächsauswahl“. 
 
 
Servette FC – FC Sion 0:2 (0:1)
 
Stade de Genève : 10‘718 Zuschauer
Schiedsrichter : Stephan Klossner ; Francesco Buragina, Stefan Bühlmann
 
Tore : 28’ Vanczak (0:1), 78’ Sio (0:2)
 
Servette FC : Barroca ; Rüfli, Routis, Roderick, Diallo ; Pizzinat (56’ Vitkieviez), Kouassi ; Yartey, De Azevedo, Esteban (72’ Saleiro) ; Karanovic (72’ Eudis)
 
FC Sion : Vanins ; Bühler, Adailton, Vanczak, Sauthier ; Serey Die, Rodrigo ; Yoda, Obradovic, Sio ; Mrdja (62’ Zambrella)
 
Verwarnungen : 14’ Rodrigo, 23’ Adailton, 43’ Yartey, 53’ Rüfli, 59’ Vanczak, 76’ Routis, 80’ Obradovic, 80’ De Azevedo, 82’ Yoda, 82’ Diallo
 
Bemerkungen : Servette ohne Baumann, Schneider (Verletzt), Gross, Maric, M’Futi, Monteiro, Schlauri, Soares (Nicht im Aufgebot), 20‘ Kopfball von De Azevedo an den Pfosten ; Sion ohne Dingsdag, Feindouno, Gabri, Glarner, Gonçalves, Ketkeophomphone, Mutsch (Gesperrt), Deana, Meité, Ogararu (Nicht im Aufgebot)
 
SF zeigte eine kurze (fehlerhafte) Zusammenfassung:
http://www.videoportal.sf.tv/video?id=052b01bb-c7a0-4284-8ea5-9d7be5c4620d
 
/peter