Interview mit JOKO PFISTER

11.07.2010 00:00:00 | maroons
Exklusives Interview mit Joko Pfister
 
1978 / 1979 gewann Servette ein historisches Titelquartett. Einer der Hauptverantwortlichen dafür ist Joko Pfister.
Der Ex-Internationale nahm sich die Zeit, ein paar Fragen für maroons.ch zu beantworten.
 
 
Joko, ein paar Jahre sind seit deiner Aktivzeit vergangen. Als was arbeitest du heute?
Ich arbeite heute noch zu 50% als Vertreter von Büroartikeln.
 
War es schwierig, nach dem Fussball wieder ins „bürgerliche Leben“ zu finden?
Nein, ich habe sofort nach meinem Rücktritt für Adidas gearbeitet.
 
Wer war der beste Fussballer mit dem du je zusammen gespielt hast?
Das waren Dörfel und Chivers.
 
Es gibt Gerüchte, dass du 1990/1991 Trainer von Stade Nyonnais warst. Stimmt das?
Ja, das stimmt.
 
Hätte es dich nicht gereizt, eine Karriere als Trainer zu starten, so wie dies deine ehemaligen Mitspieler Lucien Favre, Umberto Barberis oder Gérard Castella taten?
Nein.
 
Nun zu Servette. Was hast du heute für eine Beziehung zu Servette?
Ich bin traurig wenn ich an Servette denke. Der Klub ist heute nur noch ein Schatten früherer Zeiten.
 
Hast du dir Servette seit deinem Karriereende auch einmal live im Stadion angeschaut?
Ja, einige Male.
 
Verfolgst du die Challenge League?
Nur sehr wenig.
 
1 Meistertitel, 1 Cup-, 1 Ligacup- und 4 Alpencup-Siege mit Servette. Dazu noch die Auszeichnung als Schweizer Fussballer des Jahres 1977. In Genf bist du zum Titelsammler geworden. Wirst du heute oft auf diese Erfolge angesprochen?
Ja, sogar noch sehr oft.
 
Hast du noch Kontakt mit deinen Ex-Teamkollegen?
Ja, wir gehen jedes Jahr ein bis zwei Mal miteinander essen.
 
1978 / 1979 Hast du mit Servette ein Titelquartett geholt. Wer war deiner Meinung nach der „Baumeister“ dieser Sensation?
Alle zusammen! Spieler, Trainer, Präsident!
 
Nach dieser Saison bist du zu GC gegangen. Was war der Grund für diesen Wechsel? Dachtest du, dass du mit Servette die Vorjahressaison nicht mehr toppen konntest?
Besser konnte ich es in Genf nicht mehr machen.
 
Stand ein Transfer ins Ausland nie zur Diskussion?
Doch, öfters: Deutschland, Frankreich, Spanien
 
International hattest du aber auch ein paar Spiele für die Schweizer Nati gemacht. 26 waren es um genau zu sein. Welches war dein schönstes?
Das Spiel gegen England im Wembley-Stadion.
 
Zu deiner Zeit hatte die Nati nicht die Erfolge, wie man sie seit 1994 kennt. Kannst du dir das erklären?
Ich würde sagen, dass die Klubs früher wichtiger waren als die Nationalmannschaft.
 
Wenn man von deiner Nationalmannschaftskarriere spricht, kommt man nicht um das Thema „die Nacht von Oslo“ herum. Was geschah wirklich? Kannst du uns deine Sichtweise schildern?
Ich sage dazu nur, dass man heute darüber lachen würde.
 
Ohne diese Geschehnisse, die zu deinem und Köbi Kuhns Auschluss aus der Nati führten, hättest du einige Länderspiele mehr bestritten. Bereust du diese Vorkommnisse, oder, dass ihr zu wenig vorsichtig gewesen seid?
Wie gesagt, damals war praktisch überhaupt nichts passiert! Im Verband waren alles Amateure! Ich war Fussballer des Jahres und wurde aus der Nati suspendiert???
 
Gab es früher öfters solche „Partys“, nur kam das nicht ans Licht?
Nein, amüsiert haben wir uns oft, aber nur anfangs der Woche.
 
Wenn du auf das zurück blickst, was du im Fussball erreicht hast. Denkst du, dass du das Optimum heraus geholt hast?
Man kann alles immer besser machen.
 
 
Kurz & knapp: Joko Pfister
 
Vorname, Name:
Hans-Jörg Pfister
 
Geboren / wo?
Am 4.5.1951 in Biel
 
Hobbys:
Velofahren
 
Lieblingsessen:
Italienisch
 
Lieblingsgetränk:
Wein
 
Lieblingsverein:
Das Servette der 70-er Jahre
 
Schönstes Spiel meiner Karriere:
Das letzte mit Servette im Charmilles gegen GC.
 
Auf eine einsame Insel würde ich folgende 3 Sachen mitnehmen:
Buch, Sonnencrème, eine schöne Frau
 
Interview: Peter (Bömmel & Tschumi)
 
/peter