Niederlage in Winterthur

15.08.2010 00:00:00 | maroons
Jede Serie geht mal zu Ende
 
Trotz (oder gerade wegen) der Street Parade fanden sich 2‘200 Zuschauer, darunter mindestens 27 Marooner, auf der Schützenwiese in Winterthur ein.
Im Zug gabs zuerst aber gerade wegen der Street Parade etwas fürs Auge. ;-)
In Winterthur angekommen wurde vor dem Spiel noch eins getrunken, ehe man ins Stadion ging. Dort setzte der Regen so langsam aber sicher ein.
 
Das war aber eigentlich egal, da man ja wegen dem Spiel und nicht zum Sonnenbaden in die Ostschweiz reiste.
Und das Spiel begann rasant. Eudis kam nach einem De Azevedo-Zuspiel nach 2 Minuten gleich zu einer Chance, die er aber ungenütz liess.
Die ersten Minuten waren wirklich attraktiv anzusehen, da beide Mannschaften offensiv eingestellt waren. Nach 11 Minuten kam allerdings der Stimmungsdämpfer. Lüscher tauchte alleine mit dem Ball am Fuss vor Servettes-Schlussmann Gonzalez auf und verwandelte eiskalt zum 1:0.
Servette zeigte sich, zumindest offensiv, nicht sehr beeindruckt vom Führungstreffer der Zürcher. Vitkieviez scheiterte mit seinem Schuss in der 15. Minute nur knapp am hervorragend reagierenden Leite im Winterthurer Tor.
Der Schwachpunkt der Genfer war heute die Abwehr. Mendes und Rüfli zeigten schon von Beginn weg Nerven. Das gipfelte aber in einem Absprachefehler zwischen den beiden, welcher in der 19. Minute beinahe ins Auge ging. Rüfli steckte im Zweikampf mit Kuzmanovic, während Mendes den zu weit vorgelegten Ball mit einem Abschlag zu klären versuchte. Leider traf Mendes aber nur Kuzmanovic, welcher so alleine aufs Tor zog und das 2:0 nur haarscharf verfehlte.
Zwei Minuten später kam Winti zu einem Konter, nachdem Servette den Ball wirklich dumm verloren hatte. Lüscher kam mit viel Tempo über die rechte Seite, flankte zur Mitte, wo Bieli ungedeckt zum 2:0 einköpfte.
Nun musste Servette reagieren. Eudis vergab zwei gute Chancen, ehe sich auch João Alves gezwungen sah zu handeln. Er brachte M’Futi für Kouassi. Mittlerweile hatte sich Servette hinten gefangen, was den Angriffsaufbau deutlich erleichterte. Doch ein guter Angriffsaufbau ist bloss die Grundlage für ein Tor. Das musste man aus Genfer Sicht heute ganz klar festellen. Eudis schiterte nach 39 Minuten mit dem Kopf, eine Minute danach schickte Rüfli einen Hammer aufs Winterthurer Gehäuse. Leite musste nochmal seine ganze Qualität ausspielen, um diesen Ball abzuwehren.
Die Erkentnis zur Pause war, dass man unbedingt ein Tor nach der Pause brauchte, um noch im Spiel zu bleiben.
So viel zur Theorie, wechseln wir in die Praxis. Der starke Lüscher gewann an der Strafraumgrenze Winterthurs einen Zweikampf und marschierte nun mit dem Ball nach vorne. Er marschierte, und marschierte, und marschierte, schoss und jubelte. Da war die Genfer Hintermannschaft wohl gedanklich noch bei der Theorie. Denn, niemand versuchte auch nur im geringsten Lüscher zu stoppen und ihn daran zu hindern, auf 3:0 zu erhöhen.
Jetzt war Feuer im Haus. Das Spiel war ein offener Schlagabtausch. M’Futi gehörte die erste Chance auf Seiten, der in weiss auftretenden Grenats. Sein Halbvolley in Minute 59 brachte aber auch nicht das gewünschte Resultat.
Ein scharf getretener Lüscher-Freistoss in der 63. Minute liess die Genfer Fangemeinschaft aufatmen. Gonzalez klärte aber mit den Fäusten. Somit wurde auch gleich der Gegenangriff gestartet. M’Futi rannte mit dem Ball der rechten Seitenlinie entlang und schlug den Ball scharf zur Mitte. Am zweiten Pfosten wartete der kurz zuvor eingewechselte Karanovic, welcher mit einem wuchtigen Kopfball den Anschlusstreffer erzielte. 3:1 nach 65 Minuten. Geht da vielleicht noch was?.
75. Minute, Freistoss für Servette aus 35 Metern. De Azevedo schiesst und scheitert ganz knapp.
Gleiches passierte Wintis Lüscher ein paar Minuten danach.
Aufgrund der rasenden Zeit, musste man sich mit der Niederlage langsam aber sicher abfinden. De Azevedo prüfte den gegnerischen Torhüter nochmals mit einem Freistoss nach 88 Minuten.
So endete die Partie eher ernüchternd, war man ja zudem noch triefend nass geworden. Immerhin bedankten sich die Servettiens, die in der zweiten Hälfte eine Leistungssteigerung zeigten, anständig bei den lautstarken Fans.
Zum FCW muss man sagen, dass der Sieg nicht unverdient zu Stande kam. Auch geben wir einen kleinen Wink an die Physio-Abteilung. Denn einige Spieler sollten vor dem Spiel unbedingt besser bei den Dehnübungen mitmachen, wollen sie nicht wie gestern Bänder- und Muskelfaserrisse, Beckenbrüche oder Schulterluxationen erleiden... Oder waren diese unzähligen Pflegefälle etwa nur gespielt???
 
Item, wir Marooner trennten uns bereits in der Schützenwiese, dann noch ein weiteres Mal in Winterthur und in Zürich. Da alle in anderen Zügen / Autos anreisten, können wir keine Anekdoten publizieren, die auf der Heimreise passierten. Doch eines ist klar. Alle Zehen blieben schön verpackt. ;-)
 
 
FC Winterthur – Servette FC 3:1 (2:0)
 
Schützenwiese : 2‘200 Zuschauer
Schiedsrichter : Damien Carrell
 
Tore : 11‘ Lüscher (1:0), 21‘ Bieli (2:0), 47‘ Lüscher (3:0), 64‘ Karanovic (3:1)
 
Servette FC : Gonzalez ; Schneider, Mendes, Baumann, Rüfli ; Kouassi (34‘ M’Futi), Pizzinat ; Vitkieviez (61‘ Karanovic), Nater (56‘ Moutinho), De Azevedo ; Eudis (66’ Karanovic)
 
FC Winterthur : Leite ; von Niederhäusern, Iten, Schuler, Radice ; Schnorf, Zuffi (46‘ Frangao), Lüscher, Antic (61‘ Sprunger) ; Kuzmanovic (46‘ Doda), Bieli
 
Verwarnungen : 34‘ Antic, 65’ Eudis, 80’ Schneider
 
Bemerkungen : Servette ohne Novelle (Rekonvaleszent), Camará, Maric, Moubandje, Pont, Routis, Schlauri (Verletzt), Esteban (Nicht im Aufgebot) ; Winterthur ohne Ritter, Sbarra (Verletzt)
 
/peter