Servette verliert in Schaffhausen

12.09.2010 00:00:00 | maroons
Geburtstagsgeschenk für den Trainer
Der FC Schaffhausen gewinnt gegen Meisterschaftsfavorit Servette Genf mit 1:0 dank eines Penaltytores von Bruno Valente. Für FCS-Trainer René Weiler, der gestern 37 wurde, war es das schönste Geburtstagsgeschenk.
VON DANIEL F. KOCH
«Ich habe den Ball gespielt und bin mit dem Bein etwas nach aussen gegangen. Da ist Biscotte schon drüber geflogen. Aus meiner Sicht war da viel Schwalbe drin», sagte Servette-Spieler Christian Schlauri zur entscheidenden Szene in der 72. Minute. Von der Tribüne aus sah es allerdings wie ein glasklarer Penalty aus. Schiedsrichter Sébastien Pache zögerte nicht und zeigte sofort auf den ominösen Punkt. FCS-Goalgetter Bruno Valente, der auf der ungewohnten Aussenbahn spielen musste, schnappte sich den Ball und liess Gästekeeper David Gonzalez keine Chance: 1:0. Es war das siebte Saisontor von Valente.
Servettes vergebene Chancen
«Dummerweise haben wir unsere Torchancen nicht verwertet. Das hat in den bisherigen Spielen immer den Unterschied ausgemacht», ärgerte sich Unglücksrabe Schlauri nach dem Spiel über die nicht einkalkulierte Niederlage der «Grenats», die damit im Kampf um die Spitzenplätze gegenüber Lausanne und Lugano erst einmal zurückgebunden wurden. Chancen, die Partie für sich zu entscheiden, hatten die starken Gäste, die dem Heimteam von der Spielanlage her deutlich überlegen waren, jede Menge. Einzig die Chancenverwertung war mangelhaft. Egal, ob Topskorer De Azevedo (6 Saisontreffer) oder Eudis (5) oder Vitkieviez, der eingewechselte ehemalige FCS-Captain Nater, Ruefli, Esteban oder MFuti, alle vergaben ihre Möglichkeiten vor dem FCS-Tor. Ausserdem zeigte FCS-Torhüter Orlando Lattmann, welch Potenzial in ihm steckt. Mehrfach hielt das vom FC Zürich ausgeliehene Torhütertalent in der Manier eines Klassemannes. Man merkt, dass sich Lattmann wohlfühlt auf der Breite und immer sicherer wird. «Das war ein ganz wichtiger Sieg dank einer starken Mannschaftstleistung», sagte die Nummer 1 des FC Schaffhausen. «Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere», hatte Geburtstagskind Weiler in seiner Spielanalyse wieder einmal richtig erkannt. Allerdings sei der Erfolg nicht gestohlen gewesen, so der FCS-Cheftrainer. Mit viel Herzblut hätten seine Spieler gegen den favorisierten Gegner aus der Westschweiz um jeden Ball gekämpft. «Wer gesehen hat, wen Servette mit Esteban und MFuti einwechseln konnte, der weiss, welches Kaliber die Genfer in dieser Saison sind», war René Weiler rundum zufrieden. Nach den letzten (verlorenen) Spielen, die der FCS ähnlich engagiert angegangen war, in denen aber das Wettkampfglück fehlte, belohnten sich die FCS-Spieler sehr zur Freude der Fans selber und zwangen das Glück auf ihre Seite.
 
FC Schaffhausen – Servette FC 1:0 (0:0)
 
Stadion Breite : 915 Zuschauer
Schiedsrichter : Sébastien Pache
 
Tore : 72’ Valente (Foulpenalty) (1:0)
 
Servette FC : Gonzalez ; Rüfli, Schneider, Baumann, Schlauri ; Kouassi, Pizzinat (70‘ M’Futi) ; Vitkieviez (67‘ Nater), Karanovic (46’ Esteban), De Azevedo ; Eudis
 
FC Schaffhausen : Lattmann ; Schiendorfer, Nganga, Mollet, Büchel ; Rossini, D’Acunto, Weller (53‘ Ivanishvili), Biscotte (75‘ Mangold), Valente, Adeshina (85‘ Jonuzi)
 
Verwarnungen : 31‘ Valente, 55‘ Rüfli, 61‘ Schlauri
 
Bemerkungen : Servette ohne Mendes (Gesperrt), Ajdini, Moubandje, Pont (Verletzt), Monteiro, Soares, Poceiro (Nicht im Aufgebot), 19‘ Schuss von Schneider an die Latte ; Schaffhausen ohne Berisha, Hauser (Verletzt)

/Schaffhauser Nachrichten
/bö & peter