Bericht vom Bieler Tagblatt, Interview mit Pishyar

07.04.2009 00:00:00 | maroons
FC Biel mit drittem Sieg in Serie
 
Der FC Biel schlägt Servette Genf mit 2:0. Frank Madou und David Casasnovas sorgten vor 1170 Zuschauern für den dritten Bieler Sieg in Serie.
 
Nach 45 Minuten führte Servette Genf mit 0:8 – allerdings nur nach Cornern. Der FC Biel ging nämlich mit einem 1:0-Vorsprung in die Pause. 35 Minuten waren gespielt, da bediente Labinot Sheholli den davoneilenden David Casasnovas mit einer Flanke. Dieser lies sich nicht zweimal bitten und lobbte den Ball über Servette-Keeper David Gonzalez. Bis dahin boten die Bieler den 1170 Zuschauern allerdings nur magere Kost. Die beste Chance hatte Madou nach 22 Minuten, als er zwei Servette-Verteidiger umspielte, allerdings mit einem schwachen Schuss an Torhüter Gonzalez scheiterte. Wie das Corner-Verhältnis zeigt, hatte Servette mehr vom Spiel. Die Genfer taten sich aber im Bieler Strafraum schwer. Die beste Chance bot sich den Servettiens kurz vor der Pause, als Vitkieviez an der Strafraumgrenze abzog, seinen Schuss aber von Biel-Keeper Alain Meyer pariert sah.
 
Beide Teams kamen aggressiv aus der Garderobe. Nach einer halben Minute hatte Servette bereits die erste Ausgleichschance, Yodas Schuss strich nur Zentimeter am Pfosten vorbei. Im direkten Gegenzug hatte Sheholli das 2:0 auf dem Fuss. Sein Schuss parierte aber Schneider auf der Linie. Von da an spielte nur noch der FC Biel. Die Bieler hatten mehrere gute Chancen, zudem wurde ihnen in der 57. Minute nach einem Foul an Egli ein klarer Penalty verwehrt. Die Entscheidung fiel danach in der 71. Minute. Servette hatte gerade eine kleine Druckphase mit zwei Cornern, ohne allerdings gefährlich zu werden. Meyer bediente danach mit einem Auswurf Dussin, der lief über das halbe Feld und passte zu Madou. Dieser traf eiskalt zum 2:0, sein 13. Saisontreffer.
 
Nach den Siegen gegen Locarno und Nyon ist dies bereits der dritte Bieler Sieg in Serie. Nun empfängt das Team von Philippe Perret nächsten Samstag das zweitplatzierte Lugano.
 
http://www.bielertagblatt.ch/News/Sport/139171/?searchText=servette (mit Video der Bieler Tore)
 
 
Castella bei Servette freigestellt
 
Der allmächtige Servette-Investor Majit Pishyar meldet sich erstmals ernsthaft zu Wort und stellt Trainer Gérard Castella frei. In einem Interview mit 20 Minuten Online spricht er jedoch von einer temporären Massnahme und stellt auch bereits den Nachfolger vor.
 
Im Winter übernahm Majit Pishyar offiziell den Vorsitz von Servette Genf. Er will die Genfer zurück in die Super League führen und wollte einen Neustart provozieren. Doch es war ein Neustart mit Hindernissen: Transfers waren durch die bereits komplette Kontingentsliste nicht mehr möglich und Gérard Castella hatte die Aufgabe, ein Team zu formen. Doch nach nur vier Punkten in sechs Spielen und ohne einen einzigen Sieg nach der Winterpause schritt der allmächtige Pishyar zur Tat. Entscheidungen, die zunächst überraschen. Im Interview erklärt er seine Vorgehensweise und gibt auch den neuen Cheftrainer bekannt.
 
20 Minuten Online: Stimmt es, dass sie am Sonntag Abend noch auf die letzten Resultate reagiert haben und Castella von Ihnen entlassen wurde?
Mijat Pishyar: Ja, aber das ist so nicht ganz richtig formuliert. Gérard Castella ist nicht entlassen, sondern nur freigestellt.
 
Aber ist das letztendlich nicht ungefähr das Gleiche?
Nein! Gérard wird weiterhin beim Verein bleiben und ich behalte mir ausdrücklich vor, ihn in der nächsten Saison wieder in die Verantwortung zu nehmen. Ich zweifle nicht an den grossen Qualitäten von Gérard Castella. Er hat von mir viel Zeit erhalten und auch mein Vertrauen, aber es ist ihm nicht gelungen, aus dem vorhandenen Spielermaterial einen schlagkräftige Mannschaft zu formen. Ich kann es mir aber auf keinen Fall erlauben, aus der Challenge League abzusteigen, wenn ich hier in Genf etwas aufbauen möchte. Ich muss mich da einfach der Verantwortung stellen und handeln. So, wie zuletzt in Biel und den vorangegangenen Spielen konnte es einfach nicht mehr weitergehen.
 
Wie soll es in den verbleibenden zwei Monaten denn weitergehen?
Ich habe William Niederhauser mit der Leitung der ersten Mannschaft betraut.
 
Entschuldigen Sie, aber wer ist das denn?
William Niederhauser leitet momentan unser centre de formation. Er kennt die vielen jungen Spieler in unserem Kader und spricht deren Sprache. Zudem besitzt der das notwendige Trainerdiplom.
 
Wäre es in der dramatischen Situation, in der sich Servette befindet, nicht besser gewesen, einen erfahrenen Mann mit dieser Aufgabe zu betrauen?
Wir haben die interne Lösung klar bevorzugt. Eine externe Lösung wäre nicht einfach zu realisieren gewesen. Und unser neuer Trainer hat durchaus einige Erfahrungen. Er war zunächst bei Etoile Carouge und anschliessend in Tunesien als Assistenztrainer von Michel Decastel tätig, eher er zurückkam und in der Schweiz neben einigen Amateur- und Juniorenteams auch beim FC Zürich angestellt war (Red: Als Konditionstrainer)
 
 
Momentan hat Servette Genf einen Punkt Vorsprung auf Locarno und deren drei auf Gossau. Ob die Entscheidung richtig war, den erfahrenen Trainer durch einen unerfahrenen zu ersetzen, wird sich zeigen müssen. Der freigestellte Castella wollte am Telefon keine Aussage zu seiner Zukunft machen, aber er bestätigte die Aussagen Pishyars, dass er von Servette, seine Zukunft betreffend, gleich mehrere Angebote erhalten hat. Mit einer Entscheidung will er sich jedoch Zeit lassen. 
 
http://www.20min.ch/sport/fussball/story/19550270

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