Mehr als ein 0:0 lag nicht drin
LANDBOTE Geschrieben von Hj. Schifferli, Mo. 2. Nov. 09
Ein Heimsieg gegen Servette, den Drittletzten der ChallengeLeague, war das Ziel des FCW. Mehr als ein 0:0 verdiente er sich aber nicht; Torhüter Vaso Vasic musste gar einen Elfmeter abwehren.
Zwei Dinge sind aus Sicht des FCW an der Bilanz dieses Wochenendes positiv: Er ist auch nach dem siebten Meisterschaftsspiel gegen Servette seit dessen Wiederaufstieg vor drei Jahren ohne Niederlage, und es gaben mit Leader Lugano und Lausanne-Sport weitere Mitglieder der immer breiter werdenden Spitzengruppe Punkte ab. Darüber hinaus aber war eine Enttäuschung, den immerhin 3300 Zuschauern nicht den budgetierten Sieg oder doch wenigstens einen Match von gehobenem Unterhaltungswert geboten zu haben.
Was das Publikum zu sehen bekam, war ein zäher, stark von der Taktik geprägter Kampf zweier Teams; des einen aus Genf, das ausgesprochen defensiv eingestellt war und sich dennoch ein Chancenplus herausspielte; des andern aus Winterthur, das es so gut wie nie fertigbrachte, Lücken in den gegnerischen Abwehrriegel zu reissen und deshalb vom Schicksal nicht mehr verlangen konnte als diesen einen Punkt für ein reichlich farbloses 0:0.
Es fehlte den Winterthurern nicht am Bemühen. Aber sie waren nur in Ausnahmefällen fähig, die meist mit zehn Mann hinter dem Ball postierten Genfer vor Probleme zu stellen; ihre Spielentwicklung war in der Regel zu langsam, und manche wirkten zu gehemmt, teilweise geradezu ängstlich; sie wollten keinesfalls jenen Fehler begehen, der dem Gegner den entscheidenden Vorteil hätte zuspielen können. Damit behielten sie zwar den Spatz in der Hand, eben das Unentschieden, aber die Taube auf dem Dach, der Sieg, blieb unerreichbar.
Spiele wie solche haben es dann oft an sich, dass die defensiver ausgerichtete und im Prinzip mit dem Remis eher zufriedene Mannschaft dem Sieg gar näherkommt, vor allem wenn es ihr gelingt, einen Rückstand zu vermeiden. Das glückte Servette ziemlich mühelos, mit dem dritten System im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Joao Alves; nach einem 3-5-2 im Cup gegen Etoile Carouge (3:0) und einem 4-1-1 in der Meisterschaft gegen Kriens (1:2) war es diesmal ein 4-3-3, aber 70 Minuten ohne den Topskorer Tozé, ja bis dahin ohne eigentlichen Stürmer. Geoffey Tréand zentral. Eudis und Matias Vitkieviez auf den Flanken waren weit eher offensive Mittelfeldspieler als wirkliche Angreifer.
Die Chancen von Tréand
Das Ergebnis: drei, vier ordentliche Offensivszenen, aber nicht eine klare Chance für den FCW, dafür drei, vier Aktionen, in denen die Genfer das 1:0 hätten erzielen können. Sie werden sich zu Recht sagen, dieses Tor hätten sie gar schiessen müssen in jener 36. Minute, als Luis Frangao einen Flankenball an die Hand bekommen und der Schiedsrichter Penalty gepfiffen hatte. Aber dann schoss Tréand so schwach, dass Vaso Vasic den Ball gar festhalten konnte. Zehn Minuten zuvor hatte Tréand mit einem 17-m-Freistoss die Latte getroffen, ein paar Minuten nachher überlief Eudis selbst Vasic, aber der zurückgeeilte Luis Frangao konnte den Ball kurz vor der Torlinie noch abwehren. Und in der zweiten Halbzeit war nach einem Corner ein Kopfball zu registrieren, aus bester Position, aber übers Tor.
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